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0286 - Briefe aus der Hölle

0286 - Briefe aus der Hölle

Titel: 0286 - Briefe aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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überhaupt nicht in den Sinn, daß ihnen etwas passieren könnte.
    Hinter ihnen zerflatterte die Abgasfahne. Suko nahm die Kurven scharf und fuhr zumeist über breite Straßen, denn dort konnte er Zeit aufholen.
    Natürlich waren sie viel zu schnell, aber Strafanzeigen durften sie nicht kümmern.
    Es ging um mehr.
    Als sie die unmittelbare Nähe des Vincent Square erreicht hatten, atmete der Reporter zum erstenmal auf. Von hier bis zum Ziel war es nur mehr ein Katzensprung.
    Es dauerte nicht einmal zwei Minuten - Suko bewies noch einmal all seine Fahrkünste -, als sie den wuchtigen klassizistischen Bau der Tate Gallery sahen.
    Vor diesem Kulturtempel war alles ruhig. Es gab auch nichts, was auf eine Bücherei hingewiesen hätte, die würde höchstwahrscheinlich an der Rückseite liegen.
    Schon bald erreichten sie den Parkplatz. Suko fuhr sehr langsam. Sie entdeckten zuerst den Bentley und sahen wenig später den Porsche der Conollys.
    »Halt an!« rief Bill.
    Suko stoppte neben dem Sportwagen. Bill rutschte zuerst von der Harley, schaute zu, wie sein Freund die Maschine aufbockte und blickte durch die Scheiben in den Porsche.
    Der Wagen war leer.
    Suko schlug dem Reporter auf die Schulter. »Komm, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
    Bill war einverstanden. Sie ließen den Parkplatz schnell hinter sich und sahen auch den Park, der sich wie eine dunkle, geheimnisvolle Insel vor ihnen ausbreitete.
    »Da müßte die Bücherei eigentlich liegen«, murmelte Suko. Er und Bill verschwanden zwischen den Bäumen. Sie gingen auf direktem Weg zum Fluß hinunter, blieben allerdings nicht zusammen, sondern bildeten eine Schere. So war die Wahrscheinlichkeit größer, das Haus schneller zu finden.
    Suko hatte das Glück. Er entdeckte die Lichtung und sah auch die Umrisse des Gebäudes.
    »Bill!«
    Der Ruf war nicht laut, aber er reichte völlig aus, und der Reporter war wenig später zur Stelle.
    »Das ist es!« hauchte er. Sein Gesicht verzerrte sich dabei. Er holte die Beretta hervor und stieß den Namen seiner Frau aus. »Sheila«, flüsterte er.
    »Ich hole dich hier raus, das verspreche ich dir.«
    Suko wollte ihn noch warnen, doch der Reporter war so von seiner Mission überzeugt, daß er auf nichts mehr achtete und auch nicht an die Gefahren dachte, die eventuell auf ihn lauerten.
    Die alte Tür war verschlossen. Das kümmerte Bill Conolly nicht. Er stürmte auf sie zu, packte die Klingel, erstarrte für einen Moment und begann im nächsten Augenblick fürchterlich zu schreien.
    Bill Conolly war in eine magische Falle gelaufen!
    ***
    Und ich steckte ebenfalls in der Falle!
    Luang, der Mann mit der Nunchaki, wollte mich auf schreckliche Art und Weise umbringen. Die Kette spannte sich bereits um meinen Hals, und sicherlich hatte mein Gegner die Holzstäbe hinter meinem Rücken bereits über Kreuz gelegt.
    Ich bekam keine Luft mehr und wurde auch nach hinten gerissen.
    Dabei trat ich zu.
    Meine Hacke traf das Schienbein des Malaien. Ich hörte ihn aufstöhnen, für einen Moment lockerte sich die Klammer am Hals, ich bekam etwas Luft und rammte die angewinkelten Arme zurück.
    Gern hätte ich mir Treffer mit den Ellenbogen gewünscht, doch Luang war ungemein geschmeidig. Er hatte sich bereits zur Seite gedreht, so daß meine Arme ins Leere stießen.
    Dafür riß er mich von den Beinen.
    Ich prallte schwer zu Boden, hörte auch den dumpfen Schlag, und die Kette löste sich nicht von meinem Hals, Sie umklammerte ihn weiterhin mit ihren stählernen Gliedern.
    Ich lag auf dem Rücken, der andere wollte mich hochziehen und dabei töten.
    Diese Tricks kannte ich auch, aber dagegen hatte ich einiges. Ich spannte meinen Körper, zog die Beine an, vollführte eine Rolle rückwärts und ließ meine langen Beine nach vorn schnellen.
    Luang stand gebückt.
    Diesmal mußte er den Schlag nehmen. Ich hörte ihn stöhnen, bekam meine Arme ebenfalls halbhoch, und es gelang mir, die Finger zwischen Kette und Hals zu schieben.
    So brachte mich der plötzliche Ruck, mit dem Luang nach hinten geschleudert wurde, nicht um.
    Der Hundesohn ließ auch nicht los. Ich wurde noch mitgeschleift. Meine Hände übten einen Gegendruck aus, und dabei rutschte ich über den Boden.
    Jemand wankte heran. Es war der Kerl mit dem Spaten. Sein Gesicht leuchtete bleich, weil es wieder von diesem grauen Licht umflort wurde, und ich sah auch das Blitzen des Spatenblatts.
    Nicht nur Luang wollte mich umbringen, auch Earl Nickel.
    Und er war im Augenblick am
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