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0286 - Briefe aus der Hölle

0286 - Briefe aus der Hölle

Titel: 0286 - Briefe aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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ich erst einmal abwarten.
    Mit der Hacke stieß ich gegen einen Widerstand. Ob es bereits eine Wand war, wußte ich nicht, spürte jedoch, wie sich der Widerstand löste, ohne daß ich etwas dagegen tat.
    Für einen Moment rührte ich mich nicht und stellte fest, daß etwas an meiner rechten Wade hochstreifte. Der Gegenstand wurde in die Höhe geschoben.
    Stand da schon jemand hinter mir?
    Ich duckte mich und flirrte herum. Mit der Schädelkante stieß ich gegen etwas Hartes, griff mit der linken freien Hand zu und bekam meinen »Gegner« zu fassen.
    Dieser Gegner war ein Brett!
    Ich hatte ja von den zusammengebrochenen Regalen erzählt, und das Brett schwebte, ohne daß es jemand anhob, langsam in die Höhe.
    Die Magie des Hauses machte es möglich.
    Ich packte noch härter zu und hatte zuviel Kraft hineingelegt, denn ich taumelte zusammen mit dem Brett in der Hand rückwärts. Dann drehte ich mich und schleuderte es weg.
    Es gab einen dumpfen Aufprall. Zusätzlich hörte ich noch das Klirren der Nunchaki.
    Wahrscheinlich war Luang getroffen worden. Einen Laut der Überraschung oder des Schmerzes vernahm ich nicht. Der Malaie mußte schon ein knochenharter Bursche sein.
    Ich wechselte gedankenschnell meinen Standort, huschte zur Seite, tat den ersten, den zweiten, den dritten Schritt und steckte plötzlich mit den Füßen fest.
    Morast, Sumpf! Oder gierige Monsterarme. Ich wußte es nicht. Auf jeden Fall wurde ich festgehalten und kam einfach nicht mehr weg.
    Im ersten Augenblick überflutete mich die Panik. Der Boden hielt mich und wollte mich auch nicht loslassen. Hinzu kamen noch die fünf Feinde, die mir ans Leben wollten.
    Eine verdammte Situation, in die ich da hineingerutscht war. Es zog mich tiefer. Dieser seltsame Morast hielt meine Fußknöchel bereits umklammert. Ich ruderte mit den Armen, um mein Gleichgewicht zu halten. Wer mich jetzt sah, hätte über mich lachen können, mir selbst war nicht danach zumute.
    Der Teufel hatte dieses Haus als Falle bezeichnet.
    Das war sie auch.
    Irgendwo erklang wieder das Klirren der Kette. Für mich war dieses Geräusch eine angsterzeugende Begleitmusik. Luang konnte sich auch unhörbar anschleichen und mich mit der Nunchaki erwürgen.
    Er kam nicht, dafür eine andere.
    Die Frau mit den Messern. Sie mußte vor meinen Füßen gelauert oder sich unhörbar angeschlichen haben, denn plötzlich schnellte sie in die Höhe, und aus der Dunkelheit leuchtete mir ihr Gesicht entgegen.
    Eine häßliche Fratze.
    Die Wangen waren aufgeplustert, als hätte sie von innen Luft hineingeblasen. Die Augen glichen kleinen, dunklen Rädern. Ungewöhnlich fahl leuchtete die Gesichtshaut. Sie schimmerte in dem gleichen grauhellen Licht, das ich schon kannte.
    Und sie hatte die Waffen!
    Mit beiden Fäusten hielt sie die Griffe umklammert. Die Spitzen der mörderischen Instrumente wiesen genau auf mich. Sie sahen aus wie Bohrer und rahmten das Gesicht der Frau etwa in Wangenhöhe ein. Die Lippen zog Frederice Landon zu einem häßlichen Grinsen zurück, in ihren Augen flammte es für einen Moment auf, dann rammte sie den Kopf vor und gleichzeitig auch die Dolche.
    Ob die Waffen mich getroffen hätten oder nicht, konnte ich nicht sagen.
    Ich wollte das Risiko auch nicht eingehen und schickte meine Faust mit der Beretta auf die Reise.
    Es war ein wuchtiger Hammerschlag. Und meine Reichweite war größer. Ich traf die Mörderfrau, bevor sie mich mit dem Messer malträtieren konnte.
    Sie kippte zurück. Ein seltsames Grunzen vernahm ich noch, dann entschwanden sie aus meinem Blickfeld.
    Ich aber wurde von dem verdammten Stumpf weiterhin festgehalten, bückte mich und half mir mit dem Kreuz. Dieser Morast war nicht normal, dagegen mußte man etwas unternehmen können, und das Kreuz löste ihn tatsächlich auf.
    Ich konnte mich wieder bewegen, nutzte dies auch sofort aus und huschte zur Seite.
    Noch hatte ich keinen meiner Gegner erledigen können, aber sie hatten mich ebenfalls nicht gepackt.
    Das war schon etwas.
    Ich orientierte mich zurück. Von dort war ich gekommen, da mußte auch der Ausgang liegen, falls es ihn noch gab, denn der Satan hielt nicht umsonst das Haus unter seiner Kontrolle. Er konnte es manipulieren.
    Bewiesen hatte er dies schon.
    Ich spitzte meine Ohren. In der Dunkelheit war nichts zu sehen, deshalb mußte ich mich auf mein Gehör verlassen. Ein paarmal hatte ich das Klirren der Nunchaki-Kette gehört, nun war es verstummt. Ich wußte überhaupt nicht mehr, wo meine Gegner
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