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0281 - Die Höhlen des Schreckens

0281 - Die Höhlen des Schreckens

Titel: 0281 - Die Höhlen des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Berg hinauf zu seiner Wohnung fahren zu müssen.
    Er stieg aus und glaubte zu träumen.
    Aus der Tür des »Schwarzen Adlers« trat ein Mann in die schmale Gasse, den er hier zuletzt erwartet hätte.
    »Nett, daß du mir den Wagen bringst, Rudolfo«, rief ihm Ted Ewigk zu!
    ***
    Anja Feld wachte so auf, wie sie das Bewußtsein verloren hatte: mit einem Schrei. Sie öffnete die Augen und glaubte die riesigen, malmenden Zähne über sich zu sehen, die der ins Gigantische anwachsende und auf sie zufliegende Kopf ihr gezeigt hatte, der mit seinen drei Augen nicht menschlich wirkte.
    Aber da war kein blauer Riesen-Kopf.
    Da war auch keine Schwärze, die unheimlich aus sich heraus leuchtete. Dafür glomm kaltes blaues Licht und ließ Anja Feld frieren. Die junge Frau, die ihr Mathematik-Studium mit Diplom abgeschlossen hatte und sich jetzt einen ausgedehnten Europa-Urlaub gönnte, um hier zu stranden, richtete sich auf.
    Das war doch nicht mehr der Raum, in dem sie zusammengebrochen war! Aber es war die gleiche Stelle in der großen Vierzig-Meter-Höhle!
    Aber wo war das schwarze Licht, und wohin war diese bizarre Riesenmaschine verschwunden, oder was auch immer das Ding darstellte?
    Stattdessen befand sich vor ihr in Höhlenmitte ein steinerner Sockel, über dem ein zwei Meter durchmessender blauer Ring frei in der Luft schwebte.
    Nichts hielt ihn!
    Geht von diesem Ring das Blaulicht aus und die Kälte? fragte Anja sich und ging zögernd auf Sockel und Ring zu. Aber sie erreichte beides nicht. Etwas zwang sie, vorher stehenzubleiben. Sie bekam keinen Fuß mehr vor den anderen. Es war, als sei sie in eine unsichtbare Sperre gelaufen.
    Sie sah den Ring an, der vor ihren Augen verschwamm und dann wiederkehrte, und sekundenlang glaubte sie darin wieder das Gesicht mit den drei Augen zu sehen. Sie schüttelte sich.
    Ich will hier ’raus, dachte sie.
    Da schwebte sie ohne ihr Zutun auf die Tür zu, die auch hier violett schimmerte! Die Tür, die sie vorhin nicht hatte öffnen können, glitt vor ihr blitzschnell auseinander und ließ sie hindurch, um sich abrupt wieder zu schließen.
    »Ja, spinne ich?« stieß sie hervor, als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte.
    Welche Kraft hatte sie schweben lassen?
    Das gab’s doch alles nicht! Sie befand sich wieder in der ersten Höhle, die dunkel war. Nur ein wenig Licht kam durch den Eingang.
    Anja wirbelte herum. Hinter ihr war alles zu. Sie schaffte es auch diesmal nicht, die violette Tür zu öffnen. Aber da drinnen lag noch ihr Feuerzeug!
    Das konnte sie abschreiben. Auch wenn es leer war, konnte man es doch wieder füllen. Billig war es nämlich nicht gerade gewesen.
    Sie murmelte eine wenig damenhafte Verwünschung. Hier drinnen kam sie nicht weiter. Sie tappte zum Ausgang, sah einen Zettel und las ihn. Bin in Caldaro und organisiere Hilfe. Rudolfo, las sie.
    Sie kannte keinen Rudolfo. Sie glaubte auch nicht, daß die Nachricht für sie bestimmt war, aber während sie in der Höhle war, schien sich hier einiges abgespielt zu haben. Hatte man ihren Abrutsch bemerkt und war ihr gefolgt?
    Sie trat ins Freie, ging den Gamspfad zurück, den sie gekommen war, und sah das Seil, das von oben kam. Also doch! Erleichtert machte sie sich an den Aufstieg. Der kostete trotz allem Zeit und Kraft, und dann sah sie oben ihren Capri stehen und einen Sport-BMW in Luxus-Ausführung. Aber vom Besitzer des Wagens war nichts zu sehen.
    Rätselhaft wie alles andere…
    Sie setzte sich auf die Haube ihres Ford, wartete zehn Minuten, und als sich dann immer noch nichts ereignete, klemmte sie sich hinters Lenkrad und fuhr zum Dorf hinunter. Weiterzufahren lohnte sich nicht. Vielleicht bekam sie irgendwo in Caldaro ein Zimmer, und vielleicht konnten ihr die Leute im Dorf auch etwas über diese Höhle erzählen. Daß die bekannt sein mußte, bewies der BMW. Der parkte mitsamt dem Seil nicht nur aus Jux da oben.
    Langsam und nachdenklich fuhr sie durch die schmalen Straßen, erreichte über die Hauptstraße den großen Marktplatz und suchte ein Plätzchen, wo sie den Wagen abstellen konnte.
    Hier wimmelte es von Menschen, und sie begann, sich nach einem Gasthof durchzufragen.
    ***
    »Wie ich hierher komme? Weiß der Teufel«, gestand Ted Ewigk. »Es gab einen Schlag, und ich befand mich hier mitten in Caldaro. Daß mich bei meinem Erscheinen keiner gesehen hat, ist ein Glück, weil sonst wohl eine Menge Leute an den Teufel glauben würde… Irgend etwas wollte verhindern, daß ich mir die
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