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0281 - Die Höhlen des Schreckens

0281 - Die Höhlen des Schreckens

Titel: 0281 - Die Höhlen des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tief… aber den Trick mußt du mir noch verraten, Ted!«
    »Später«, winkte der ab und tauchte wieder in der Höhle ein. Der Kristall ersetzte ihm eine Lampe. Hell leuchtete er und gab das gespeicherte Sonnenlicht, magisch verstärkt, wieder von sich.
    Ted sah die blauviolette Stahltür.
    Von der Frau war nichts zu sehen. Hatte sie es geschafft, sich durch diese Tür zu bewegen, die keinen Griff und keinen Öffner besaß?
    Ted machte drei Schritte vorwärts, stand jetzt direkt vor der Tür und berührte sie mit dem Dhyarra-Kristall.
    Ein schwarzer Blitz zuckte durch die Höhle, und im nächsten Augenblick gab es Ted hier unten nicht mehr…
    ***
    Rudolfo wartete geduldig und dachte sich nichts dabei, daß Ted nicht wieder auftauchte. Vielleicht hatte der die Frau gefunden und machte sich jetzt erst mal umständlich mit ihr bekannt. Nach zehn Minuten aber wurde der Schriftsteller ungeduldig. Er rief nach dem Reporter.
    Aus der Tiefe kam keine Antwort.
    Rudolfo zählte sich noch lange nicht zum alten Eisen. Was Ewigk konnte, konnte er auch. Also schnappte er sich die Lampe aus seinem BMW und hangelte sich am Seil abwärts. Der Ziegenpfad stellte ihn zwar vor einige Schwierigkeiten, da er auch nur Sandalen mit glatten Sohlen trug, aber er schaffte es, sich ebenfalls zur Plattform vorzuarbeiten.
    Mit eingeschalteter Lampe betrat er die Dreißig-Meter-Höhle. In der gab es von Ted Ewigk keine Spur.
    »Mich laust der Affe…«
    Da sah er die violette Stahltür. Und davor lag etwas und funkelte im Lichtkegel der Stablampe. Der Kristall!
    Aber von Ted Ewigk selbst war nichts zu sehen. Dabei war nicht anzunehmen, daß der den Kristall freiwillig hier liegen ließ. Zudem besaß die Stahltür keine Tür.
    Rudolfo überlegte. Ihm war nicht bekannt, daß die italienische Armee hier einen Stützpunkt unterhielt. Violettes Metall kannte er auch nicht.
    Also geschahen hier Dinge, die geheimnisvoll waren. Das reizte ihn.
    Er hob den Kristall auf, machte aber nicht denselben Fehler wie Ted Ewigk, damit das Metall zu berühren, sondern steckte ihn ein. Dann tastete er das Metall ab. Es war kühl. Seine Hoffnung, irgendwo einen Öffner zu finden, erfüllte sich nicht.
    »Ted!« brüllte er. »Bist du da drinnen?« Er schlug gegen den Stahl. Es gab kein Geräusch! Nicht einmal, als er erst kräftig dagegen trat und dann mit der Taschenlampe loshämmerte. Der blauviolette Stahl schluckte jedes Geräusch perfekt. Aber damit war auch klar, daß von drinnen keine Antwort kommen konnte.
    Allein war hier nichts zu machen.
    Rudolfo zog Kugelschreiber und Notizblock, schrieb ein paar Worte auf einen Zettel und deponierte den draußen am Höhleneingang so, daß jeder, der aus der Höhle kam, ihn sofort sehen mußte. Einen Stein legte er auf die Kante, damit der Fetzen Papier nicht fortgeweht wurde. Dann machte er sich wieder an den schweißtreibenden Aufstieg.
    Hier kam er allein nicht weiter. Wenn Ted Ewigk, mit ziemlicher Sicherheit unfreiwillig, hinter dieser Tür verschwunden war, mußte Werkzeug heran und vor allen Dingen weitere Helfer. Rudolfo klemmte sich keuchend hinter das Lenkrad des Rolls-Royce, weil an seinem BMW ja das Seil hing, das er für Ted hängen lassen wollte, und startete den Motor. Zweimal horchte er hin. Sein BMW lief schon leise, aber der Rolly war gar nicht zu vernehmen. Auch nicht, als er den Ganghebel antippte, der blitzschnell und geräuschlos in die Drive-Position glitt und der Rolls-Royce ruckfrei anrollte.
    Er mußte ins Dorf.
    Er kannte in Caldaro fast jeden, und fast jeder kannte ihn. Rudolfo war bekannt wie ein bunter Hund. Und zu seinen Bekannten zählten auch ein paar Jungs von der Feuerwehr und der Capo der Polizei.
    Die würden dieser Stahltür schon zuleibe rücken.
    Fast hätte er das Lenkrad losgelassen, um sich die Hände zu reiben. Endlich war mal etwas los!
    Er hatte Mühe, den langen und breiten Wagen durch die verwinkelten und schmalen Straßen zu lenken. Für seinen Geschmack war das Fahrzeug entschieden zu ausladend. Er hatte lieber weniger Blech um sich herum und dafür mehr Dampf unter der Haube. Dabei entwickelte der Rolls auch seine zweihundert PS und war für Tempo 180 gut. Aber in einem Rolls fährt man standesgemäß langsam, weil man gesehen werden will.
    Rudolfo fand einen Parkplatz am Brunnen neben dem »Schwarzen Adler«, wo er zuweilen sein Bierchen oder einen Schoppen Wein trank. Da fand er mit Sicherheit auch die Leute von der Feuerwehr und konnte auch telefonieren, ohne erst den
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