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0278 - Tupilak, das Schneemonster

0278 - Tupilak, das Schneemonster

Titel: 0278 - Tupilak, das Schneemonster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra zu, berührten ihn. Das Amulett wurde ihm förmlich aus den Händen geschleudert und wäre davongeflogen, wenn es nicht am Silberkettchen gehangen hätte. Zamorra schrie auf und preßte die Hände gegen die Schläfen.
    Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Etwas wollte ihn in Bewußtlosigkeit zwingen. Shinans Schneehütte war eine magische Falle, und er selbst hatte sie eingeschaltet, als er nach dem Schamanen rief!
    Und der kam auch so schon, weil er plötzlich geahnt hatte, was kam.
    Zudem hatten die erschreckten Rufe der anderen Innuit ihn alarmiert.
    Jetzt kam er herein, richtete sich diesseits der Tür auf und stand breitbeinig vor Zamorra.
    In seiner Hand blitzte ein langer Dolch.
    ***
    Leonardo deMontagne materialisierte mit seinem Rappen in der Schneewüste und sah sowohl Nicole und den Tupilak als auch die fünf Skelett-Krieger vor sich. »Narren!« schrie er sie an. »Unfähige Narren!«
    Seine Hand umklammerte den Schwertgriff, riß die mächtige Klinge aus der Scheide und wirbelte sie durch die kalte Luft. Er hätte mit einem magischen Schlag reagieren können aber das war ihm zu einfach. Er mußte seinen Zorn austoben.
    Wie ein Wirbelwind kam er über die fünf Knöchernen und ließ ihnen keine Chance. Sie waren unfähig, sich gegen ihren Herrn zur Wehr zu setzen. Mit wilden Streichen machte Leonardo sie nieder, schlug ihnen die Schädel vom Rumpf. Haltlos klappernd lösten die Skelette sich auf, nur die leeren Rüstungen blieben im Schnee liegen. Und mit den Skeletten verschwanden auch die Pferde, lösten sich einfach auf.
    Leonardo atmete schnaufend durch. Er verschwendete keinen Gedanken daran, daß in einem der untern Bezirke seines Palastes in der anderen Dimension in diesem Moment fünf neue Skelett-Krieger förmlich aus dem Nichts neu entstanden. Die Hölle schickte ständig Nachschub.
    Daran änderte sich auch nichts, daß Leonardo und Asmodis sich längst nicht mehr so gut gesonnen waren wie einst. Asmodis’ einmal gegebenes Wort galt nach wie vor…
    Der Montagne riß seinen Rappen herum und starrte hinüber zu der magischen Barriere. Dort war der Tupilak offenbar zu einem Entschluß gekommen. Er setzte sich wieder in Bewegung und nahm Leonardo als neuen Gegner an!
    »Das darf nicht wahr sein«, knurrte der Schwarzmagier. Er streckte die linke Hand aus und schleuderte einen dunklen Blitz gegen den Tupilak.
    Die schwarze Kreatur bäumte sich auf, gab einen schrillen Laut von sich und setzte ihren Weg fort.
    Leonardo atmete tief durch. Es stimmte also, der Tupilak war unbesiegbar.
    Nicht einmal er, Leonardo, konnte ihn beschädigen…
    Aber er konnte ihn zwingen.
    »Zurück!« schrie er mit der Magischen Stimme.
    Der Tupilak erstarrte. Er sah vor sich ein Opfer, größer als das Mädchen und deshalb lohnender. Aber er durfte es nicht angreifen!
    Der schwarze Reiter konnte ihm ebenso befehlen wie der Angakok…
    Das Nicht-Gehirn des Tupilak war verwirrt.
    »Zurück«, schrie Leonardo erneut. »Töte das Mädchen!«
    Da gehorchte der Tupilak. Diese Anweisung war klar und deutlich. Und er kehrte zurück zur magischen Barriere, die jetzt nach der Vernichtung der Skelett-Krieger zu zerfallen begann. Aber das nützte der freikommenden Nicole Duval nicht mehr.
    Der Tupilak griff an.
    ***
    »Da, Sir!« schrie der Pilot und zeigte auf einen Punkt weit vor ihnen.
    Dort stieg ein dunkler, schwarzer Strich empor.
    »Rauch?« murmelte Captain York.
    »Der Bell UH? Abgestürzt und verbrannt? Los, Mann, fliegen Sie schneller!«
    »Schneller geht es nicht«, knurrte der Pilot. »Wir fliegen schon mit Volllast. Wenn ich noch mehr aufdrehe, fliegt uns die Maschine um die Ohren.«
    Captain York beugte sich vor, als könnte er auf diese Weise mehr sehen. Der Hubschrauber fegte im Tiefflug durch die öde weiße Landschaft.
    »Ziehen Sie höher«, ordnete der Captain an. »Dann sehen wir’s besser.«
    »Aye, Sir.«
    Und so war es. Zwanzig Meter reichten schon aus. Sie sahen das ausglühende und rauchende Wrack am Hang, die überall herumliegenden Trümmerteile… eine verheerende Explosion hatte die Maschine zerrissen.
    »Sie ist explodiert, nachdem sie aufschlug«, überlegte York. Die Verteilung der Trümmer ließ keinen anderen Schluß zu. Das bedeutete, daß die Insassen es vielleicht noch geschafft hatten, lebend auszusteigen…
    Im nächsten Moment glaubte York seinen Augen nicht zu trauen.
    Er sah – einen Reiter! Einen schwarzen Reiter auf einem Rappen, und das hier draußen in Grönlands
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