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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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gelangen.
    Suko machte den Anfang. Ich wandte mich noch einmal an Miguel Santez. »Sie bleiben hier!«
    Er war einverstanden.
    Danach verschwand auch ich in der Dunkelheit und wurde von meinem Freund in der Dunkelheit erwartet. Gemeinsam suchten wir nach einem Lichtschalter, fanden ihn auch, und es wurde heller.
    Hell konnte man nicht sagen, denn unter der Decke leuchteten, durch rostige Fliegengitter geschützt, mehrere trübe Lampen. Ihr Licht fiel auch auf die großen Fässer, die sich innerhalb dieses Kellers befanden. Hier wurde Wein gelagert, und ein Stück weiter sahen wir die Kisten mit den Flaschengetränken.
    Bier, Sekt, Mineralwasser und Fruchtsaft in großen Flaschen oder Ballons aus Glas.
    Schritt für Schritt tasteten wir uns vor. Wir tauchten tiefer in den Keller, in dem es herrlich kühl war. Dieses unterirdische Gewölbe besaß eine gebogene Decke, die hin und wieder von Säulen abgestützt wurde.
    »Das war wohl früher mal ein altes Versteck«, meinte Suko.
    »Vielleicht noch aus der Maurenzeit.«
    Gemeinsam blieben wir stehen. Wir hatten beide unsere Waffen gezogen, und zum erstenmal vernahmen wir Geräusche, die nicht in diesen Keller hineinpaßten.
    Eine Stimme erklang.
    Die Worte waren schlecht zu verstehen, ich verstand nur Brocken davon, aber ich erkannte die Stimme.
    Auch Suko hatte sie identifiziert. »Das ist ja dieser Fischer.«
    Es stimmt. Wir hörten den alten Bexiga reden, und ich schob mich so lautlos wie möglich weiter.
    Suko blieb hinter mir. Als ich das letzte Weinfaß erreichte, suchte ich dahinter Deckung. Dabei stellte ich mich so auf, daß ich an der Rundung vorbei nach vorn schauen konnte.
    Suko hatte ebenfalls Deckung gefunden. Nicht hinter einem Weinfaß, sondern hinter einem Stapel leerer Kisten, die fast bis zur Decke reichten.
    Unsere Sicht war nicht besonders, wir starrten in ein Halbdunkel hinein, doch bei genauerem Hinsehen erkannten wir dort eine schmale Gestalt.
    »Die hat einen Kopf«, wisperte Suko.
    Das war auch mir inzwischen aufgefallen. Um El Diablo konnte es sich dabei nicht handeln.
    Wir sahen den alten Fischer. Er bewegte sich noch einen Schritt vor, so daß wir ihn besser erkennen konnten, und wir sahen jetzt auch, daß er etwas in der Hand hielt.
    Als langes Rohr stach es aus seinen Fäusten hervor. Aber darum handelte es sich bestimmt nicht. Es war für mich zwar nicht genau zu erkennen, ich nahm jedoch an, daß es sich bei diesem Gegenstand um ein Gewehr handelte.
    Damit hielt er den Körper in Schach.
    Es war zweifelhaft, ob sich diese Gestalt überhaupt darum kümmerte.
    Was konnte man schon mit einem lächerlichen Gewehr gegen sie ausrichten? Wahrscheinlich nichts.
    Die nächsten Worte, die der alte Fischer sagte, mußte ich mir zusammenreimen, doch ich bekam den Sinn einigermaßen hin, auch weil der Mann ziemlich langsam sprach.
    »Du bist zurückgekehrt!« hörten wir sein rauhes Organ, »doch du hast vergessen, daß auch hier ein Bexiga auf dich wartet. Nicht nur damals war es einer von uns gewesen, der dich zur Hölle geschickt hat, auch heute wird es so sein. Meinen Kugeln entkommst du nicht. Du sollst nicht mehr weiterleben, du Sohn des Teufels…«
    Ich rechnete damit, daß der Fischer schießen würde, aber er zögerte noch. Ein weiterer Schritt brachte ihn erst näher an seinen Gegner heran, die Distanz mußte für ihn stimmen, und er hob ein wenig das Gewehr an.
    Es war still geworden. Wir selbst atmeten flach, und ich überlegte krampfhaft, ob es sinnvoll war, jetzt einzugreifen. Es war nicht so gut, denn wir sahen unseren Gegner nicht, da ihn ein Mauervorsprung verdeckte. Und aufs Geratewohl wollten wir auch nicht gegen ihn angehen.
    »Zwei Opfer!« flüsterte der alte Fischer heiser. »Zwei Opfer hast du schon geholt, du Teufel, aber ich schwöre dir, daß dies die beiden letzten gewesen sind. Noch lebe ich, noch existiert ein Bexiga, und ich werde es dir beweisen.«
    Beide rechneten wir mit einem Schuß. Der erklang noch nicht, statt dessen hörten wir ein Geräusch, das entsteht, wenn irgend etwas über einen Stein kratzt.
    Der alte Fischer lachte. »Nein, du Bestie, mit deinem verdammten Messer kannst du mir nicht imponieren. Ich habe die Kugel!«
    Dann schoß er!
    Obwohl wir mit diesem Schuß gerechnet hatten, zuckten wir dennoch zusammen. Wir sahen das kurze Blitzen vor der Mündung, dann rollte das Echo dumpf durch den Keller, bevor es allmählich verhallte.
    Ich zögerte mit dem Eingreifen, wollte sehen, ob der alte Mann Erfolg
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