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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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normal.
    Wie ein Blitz tauchte er zur Seite, die Klinge pfiff dicht an seinem Ohr vorbei und hieb in das Holz des Fasses.
    Dem Messer war der Chinese zwar entgangen, dennoch hatte er großes Pech. Die Klinge hatte einen tiefen Spalt in das volle Weinfaß gerissen, und im nächsten Augenblick schwappte die rote Brühe in einem gewaltigen Strahl aus dieser Öffnung.
    Suko wurde überschwemmt, er verlor für einen Moment die Orientierung, und als er sich endlich abgestemmt hatte, war er dennoch halbblind, taumelte in den Gang hinein und kam ausgerechnet mir in die Quere, so daß ich nicht schießen konnte.
    Ich hörte Suko fluchen, wir verloren kostbare Sekunden, die El Diablo nutzte und in dem Gang zwischen den Fässern verschwand. Ich drückte meinen Freund zur Seite, der nichts sehen konnte, weil ihm auch Wein in die offenen Augen gelaufen war.
    »Kannst du noch?«
    »Lauf hinterher, John. Der Stab hat nichts gebracht. El Diablo hat kein Gehör.«
    Ich vernahm Sukos Worte, während ich bereits herumwirbelte, um nach meinem Gegner Ausschau zu halten.
    El Diablo hatte die Gunst der Sekunde genutzt und war verschwunden.
    Die großen Fässer gaben ihm genügend Deckung. Ich ärgerte mich furchtbar. Jetzt hatten wir ihn fast gehabt, doch unglückliche Zustände verhalfen ihm zu einer weiteren Flucht.
    Das war schlecht.
    Ich blieb im Gang. Ging nur nicht sehr schnell, das Risiko war zu groß, denn El Diablo konnte hinter jedem Faß lauern und mit dem Messer aus sicherer Deckung zustoßen.
    Das tat er nicht.
    Dafür hörte ich seine Schritte weiter vor mir. Und zwar dort, wo wir den Keller verlassen konnten.
    Er nahm die Leiter.
    Sehen konnte er nichts, dennoch zeigte ihm sein Instinkt oder sein Trieb den Weg nach draußen, in diesem Falle nach oben, und dort befanden sich Menschen.
    Gott, wenn sie ihm in die Quere liefen…
    Ich erreichte die Leiter leider zu spät. Da hatte El Diablo bereits die Klappe oben zugeworfen. Den Knall des Aufschlags hörte ich noch und seine Schritte, die sich rasch entfernten. Und zwar in die Richtung, in der auch die Disco lag.
    Suko kam. Sein Gesicht war ebenso naß wie seine Kleidung. »Er ist weg?« Ich deutete nach oben.
    »Verdammt, das kostet Zeit!«
    Da hatte der Inspektor ein wahres Wort gesprochen. Auch wir erklommen die Leiter, blieben dicht unter der Klappe stehen, drückten unsere Schultern dagegen und versuchten, sie in die Höhe zu stemmen, während der Kopflose freie Bahn hatte…
    ***
    Das Publikum in der Disco Magic hatte gewechselt!
    Keine Touristen oder tanzfreudige Einheimische befanden sich in ihrem Innern, sondern Polizisten.
    Vier an der Zahl.
    Sie waren alarmiert worden und hatten den großen Raum mit schußbereiten Waffen gestürmt.
    Kaum war es ihnen gelungen, die strategisch günstigen Plätze zu besetzen, als ihnen Miguel Santez, der Besitzer, entgegenkam. Santez war völlig aufgelöst. Er kannte die vier Beamten, sie stammten aus dem Ort, und er wurde sofort gefragt.
    »Ein Killer!« schrie er. »Ein kopfloser Teufel!« Er deutete zur Bühne, wo das Opfer lag.
    Bisher hatten die Männer den toten Magier noch nicht gesehen. Jetzt schauten sie hin und wurden kreidebleich. So etwas hatten sie noch nicht gesehen.
    Das war grauenhaft.
    Der jüngste von ihnen drehte sich zur Seite und übergab sich.
    Miguel Santez stand vor den Leuten. Er hatte die Anne ausgebreitet und schrie: »Es war El Diablo, der Pirat des Teufels. Er ist zurückgekommen, er ist nicht tot. Jemand hat seinen verdammten Fluch gelöscht. Er wird uns alle umbringen.«
    »Wo steckt er?« fragte der Streifenführer.
    Santez deutete mit dem Kopf nach unten. »Im Keller scheint er sich verkrochen zu haben.«
    »Dann sehen wir nach!«
    Als die anderen drei Beamten die Worte hörten, wurden sie noch blasser. Sie schluckten, sie hatten Angst und hätten am liebsten den Befehl verweigert, das ging nicht, denn sie waren auf das Gesetz eingeschworen.
    Es sollte nicht soweit kommen. Schritte waren zu hören!
    Zunächst noch leise, dennoch dumpf und irgendwie drohend klingend. In den nächsten Sekunden wurden sie lauter, ein Zeichen, daß sich jemand der Bühne näherte.
    Er kam von hinten, sein Gang war unregelmäßig, dennoch zielstrebig, und allen Anwesenden war klar, daß der Killer bald auftauchen mußte.
    Der Streifenführer zischte seine Befehle. Er hatte die Leute gut im Griff.
    Sie verteilten sich an strategisch wichtigen Punkten und richteten ihre Waffen auf die Bühne.
    Bald mußte er kommen.
    »Nicht
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