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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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Zombies. Untote kannst du noch zur Seite räumen, die anderen kaum.«
    Ich nickte. »Okay, reden wir von etwas anderem. El Diablo!«
    »Hast du ihn gesehen, John?«
    »Nein, das ist es ja. Der hat sich nach diesem Mord verzogen!«
    »In der Menge war er nicht.«
    »Genau.« Ich schaute mich um. »Da muß es doch hintere Räume geben. Suchen wir da mal.«
    Der Inspektor war einverstanden. Leider nahm uns der Nebel die Sicht.
    Wir gerieten am hinteren Rand der Bühne gegen einen Vorhang aus dickem Stoff. Unsere Finger tasteten ihn ab, wir suchten die berühmte Lücke, fanden sie aber nicht.
    Suko befand sich links von mir und suchte dort nach. Ich hörte ihn schimpfen, bevor er rief: »Okay, John, ich hab's.«
    Er hatte es tatsächlich gefunden. Es war ein schmaler Spalt, durch den wir uns drückten und in die Räumlichkeiten gelangten, die hinter der Bühne lagen. Zunächst standen wir in einem Gang. Kahle Wände, zwei Türen, die offenstanden und mit vergilbten Stierkampfplakaten beklebt waren.
    Suko schaute in den ersten Raum.
    Ein leeres Büro lag vor seinen Augen. Ich hatte den zweiten unter die Lupe genommen. Auch dieser Raum wurde für eine Verwaltungsarbeit benutzt, er besaß allerdings noch eine Tür, und hinter ihr lag die Garderobe der Künstler.
    An einem fahrbaren Ständer neben dem Schminktisch hingen noch die Privatsachen des toten Magiers.
    Ich schüttelte den Kopf, verließ den Raum wieder und traf mit Suko im Gang zusammen.
    »Wo kann sich die Bestie nur versteckt haben?« flüsterte der Inspektor.
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht gibt es hier einen Geheimgang, der noch tiefer führt.«
    »Ja, das ist möglich…«
    Wir hörten Schritte aus Richtung Bühne. Sofort versteckten wir uns hinter den Türen. Durch einen Spalt konnte ich in den Gang schauen. Ich sah einen Mann, der blaß im Gesicht war, fürchterlich schwitzte und wie Espenlaub zitterte. Er trug einen weißen Anzug im Disco-Schnitt, taumelte in den Raum und sah mich gar nicht, denn er hatte nur Augen für das beige Telefon auf dem Schreibtisch.
    Ich räusperte mich.
    Er hielt den Hörer bereits in der Hand. Ließ ihn, als er das Geräusch in seinem Rücken hörte, fallen und kreiselte herum, während er schon seine Faust auf die Reise schickte, um mich zu treffen.
    Ich stand weit genug entfernt. Mit der anderen Hand griff er unter sein Jackett. Er zog ein Messer, und ich trat es ihm aus der Hand. Ehe er der Klinge nachstürzen konnte, fing er sich einen Schlag, der ihn zu Boden warf, wo er sich überrollte.
    In diesem Moment betrat Suko den Raum, sah den Mann am Boden und stellte einen Fuß auf dessen Brust, damit der Knabe sich nicht erheben konnte.
    »Bleiben Sie liegen«, sagte ich in meinem schlechten Spanisch.
    Er rührte sich nicht, doch die Angst stand in seinen Augen. Ich beruhigte ihn zunächst, indem ich von der Polizei sprach. »Wir sind nicht die Killer.«
    Der ängstliche Ausdruck aus seinen Augen verschwand. Ich nickte meinem Freund Suko zu, der das Zeichen verstand und seinen Fuß von der Brust des Mannes nahm.
    Der Knabe im weißen Anzug stemmte sich hoch.
    »Wer sind Sie?« wollte ich wissen.
    »Miguel Santez.«
    »Und?«
    »Mir gehört der Laden hier.«
    »Dann sind wir ja genau richtig«, meinte Suko. »Es geht um den Killer, mein Lieber. Wir haben ihn gesehen, wir wissen, wer er ist, und wir wollen von Ihnen nur erfahren, wo er sich versteckt halten könnte?«
    »Wie?«
    »Gibt es hier Verstecke?« präzisierte ich.
    »Ja, einen Keller.«
    »Wo?«
    Mit der Daumenspitze deutete er zu Boden. Das hätte ich mir natürlich auch denken können. »Wie kommen wir dahin?« fragte ich ihn.
    »Sie müssen durch die Klapptür?«
    »Sonst gibt es keinen Zugang?«
    »Einen alten Fluchttunnel. Er beginnt oder endet an den Resten der ehemaligen Stadtmauer.«
    »Also doch. Kommen Sie, Señor, zeigen Sie uns den Weg in den Keller! Wir wollen den Killer.«
    Santez nickte ein paarmal. Er lief an uns vorbei. Wir betraten wieder den Gang, wandten uns nach links und gelangten in eine kleine Nische. Dort befand sich tatsächlich eine Falltür. Daneben stand das Metallgerüst eines Flaschenzugs.
    Die Klappe war verschlossen. Suko hob sie hoch, und wir blickten in die Dunkelheit, aus der kein Geräusch an unsere Ohren drang.
    »Es ist ein Lagerraum«, erklärte Santez.
    »Gibt es Licht?« wollte Suko wissen.
    »Ja, aber nicht sehr hell.«
    Ich winkte ab. »Das macht nichts.« Man konnte auch über eine Eisenleiter in den Keller
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