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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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grauenhafte Gestalt mit blutigem Messer…
    ***
    Auch wir hatten die Schüsse vernommen!
    Dumpfe Detonationen erreichten unsere Ohren. Die Schüsse waren nicht draußen gefallen, sondern in der Disco. Wir rechneten mit einem Polizeiaufgebot und wurden nicht enttäuscht, als wir über die Bühne liefen, in den leeren Raum starrten und die Uniformierten erblickten.
    »Nicht schießen!« gellte meine Stimme, denn ich hatte Angst vor einer Kurzschlußreaktion der Leute.
    Sie hielten ihr Feuer.
    Bis an den Rand liefen wir, wurden mit Fragen bestürmt, von denen ich nur die Hälfte verstand. Zwischendurch stellte ich selbst Fragen.
    Antworten bekamen wir. Das meiste mußten wir erraten, aber wir wußten auch so Bescheid.
    El Diablo hatte die Disco durch den normalen Ausgang verlassen und würde auf der Straße Angst und Grauen verbreiten.
    So und nicht anders sah es aus!
    Uns hielt in dem Lokal nichts mehr. Auch die Beamten wollten hinaus, wir waren schneller und hatten den Eingang kaum hinter uns gelassen, als wir die ersten Schreie vernahmen und das Heulen von Sirenen.
    El Diablo hatte seinen Amoklauf begonnen. Etwas anderes konnten wir uns nicht vorstellen.
    Wir jagten die Eingangstreppe hoch, erreichten die Straße und sahen das Entsetzliche.
    El Diablo tobte!
    Der Kopflose hatte mit seinem Amoklauf bereits begonnen!
    ***
    Er wirkte wie eine tödliche Marionette und war zwischen die Menschen gekommen, um mit seinem Messer zu wüten.
    Panikartige Szenen spielten sich ab. Jeder wollte fliehen. Aber nichts war geordnet. Obwohl Platz genug vorhanden war, kamen sich die Zuschauer gegenseitig ins Gehege. Eine Gruppe wollte nach links, die andere nach rechts. Deshalb kam es zu den Zusammenstößen, und die Menschen konnten dem kopflosen Unhold keinen größeren Gefallen tun.
    Sein Messer blitzte.
    Auch nachts war es in den Ferienorten hell. Da wurde die Dunkelheit zum Tage, nur schien keine Sonne, sondern bunte Reklamelichter zuckten geisterhaft über die Straße und machten nicht nur aus dem Köpfer eine verzerrte Gestalt, auch die schreckenstarren Gesichter der Menschen wirkten in dem Licht noch schlimmer, als sie es ohnehin schon waren.
    Über allem funkelte das Messer!
    Diese unheimliche Mordklinge, die jedesmal einen reflexartigen Streifen hinterließ, wenn El Diablo seinen Arm hochriß, um ihn im nächsten Augenblick wieder nach unten rasen zu lassen.
    Suko und ich hatten schon viel erlebt. Selten aber so ein schauriges Bild, denn El Diablo hetzte die Opfer.
    Zu ihnen gehörten auch die vier jungen Leute, die wir kannten. Voller Panik sah ich Markus Küppers fliehen. Er zog Susanne Balz hinter sich her, um anderen Flüchtlingen zu folgen, doch die beiden hatten Pech.
    Susanne stolperte und fiel von hinten gegen die sich in Bewegung befindlichen Beine des jungen Mannes.
    Beide stolperten.
    Die anderen liefen weiter, aber El Diablo kam wie ein Gewitter über die beiden Deutschen, die am Rand der Straße lagen, neben einem geparkten offenen Fiat Spider.
    Die Klinge wuchtete nach unten.
    Wie Markus Küppers es geschafft hatte, dem Stahl zu entgehen, konnte er nicht sagen. Er und Susanne hatten jedenfalls das sagenhafte Glück, nicht getroffen zu werden. Beide hatten sich zur Seite gerollt. Der Unhold wuchtete über die beiden hinweg. Sein Arm raste nach unten, wobei die lange Klinge keinen Körper, sondern nur einen Autositz aufschlitzte.
    Bevor sich El Diablo wieder fangen konnte, waren Suko und ich zur Stelle.
    Er hing mit seinem kopflosen Oberkörper im Wagen, mit dem Bauch stützte er sich auf die Türkante, die Beine berührten den Boden. Gerade als er sich aufrichten wollte, packte Suko die Beine und hebelte den Unhold in den Wagen hinein.
    Er fiel zwischen die Vordersitze des Spider. Da wurde es eng. El Diablo war eingeklemmt, kam nicht sofort wieder hoch, hatte Mühe, verbog sogar an der Unterseite das Lenkrad und stemmte sich erst dann auf die Füße.
    Es war ein sehr wackliger Stand. Trotzdem wollte er zustechen.
    Ich schaute auf das Messer, und ich sah auch die breite Brust genau vor mir. Den Dolch hatte ich gezückt.
    Damit stieß ich zu.
    Gleichzeitig flammte es dicht neben mir kurz auf, denn Suko hatte geschossen.
    Von einer Silberkugel und von meiner geweihten Dolchklinge getroffen, wankte er zurück, kippte stumm nach hinten, fiel über die andere offene Seite des Spider hinweg und landete dort auf dem Bürgersteig.
    Auch wir rannten um den Wagen.
    El Diablo, der kopflose Killer, lag dort wie ein großes X.
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