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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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schießen, bevor ich es sage!« befahl der Streifenführer noch.
    Miguel Santez war ebenfalls der Gefahrenzone entflohen. Er hatte sich innerhalb des dreieckigen Bartresens zusammengeduckt, zitterte und schielte über die Kante.
    Er kam.
    Aus dem hinteren Teil der Bühne tauchte er auf. Ein Vorhang warf Wellen, der Spalt wurde größer und klaffte so weit auf, daß El Diablo hindurchkommen konnte.
    Der Kopflose war da!
    Schwer stampfte er näher, und jetzt sahen ihn auch die Polizisten zum erstenmal.
    Fast alle schlugen hastig ein Kreuzzeichen, nur der Streifenführer nicht.
    Er blieb konzentriert, obwohl auch ihn das Grauen schüttelte.
    El Diablo taumelte über die Bühne. Breitbeinig ging er, und seine Arme hatte er ebenfalls vom Körper abgespreizt. In der rechten Hand hielt er das Messer.
    Von der Spitze tropfte Blut…
    Es zeichnete genau den Weg nach, den der Kopflose genommen hatte, und für die Polizisten war es schwer, jetzt noch einen klaren Gedanken zu bewahren.
    El Diablo ging quer über die Bühne. Allmählich näherte er sich dem Rand, und der Streifenführer, so schwer es ihm auch fiel, tauchte aus seiner Deckung auf.
    Hinter einem umgekippten Tisch hatte er gehockt. Jetzt stellte er sich hin, hob den Arm, streckte ihn aus und zielte auf die unheimliche Gestalt.
    »Feuer!«
    Sein Befehl gellte auf, und seine Leute reagierten.
    Plötzlich krachten die Waffen. Mündungsblitze leuchteten auf, und die Kugeln hieben in den schrecklichen Körper, der inzwischen den Rand der Bühne erreicht hatte.
    Es waren Volltreffer. Der Streifenführer konnte nicht anders. Er quittierte sie mit einem Lachen, wollte seinen Leuten zuwinken, als der Unhold von der Bühne fiel, zu Boden krachte und sofort wieder aufstand, trotz der Kugeln, die in seinem Leib steckten.
    Die Beamten glaubten, ihren Augen nicht trauen zu können. Einer begann schrill zu lachen, schleuderte seine Waffe weg, drehte sich um und rannte schreiend nach draußen.
    Niemand hielt ihn auf.
    Und auch den Killer nicht.
    Er hatte sich hochgestemmt, ahnte, daß seine Gegner irgendwo in der Nähe lauerten, aber er konnte sie nicht sehen, sondern mußte sich auf seinen Instinkt verlassen.
    Seine Arme arbeiteten wie Dreschflegel. Er bewegte sie im Kreis, drehte sich noch mit und suchte Ziele für sein grausames Henkermesser.
    Die Klinge schlug ins Leere. Wenn sie etwas traf, dann Gegenstände, die im Wege standen oder lagen. Und leichte Holzteile durchtrennte sie mit einem Schlag.
    Der Streifenführer wollte es wissen. Er drehte sich und verfolgte mit dem Waffenlauf den Gang des Kopflosen.
    Dann schoß er.
    Diesmal leerte er das Magazin. Die Kugeln hieben in den Rücken des Monstrums, stießen es auch nach vorn, aber sie holten es nicht von den Beinen, denn El Diablo ging weiter.
    Das war seine Stadt, das war sein Ort. Er würde und wollte dort weitermachen, wo er aufgehört hatte.
    Das Monstrum verschwand im Ausgang.
    Als die Polizisten dies sahen, schauten sie sich nur an. Und einer flüsterte: »Jetzt hilft uns nur noch ein Gebet.«
    »Oder der Teufel!« sagte der Streifenführer.
    ***
    Es hatte sich in Windeseile im Ort herumgesprochen, daß etwas Schreckliches geschehen war. So abstoßend die Morde und Untaten auch sein mochten, Menschen hielten sie in ihrer Neugierde nicht ab. Sie hatten vor dem Eingang der Disco einen Halbkreis gebildet, der so groß war, daß auch die Fahrbahn versperrt wurde.
    Es waren nicht nur Besucher aus dem Lokal, die sich dort aufhielten.
    Auch andere waren eingetroffen, die unbedingt wissen wollten, was es gegeben hatte.
    Viele redeten durcheinander, nur allmählich klärte sich das Bild auf.
    Den Leuten wurde kaum geglaubt.
    Dann hörte man die Schüsse, und sofort wurde der Ring größer. Einige flohen. Sie bekamen nicht mit, daß im nächsten Augenblick ein junger Polizist kreidebleich die Disco verließ und sich laut schreiend entfernte.
    Auch die vier jungen Leute befanden sich unter den Zuschauern. Sie standen sogar ziemlich weit vorn, waren ebenso bleich wie die anderen, und die beiden Mädchen hatten sich an ihre Begleiter geklammert.
    »Ob sie es schaffen?« fragte Susanne Balz.
    Als Antwort bekamen sie nur ein Schulterzucken. Alle starrten auf den Eingang.
    Es ging eine Treppe hinab, der Blickwinkel war schlecht, doch dann sahen die ersten die Bewegung.
    »Er kommt!« gellte es über die Straße.
    Sie hatten recht. Er kam tatsächlich. Angestrahlt von den bunten Scheinwerfern über dem Eingang, erschien eine
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