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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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diese Bestie getötet?« fragte ich.
    »Ein junger Mann namens Ramon Bexiga!«
    »Ihr Ahnherr?«
    »So ist es, Señor Sinclair, mein Ahnherr. Ramon hatte auf diesen Kapitän einen furchtbaren Haß, denn er hatte dessen Familie ausgerottet. Nur Ramon überlebte, er fuhr an diesem schrecklichen Tage nicht zur See, sondern blieb zu Hause, da ihn eine Krankheit aufs Lager zwang. Aber er wurde wieder gesund, und er schwor dem Kapitän finstere Vergeltung. Das hatten zwar viele getan, aber Ramon Bexiga führte es durch. Er ging genau nach Plan vor, arbeitete sich Stück für Stück voran, und es gelang ihm, sich in die Mannschaft des Piraten einzuschmuggeln. Nach einer Kaperfahrt und während eines wilden Saufgelages geschah es dann. El Diablo war so betrunken, daß er neben dem Lagerfeuer zur Seite kippte und einfach einschlief, er selbst hatte nichts getrunken, da schlich er sich an den schlafenden El Diablo heran, zog das Köpfermesser und hieb ihm den Schädel ab. Mit dem Kopf in der Hand rannte er zum Meer und schleuderte den Schädel hinein. Zum Schluß aber soll der Kopf gelacht haben. Ob es stimmt, kann niemand mehr nachprüfen. Die Geschichte schreibt weiter, daß die Mannschaft des Piraten ihren kopflosen Führer fand. Sie warfen den Leichnam ebenfalls ins Meer. Die Mannschaft, jetzt ohne Führer, ging in eine Falle, wurde fast aufgerieben, und den Rest hängte man.«
    Auch Suko hatte zugehört. Er fragte: »Wie war das denn mit dem seltsamen Testament?«
    »Das geriet in den Besitz unserer Familie. Mein Ahnherr Ramon ging noch einmal in die Höhle. Allerdings Tage später. Er durchsuchte das Versteck und fand hinter einem losen Stein verborgen die Schriftrolle. Gleichzeitig das Testament des El Diablo. Er hat es gelesen und muß einen großen Schreck bekommen haben, denn die Worte bewiesen ihm, daß El Diablo einen Pakt mit der Hölle geschlossen hatte. Der Teufel garantierte ihm die Rückkehr nach dem Tod, dafür gab er dem Satan die Seelen der Menschen, die unter seinem Messer umgekommen waren, denn bevor er einen Kapitän tötete, schrie er eine magische Formel. Den Sinn der Worte verstand niemand, aber jeder wußte genau, was damit gemeint war. Die Seelen der Menschen sollten in der Hölle schmoren.«
    »Weshalb hat Ramon das Testament nicht weggeworfen?« wollte ich wissen.
    »Vielleicht wollte er die Nachwelt warnen. Auf jeden Fall blieb die Schriftrolle im Besitz unserer Familie« José räusperte sich. »Und das ist bis auf den heutigen Tage so geblieben, aber es existierte auch eine Warnung: Der Besitzer des Testaments würde sterben, wenn El Diablo zurückkehrt. Das ist mit meinem Vater geschehen.«
    »Weshalb hat er die Schrift mitgenommen?«
    José hob die Schultern. »Genau weiß ich das nicht. Auch mein Großvater nicht. Vielleicht dachte mein Vater, daß die Familie in London sicher war, aber der Fluch reichte leider bis dorthin, und die verdammte Schrift war schwarzmagisch aufgeladen.«
    Das hatten wir leider bemerkt, denn wir waren Zeugen gewesen, wie Pablo Bexiga starb.
    »War das alles?«
    »Ja, Señor Sinclair, das ist die Geschichte, wie sie mir mein Großvater berichtet hat.«
    Ich nickte und berichtete nun, was uns widerfahren war. Auch diesmal übersetzte José und der alte Fischer bekam große Augen, als er hörte, daß ich den Schädel des Piraten vernichtet hatte.
    »Und wo befindet sich der Körper jetzt?« wollte José Bexiga wissen.
    »Das wissen wir leider nicht«, gab ich zu. »Wobei wir davon ausgehen müssen, daß er sich dorthin begibt, wo Menschen sind.«
    »In den Ort!« sagte Markus Küppers.
    »Genau.«
    »Fragt sich nur, in welchen«, murmelte Suko. »Er hat ja die Auswahl zwischen Cala Millor und Cala Bona.«
    Die Antwort kam von dem alten Bexiga.
    »Cala Millor!« hörten wir ihn sprechen.
    Ich fuhr herum. »Wieso?«
    Wieder übersetzte José.
    Der alte Mann nickte heftig. Dann redete er wieder sehr schnell, und sein Enkel lieferte die Erklärung. »In Cala Millor hat er seine Köpfe vergraben.«
    »Die der Kapitäne?«
    Ich erhielt eine positive Antwort. »Existieren die Schädel noch?« wollte ich wissen.
    Auch die Frage bekam ich beantwortet. »Es gibt eine alte Höhle, in der er die Köpfe aufbewahrt hat.«
    »Und die existiert heute noch?«
    José Bexiga zog ein gequältes Gesicht. Er wollte nicht so recht antworten. Dann hob er die Schultern, drehte sich um und flüsterte mit seinem Großvater.
    »Ob das alles stimmt?« wandte sich Markus Küppers an mich.
    »Sie
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