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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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lag die Straße vor ihm. Nur in der Ferne sah er den Lichtschein, der wie eine Glocke über dem Ort schwebte.
    »Das war hinter uns«, wisperte Silvia.
    »Weiß ich.« Markus drehte sich um. Jetzt konnte er die Felsen direkt sehen. Wie schwarze Fratzen oder zu Eis erstarrte Gegenstände und Monstren sahen sie aus. Er hatte plötzlich das Gefühl, inmitten einer Mondlandschaft zu stehen, und obwohl die beiden Mädchen in seiner Nähe saßen, kam er sich einsam vor.
    Allmählich nur tastete er sich voran. Er tauchte ein in die Schatten zwischen den Felsen und kam sich vor wie in einem Meer der Finsternis.
    Sehen konnte er nichts.
    Aber hören!
    Und wieder erklang das Geräusch!
    Dieses dünne, metallene Klacken, dazwischen ein hohes Singen. Er konzentrierte sich, lauschte und stellte fest, daß dieses Geräusch rechts von ihm aufgeklugen war..
    Der Weg befand sich links.
    Markus duckte sich. Er wollte nicht unbedingt gesehen werden, vernahm abermals das Geräusch, ging wieder zwei Schritte, erreichte einen Felsen und sah im gleichen Augenblick etwas blitzen.
    Sofort blieb er stehen und hatte auch die richtige Vermutung oder Idee!
    Markus Küppers sollte sich nicht getäuscht haben. Als er seinen Kopf um eine Winzigkeit nach rechts drehte, da traf es ihn wie ein mörderischer Hammerschlag.
    Vor ihm stand El Diablo!
    Bisher hatte sich Markus Küppers gut gehalten und seine Angst hinter einer gewissen Lässigkeit versteckt, doch als er diesen Unhold vor sich sah, konnte er einen Schrei nicht mehr zurückhalten…
    ***
    Mondlicht fiel als fahler Schein in die Bucht, traf nicht nur das Wasser, sondern auch die Klinge, die matt glänzte und sich mir in all ihrer Scheußlichkeit präsentierte.
    Es war ein grauenhaftes Instrument. Zum erstenmal sah ich es aus der Nähe. Breit das Blatt. Die obere Seite nahe der Spitze ein wenig gebogen und mit der unteren zusammenlaufend.
    Ein Köpfermesser!
    Ich warf einen raschen Blick in Sukos Richtung. Mein Freund hatte mich ja gewarnt, und er wollte mich in dieser gefährlichen Lage nicht allein lassen.
    Sein Körper spannte sich, er setzte zu einem Kopfsprung an und tauchte eine Sekunde später in einem eleganten Bogen hinein in das warme Wasser der kleinen Bucht.
    Jetzt sahen die Chancen besser aus.
    Das Messer übte auf mich eine gewisse Faszination aus. Es durchschnitt die Fluten, der Kreis wurde sehr eng, und es geriet auch in meine Reichweite.
    So wie mir mußte es jemandem ergehen, der von einem Hai umkreist wird.
    Im nächsten Augenblick verschwand das Messer!
    Bisher hatte ich es noch unter Kontrolle halten können. Nun aber wurde die Sache kritisch, denn unter Wasser war ich fast wehrlos und leichter anzugreifen.
    Suko war inzwischen wieder aufgetaucht. Er holte tief Luft und verschwand.
    Ich ging ebenfalls auf Tauchstation. Leider war es zu dunkel, aber ich sah einen Schatten und einen helleren Streifen, der sich in Bewegung befand und im Halbkreis auf mich zuglitt.
    Er erwischte mich nicht. Wahrscheinlich hatte der andere es auch nicht gewollt, zudem schwamm Suko mit gewaltigen Stößen heran, und plötzlich drehte der Schatten ab.
    Ich wollte hinterher, Suko ebenfalls, fast gerieten wir uns ins Gehege, dann zwang mich der Luftmangel an die Oberfläche.
    Tief atmete ich ein. Suko erschien neben mir. Auch er holte Luft und schüttelte sich dann. Mir warf er einen fragenden Blick zu, den ich leider nur mit einem ebensolchen erwidern konnte.
    »Der ist weg!« keuchte ich.
    »Hast du die Richtung nicht erkannt?«
    »Nein.«
    Suko drehte sich. »Wenn mich nicht alles täuscht, ist er aufs offene Meer geschwommen.«
    »Täuscht ist gut«, erwiderte ich. »Was will der da?«
    »Keine Ahnung.«
    »El Diablo will killen«, erklärte ich. »Der will töten. Und da braucht er das offene Meer nicht.«
    »Denkst du an die Stadt?«
    »Stärker jedenfalls als an das Meer, das kannst du mir glauben, Alter.«
    »Dann laß uns zurückschwimmen.«
    Der Vorschlag war am besten, und wir hatten es auch sehr eilig. Die Vorstellung, ein kopfloses, mordendes Ungeheuer in einen Ferienort wie Cala Millor zu wissen, war unheimlich und grauenvoll.
    Es dauerte nicht sehr lange, da spürten wir bereits festen Boden unter den Füßen. Noch ein paar Schritten erreichten wir den Platz, wo unsere Kleidungsstücke lagen. Naß wie wir waren, streiften wir uns die Sachen über. Auch unsere Berettas steckten wir wieder ein.
    »Er hätte mich killen können«, sagte ich zu Suko.
    »Und warum hat er es nicht
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