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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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sprechen.
    Sofort steigerte sich seine Angst. Das Herz schlug schneller, und im nächsten Augenblick umspielte ein erleichtertes Lächeln seine Lippen, denn er hatte auch die Stimmen der beiden anderen Männer identifiziert.
    Es waren die Polizeibeamten, auf die José Bexiga gestoßen war. Was sie sagten, konnte Markus nicht verstehen, sie tauchten aber wenig später auf, und Markus stieß erleichtert seinen Atem aus.
    José war aufgeregt. Der Lampenstrahl zitterte hin und her, traf auch mal das Gesicht des Deutschen, und Markus wurde geblendet.
    »Mach doch das verdammte Ding aus!«
    »Entschuldige.«
    Drei Schatten kamen auf Markus Küppers zu, der sich erleichtert zurücklehnte und Kontakt mit einem Felsen bekam, an dem er sich abstützen konnte.
    Im nächsten Augenblick spürte er eine starke Hand an seinem Arm. Der Mann, der ihn festhielt, war ich.
    Markus schaute mir ins Gesicht. Ich sah die Angst in seinen Augen und wußte sofort und auch ohne seine Erklärung, daß er dem Grauen, sprich El Diablo, begegnet war.
    »Ich habe ihn gesehen!« flüsterte Markus. »Verdammt, er stand vor mir, und er hatte das Messer, aber keinen Kopf. Ich…ich spinne doch nicht, oder glauben Sie mir nicht?«
    »Wir glauben Ihnen.« Mein Freund Suko bestätigte durch ein Nicken meine Antwort.
    »Können Sie sich das vorstellen?« flüsterte Markus. »Können Sie sich vorstellen, daß ein Mensch ohne Kopf…«
    »Vorstellen können wir es uns«, erwiderte ich, »aber es ist kein Mensch, sondern ein Dämon.«
    »Und der kann ohne Kopf existieren?«
    »Ja, denn ich habe seinen Schädel zerstört.« Bevor Markus sich von seiner Überraschung erholt hatte und weiterfragen konnte, drückte ich ihn herum. Er verstand das Zeichen und ging in Richtung Straße.
    Dorthin hatten sich auch Suko und José Bexiga gewandt. Sie waren nicht allein. Neben dem Wagen lehnten nicht nur die beiden Mädchen, sondern auch ein älterer Mann, der ein weißes Hemd trug und eine Hose, die unten an den Beinen ausgestellt war. Auf seinem Kopf saß eine helle Schiffermütze. Das Gesicht war zerknittert wie altes Papier, und José stellte uns den Mann als seinen Großvater vor, der sich nur in seiner Heimatsprache unterhalten konnte, so daß der junge Bexiga den Übersetzer spielen mußte.
    Natürlich hatten wir zahlreiche Fragen an den alten Schiffer. Wir stellten sie, obwohl uns die Zeit im Nacken saß, denn wir wollten und mußten mehr über El Diablo wissen.
    Wenn der alte Schiffer den Namen aussprach, dann schwangen Verachtung und Haß in seiner Stimme mit. Er schüttelte jedesmal den Kopf und ballte seine Hände.
    Vom Tod seines Sohnes wußte er bereits, und als ihn José die Sache mit dem Testament erklärte, da nickte er heftig.
    Danach sprudelte es nur so aus ihm heraus, und fast jedes Wort begleitete er mit wilden Handbewegungen. Der Mann hatte ein Temperament, an dem sich manch jüngerer ein Beispiel nehmen konnte.
    Während der Schiffer erzählte, schwiegen wir. José würde uns den Sinn schon übersetzen.
    Fast fünf Minuten redete der Mann so schnell wie ein Maschinengewehr, dann stoppte er seinen Redefluß, sank neben dem Wagen in die Knie, schüttelte den Kopf, schluchzte, preßte seine Hand vor die Augen und setzte sich auf die Kühlerhaube, während José seinem Großvater über die Wangen strich.
    »Was hat er gesagt?« fragte ich den jungen Spanier.
    »Er hat die Geschichte des Piraten erzählt.«
    »Haben Sie die Worte noch behalten.« Er nickte und schluckte. »Natürlich, ich werde sie wiedergeben, denn es eilt.«
    Auch José schien durch die Worte seines Großvaters erfahren zu haben, daß El Diablo killen wollte. Als er berichtete, legte er fast das gleiche Temperament in seine Worte wie der alte Fischer.
    »El Diablo, der Pirat des Satans, hatte vor langer Zeit die Küste hier unsicher gemacht. Er war ein grauenhafter Tyrann. Mit seiner Mannschaft überfiel er die Boote der Küstenfischer und die der seefahrenden Kaufleute. Dabei ging er mit unvorstellbarer Grausamkeit vor, denn er hinterließ fast nie Überlebende. Am schlimmsten trieb er es mit den Kapitänen der überfallenen und gekaperten Schiffe. Er köpfte sie. Auf dem Vordeck wurden sie gefesselt hingestellt, die Mannschaft des El Diablo trat an, und mit einem gewaltigen Streich seines Messers trennte er dem Kapitän den Kopf vom Rumpf. Er sammelte die Köpfe sogar. In seinem Versteck stellte er sie auf, man hat es später gefunden, wie die Geschichte berichtet.«
    »Und wer hat
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