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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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weitermachen wollt. Geht mir auch so.«
    »Willst du auch weg?«
    »Nein, das nicht. Ich bin auch nicht unmittelbar betroffen. Wenn das mein Freund gewesen wäre, ehrlich, ich wäre auch verschwunden. Und zwar so rasch wie möglich.«
    Susanne faßte nach seiner Hand. »Was machen wir denn, wenn er jetzt plötzlich kommt?«
    Markus wurde ein wenig blaß. Mit dieser Möglichkeit rechnete er zwar nicht, er hatte jedoch darüber nachgedacht, aber sie weit von sich gewiesen, um sich selbst zu beruhigen. »Der kommt nicht.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Ist doch klar. Der kann sich nur im Wasser bewegen.«
    Susanne lachte ein wenig bitter auf. »Bist du dir da sicher?«
    »Sehr sogar.«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Diesem Unhold ist alles zuzutrauen. Du hättest mal das Messer sehen sollen. Fürchterlich, sage ich dir. Die Klinge war so lang wie dein Arm. Ich habe eine Angst gehabt, die ich nicht beschreiben kann.« Sie schüttelte sich, sagte nichts mehr, und auch die anderen beiden schwiegen, denn dieses Thema war ihnen verdammt unangenehm Keiner wollte so recht mehr darüber reden.
    Auch Markus Küppers nicht. Er nahm der Reihe nach einige Steine auf und warf sie in den Sand neben der Straße. Dann schaute er auf die Uhr. Noch eine gute Stunde bis Mitternacht. Der Betrieb in den Orten würde weiter weitergehen, auch nach der Tageswende. Bis Cala Millor zur Ruhe kam, dauerte es noch. Erst in den Morgenstunden legten sich die letzten Nachtschwärmer lang. Die meisten Urlauber suchten das Vergnügen, und dies bis in den Morgen, wo sie dann wie tot in die Betten fielen und erst mitten am Tag aufstanden, um zum Strand zu gehen.
    Ein ewiger Rhythmus, ein Gleichklang, der ihnen offensichtlich großen Spaß bereitete.
    Auch Markus hätte sich daran gewöhnen können, wenn nicht dieser verdammte Mord passiert wäre.
    Der Straßenverkehr hatte merklich nachgelassen. Die meisten Urlauber blieben in den Hotels oder Discos. Wenn Wagen vorbeirauschten, dann waren es welche mit offenem Verdeck und vollbesetzt mit jungen Leuten, die zum Fischerfest fuhren.
    »Ob die nicht mehr kommen?« fragte Silvia plötzlich.
    »Wen meinst du?«
    Silvia schaute Markus Küppers an. »Die Polizisten und auch deinen spanischen Freund.«
    »Gib ihnen noch eine Viertelstunde.« Silvia lachte. »Deine Nerven möchte ich haben, ehrlich.«
    »Vielleicht habe ich gar keine.«
    »Alles nur Täuschung, wie?«
    »So ungefähr«, gab Markus zu.
    Sie schwiegen wieder, lauschten hinein in die Stille und hörten manchmal Klänge der Musik. Es war kühler geworden. Der Wind streichelte ihre erhitzten Körper. Den Schweiß hatte er längst getrocknet, aber wenn sie an die schrecklichen Ereignisse dachten, dann wurde ihnen doch sehr warm, und sie schüttelten sich, wobei die Mädchen die größte Angst hatten.
    »Was war das?«
    Voller Angst hatte Susanne die Worte ausgestoßen. Sie drehte sich auch zu Markus Küppers um und starrte ihn an. »Du hast das doch auch gehört, oder?«
    »Was denn?«
    »Das Geräusch!«
    »Nein.«
    »Und du, Silvia?«
    Die Angesprochene verzog das Gesicht. »Wenn ich ehrlich sein soll, dann…«
    »Wieder!«
    Nach diesem Wort waren die drei still und lauschten. Und diesmal merkten auch die beiden anderen, daß sich Susanne Balz nicht getäuscht hatte. Da gab es tatsächlich ein Geräusch, das nicht in diese Umgebung hineinpaßte.
    Es war ein helles Klirren, als würde Metall gegen einen Stein geschlagen.
    »Sollen wir mal nachschauen?« wisperte Silvia.
    Ihr frommer Wunsch traf auf taube Ohren, denn auch Markus Küppers war von dem Vorschlag nicht gerade angetan. Er spürte eine gewisse Furcht. Wenn er daran dachte, daß dieser schreckliche Killer in der Nähe umherschlich, wurde ihm ganz anders.
    Und wieder hörten sie das Geräusch. Ein helles Klingen, sogar sehr rhythmisch, und jetzt lauter klingend.
    Das war in der Nähe!
    Markus Küppers schluckte. Sein Blick glitt zwischen den beiden Mädchen hin und her. Sie hatten Angst. Ihre Gesichter leuchteten fahl in der Dunkelheit, und Markus sah ein, daß er sich auf die beiden nicht verlassen konnte.
    Die Verantwortung lag allein bei ihm.
    »Okay«, flüsterte er mit rauher Stimme, »ich schaue mal nach.« Noch während er sprach, drückte er sich in die Höhe, schaute zuerst nach rechts, wo die Straße nach Cala Bona führte, denn er suchte den R4 seines Freundes José. Wenn sie zu zweit waren, fühlte er sich besser, aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Leer
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