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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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und auch das Publikum wurde stets in die Show mit einbezogen.
    Noch eine Viertelstunde bis zum Beginn. Auf der Tanzfläche drängten sich die Menschen. Beim Gesang des blonden Deutschen Roland Kaiser bewegten sich die Körper von Männlein und Weiblein nur langsam, man bekam zwangsläufig körperlichen Kontakt, und das zählte.
    In der Tiefe unter der Tanzfläche wallten die Nebelschwaden. Sie drangen bis unter das Glas, verteilten sich dort und wurden zu roten Wolken, in die die Füße der Tanzenden fast hineintauchen wollten.
    Die Disco gehörte einem Spanier. Er war der Chef, trug stets einen weißen, eng sitzenden Anzug, dazu Hemden, die fast bis zum Bauchnabel aufgeknöpft waren.
    Er hielt sich immer an den Stellen der Disco auf, wo er den Überblick behielt und sofort eingreifen konnte, wenn es mal Streit gab.
    Deutete sich größerer Ärger an, so holte er seine beiden Rausschmeißer, die eine Sache sehr schnell bereinigten.
    Natürlich hatten auch José Bexiga und Markus Küppers gehört, was in der Disco jeden Abend los war. Die beiden deutschen Mädchen wußten ebenfalls Bescheid. Zwar hatte ihnen John Sinclair und Suko eingeschärft, der Disco keinen Besuch abzustatten, doch die Neugierde der jungen Leute war größer gewesen, und so setzten sie ihren Plan in die Tat um, zu viert der Disco einen Besuch abzustatten.
    Vor der Tür wollte Susanne noch einen Rückzieher machen. »Irgendwie habe ich Angst«, flüsterte sie.
    »Ich auch«, gab Markus zu.
    »Dann laß uns in eine andere gehen. Ins ›Tropical‹«.
    »Aber da ist nicht so viel los!« wandte José ein.
    »Stimmt. Aber dort sind wir unseres Lebens sicher!« Susanne schaute sich um und die anderen an, sie wollten von ihnen eine Zustimmung bekommen, doch Silvia und die beiden jungen Männer schienen von dem Vorschlag nicht sehr angetan zu sein. Sie schüttelte den Kopf.
    »Also, rein!« sagte Markus.
    »Und der Köpfer?« Silvia versuchte es jetzt auch.
    »Glaubst du denn, daß er sich dorthin traut, wo so viele Menschen sind?« fragte José.
    »Hier hat er sich früher schließlich zurückgezogen.«
    »Wenn schon. Jetzt haben wir eine andere Zeit. Ich vertraue auch den beiden Polizisten, sie werden die Sache schon schaukeln. Zudem haben sie ja gesagt, daß auch sie dem Laden einen Besuch abstatten wollen. Da sind wir wenigstens an der Quelle.«
    »Aber dein Großvater traut sich auch nicht rein!« hielt Susanne dem jungen Spanier entgegen.
    »Der ist alt und haßt diesen modernen Kram. Das war nicht wegen El Diablo.«
    »So kann man es auch sehen«, beschwerte sich Susanne.
    Markus Küppers war es leid. »Was ist jetzt? Wollt ihr nicht oder könnt ihr nicht? Wir gehen auch allein, so ist das nicht.«
    Die beiden Mädchen warfen sich noch einen Blick zu, und Silvia Wachowiak entschloß sich schließlich zu einer Antwort, indem sie nickte.
    »Okay, dann gehen wir«, sagte auch ihre Freundin.
    Wenig später betraten sie zusammen mit einer Clique junger Leute den Laden. Sofort umgab sie eine andere Atmosphäre. War es draußen relativ kühl gewesen, so traf sie die Luft in der Disco wie ein Hammerschlag.
    Die Musik, der Lärm, die Stimmen, die Hitze, das rhythmische Stampfen der Rockmusik, all das bildete das Flair dieser Discothek. Hinzu kam das rote Licht, das ihre Gesichter übergoß und auch die Körper seltsam gespenstisch aussehen ließ.
    Die beiden jungen Männer waren schon mehrmals in der Disco gewesen, die beiden Mädchen hatten bisher nur kurz hineingeschaut, sie fanden jedoch die Atmosphäre irre, wie sie selbst behaupteten.
    »War also kein Fehler, der Magic einen Besuch abzustatten?« rief José Bexiga laut.
    »Nein.«
    Man schaute sich um. Durst hatten sie, und sie kämpften sich bis zum Dreieck vor.
    »Ich gebe einen aus!« rief Markus. »Was wollt ihr?«
    »Sekt.«
    Er bestellte vier Gläser. Als sie die beschlagenen Kelche in den Händen hielten, begann Susanne plötzlich zu weinen. Auch Silvia verzog die Mundwinkel.
    »Was habt ihr denn?« fragte Markus Küppers.
    »Kannst du dir das nicht denken«, schluchzte Susanne unter Tränen.
    »Wir stehen hier herum und feiern, während Angelika vor knapp zwei Stunden getötet wurde. Das ist schon pervers.«
    Susanne hatte mit ihren Worten ins Schwarze getroffen, auch die beiden Jungen senkten die Köpfe. Keiner wollte trinken, sie alle dachten wieder an die schrecklichen Ereignisse, die sie unter allen Umständen aus ihren Köpfen hatten verbannen wollen.
    Markus hob die Schultern. »Stimmt
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