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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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haben ihn doch auch gesehen.«
    »Ja, ich kann es aber nicht glauben.«
    »Und die Tote?« Als ich dies fragte, schaute ich an Markus vorbei und sah die beiden Mädchen im Hintergrund. Sie verhielten sich sehr still, sahen blaß aus, und ich wollte dafür Sorge tragen, daß sie so rasch wie möglich in Sicherheit gebracht wurden.
    Schließlich wußte José Bexiga Bescheid. Er kam zu uns und seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, daß er eine schlechte Nachricht für uns hatte.
    »Die Höhle gibt es noch«, sagte er mit leiser Stimme. »Nur liegt sie nicht mehr frei. Im Laufe der Zeit hat man hier alles verändert. In der ehemaligen Höhle, befindet sich jetzt eine Disco.«
    »Was?« rief ich.
    »Ja, einer der heißesten Schuppen. ›Disco Magic‹ heißt das Ding. Da ist der Bär los, die Leute tanzen bis in den frühen Morgen. Für den Köpfer ideal.«
    Mir kam fast der Magen hoch. Was man uns da gesagt hatte, das war schon ein Hammer.
    Wir wußten, daß der Unheimliche ohne Kopf unterwegs war. Würde er auch in die Disco kommen?
    Wahrscheinlich. Und wenn, dann wollten wir vor ihm da sein!
    ***
    Es gab fünf Discotheken an der langen Straße in Cala Millor. Eine davon war die Disco Magic, seit Saisonbeginn der große Anziehungspunkt erlebnishungriger Touristen.
    Magic. Das war schon ein Name, der die Massen anziehen konnte und es auch tat.
    In dieser Disco trafen sich nicht nur jüngere Leute, auch ältere zählten zu den Gästen, denn außer heißer Musik gab es jeden Abend um Mitternacht die große Show.
    Ein Magier war für die Saison engagiert worden, und er brachte durch seine Kunststücke Stimmung in den Laden.
    Wer tanzen wollte, vor allem im Urlaub, der verzichtete gern auf gewisse Annehmlichkeiten, zu denen auch eine Klimaanlage zählte. Deshalb konnte man die Luft in der Disco fast schneiden, und der Stimmen-Wirrwarr war fast ebenso laut wie die heiße Musik, die aus zahlreichen Lautsprechern dröhnte.
    Es waren stets die neusten Hits, die aus den Boxen dröhnten. Der Disc-Jockey hatte es verstanden, eine europäische Hitparade zusammenzustellen, so daß die Deutschen, die Engländer und auch die Einheimischen sich nie beklagen konnten. Da kam jeder einmal an die Reihe.
    Kurz vor Mitternacht dröhnte einer der deutschen Erfolgsschlager durch die Discothek. Roland Kaiser sang: »Manchmal möchte ich gern einmal…«
    Viele Urlauber wollten auch gern einmal, und niemand hatte etwas dagegen. Die Mädchen kamen, um angemacht zu werden, die Jungen wollten anmachen.
    So manches Paar fand sich in der Disco und feierte weiter in den Hotelzimmern.
    Der Höhlencharakter der Disco war unverkennbar. Wer die lange Treppe hinter sich gebracht hatte, gelangte an eine Eingangstür, die sich in zwei Hälften teilte. Wenn sie geschlossen war, zeigte sie das aufgerissene, bunt bemalte Maul eines finsteren Ungeheuers. Wurde sie geöffnet, so schwang das Maul nach links und rechts auseinander und der Besucher geriet in einen Schlund, denn die Wände, die den Gang bildeten, zeigten ein tiefrote Farbe. Zu vergleichen mit dem Feuer der Hölle.
    Auch die Tanzfläche war rot. Dafür sorgte ein aus der Tiefe strahlendes Licht, das in seiner gesamten Breite das Rund der Tanzfläche erfaßte, wobei unter dem dicken Glas noch künstliche Nebel wallten, so daß die Pärchen das Gefühl hatten, in den roten, mit Dampf erfüllten Schlund der Hölle blicken zu können.
    Die lange Theke mußte natürlich auch originell sein. Dem Namen der Disco entsprechend, zeigte sie die Form eines großen Dreiecks, wobei die Platte ebenfalls dunkelrot leuchtete.
    Innerhalb des Dreiecks arbeiteten drei Mädchen. Die Magic-Girls, wie sie von den Gästen genannt wurden. Sie trugen als Kleidung einen sehr knapp sitzenden Badeanzug in einem strahlenden Weiß, wobei zwischen Brust und Bauchnabel ein grellroter Teufelskopf leuchtete.
    Die Magie fand sich eben überall wieder.
    Und die Gäste kamen in Scharen. Jeden Abend war der Laden proppenvoll. Es war »in«, unter den roten Strahlen der heißen Leuchten zu tanzen und sich den genossenen Alkohol aus dem Leib zu schwitzen.
    Die meisten Gäste waren nur leicht bekleidet. Viele kamen direkt vom Strand, sie trugen nur ihre Bikinis oder Blusen mit weiten seitlichen Armausschnitten. Auch die modernen Boxershorts fielen auf, und man kam so etwas von dem Flair der Insel Ibiza mit, wo es angeblich die schönsten Mädchen gab.
    Um Mitternacht sollte die große Show beginnen. Sie dauerte jeweils eine halbe Stunde,
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