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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja
Autoren: Rolf Michael
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da, die allein schon von ihrer Größe selbst den mächtigen Ajax überragten. Waren das Sterbliche? Oder waren es Götter, die den Trojanern zu Hilfe eilen wollten?
    Automedon verhielt auf ein Zeichen des Patroklos die Rosse und sprang vom Wagen. Den mächtigen Rundschild erhoben, die Lanze zum Wurf emporgestreckt schritt er auf die drei Männer zu, die aus dem Nichts entstanden waren.
    Carsten Möbius hatte die Tarnkappe Alberichs eingesetzt, damit sie ungesehen herankommen konnten. Für die herannahenden Griechen mußten natürlich höhere Mächte im Spiel sein.
    »Wer seid ihr?« grollte Patroklos. »Ich will eure Namen, bevor ich euch zu den Schatten sende. Wisset, daß ihr den Weg des Achilles kreuzt!«
    Doch Professor Zamorra hatte selbst unter dem Helm das Gesicht eines anderen Mannes erkannt. Dies waren nicht die weichen, mädchenhaften Züge, die ihm Zeus gezeigt hatte. Und Professor Zamorra hoffte, daß sich Homer nicht geirrt hatte. Denn es war abzusehen, daß sich der trojanische Krieg tatsächlich ungefähr wie in der Überlieferung abgespielt hatte.
    »Nein, der bist du nicht!« erklärte Professor Zamorra mit schneidender Stimme, während Michael Ullich provozierend den Balmung emporstreckte und in den Augen der Myrmidonen wie der leibhaftige Kriegsgott erscheinen mußte. »Du bist Patroklos, sein Freund, der die Griechen nun zum Siege führt. Laß es genug sein damit!«
    »Wer … wer seid ihr?« stieß Patroklos hervor.
    »Zeus sendet uns!« erklärte Zamorra wahrheitsgemäß. »Vom Olympos herab kommen wir – doch nicht, um zu kämpfen, sondern um zu beobachten. So du nicht zurückweichst, Patroklos, verkündige ich dir den Tod!« bluffte Zamorra weiter. Denn der Sage nach fiel Patroklos nach seinem Sieg – und wenn die Voraussage eintraf, konnte Zamorra sicher sein, bei den Griechen als Sendbote des Zeus akzeptiert zu werden.
    »Wir werden es sehen, ob sie von den Göttern gesendet wurden!« rief ein bärtiger Mann in prunkvoller Rüstung, dessen Streitwagen heranpreschte, während das Fußvolk in schnellem Dauerlauf hinterher kam.
    »Ja, wenn Patroklos gefallen ist!« sagte Zamorra bitter. »Dann werdet ihr es erkennen. Sei vernünftig, Patroklos. Kehre zurück zum Lager. Wecke nicht den Zorn des Zeus, indem du weiter auf der Straße des Sieges wandeln willst. Denn ich weiß…!«
    »Wir werden wissen, ob du etwas weißt, bevor die Sonne gesunken ist!« erklärte der Mann in der Prunkrüstung. »Wenn Patroklos dann noch am Leben ist, werdet ihr die Strafe erhalten, euch als Boten des Zeus ausgegeben zu haben. Kalchas, unser Priester, wird euch dann zu Ehren des Göttervaters töten, den ihr lästert.«
    »Recht so, Agamemnon!« erklärte ein anderer Grieche, dessen Lenker gerade das Gespann parierte. »Dennoch hoffe ich, daß sie Unrecht haben. Denn sie leben, wenn Patroklos stirbt!«
    »Was zaudern wir!« mischte sich der Freund des Achilles ein. »Ich bin auf der Straße des Sieges und weiche nicht zurück. Sorge dafür, daß diese Männer uns folgen und sehen, wie ich heute noch Troja erstürme. Ha, über den gefallenen Körper Hektors werde ich das skäische Tor durchschreiten. Vorwärts, Automedon!«
    Die Peitsche knallte, und aus dem Stand verfiel das Gespann des Achilles in gestrecktem Galopp. Wildschreiend drang Patroklos wieder auf die fliehenden Trojaner ein, die heulende Horde der Myrmidonen hinterher.
    »Komm auf meinen Wagen, Jüngling mit dem langen Haar!« befahl Agamemnon. »Du Krieger mit dem Schwert, geh zu Diomedes und fahre mit ihm. Den Mann, den uns Zeus aber selbst schickte«, Agamemnon lachte leise, »mag mit dem listenreichen Odysseus fahren. Vorwärts, Krieger. Dem Patroklos nach. Noch heute stürmen wir die Stadt des Priamos!«
    Es gelang Carsten Möbius gerade noch, sich auf die Plattform des Streitwagens zu schwingen, als das Gespann vorwärts getrieben wurde. Michael Ullich grinste Diomedes an, den Helden, dessen Sohn er in Ägypten bei einer anderen Zeitreise kennengelernt hatte.
    »Laß uns nachsehen, wie der Wein schmeckt, den Priamos im Keller hat!« sagte der blonde Junge mit blitzenden Augen. Diomedes schlug ihm lachend die Rechte auf die Schulter. Beide waren echte Krieger und verstanden sich sofort.
    Professor Zamorra mußte einen tiefen, forschenden Blick des Odysseus über sich ergehen lassen, als er auf den Wagen stieg. Und dann begann sich das Amulett auf seiner Brust langsam zu erwärmen.
    Es war nicht das Glühen und das Pulsieren wie sonst, wenn
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