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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja
Autoren: Rolf Michael
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drei oberen Häuten des Schildes stecken, den Patroklos blitzschnell zur Abwehr erhoben hatte. Doch Hektor verstand die Kunst des Doppelwurfs. Blitzschnell wechselte er die zweite Lanze in die Rechte und jagte sie hinterher. Die rasende Geschwindigkeit, in der beide Würfe hintereinander erfolgten, ließ dem Patroklos keine Zeit mehr, den schweren Lederschild zu wenden.
    War der erste Wurf, auf die Brust gezielt, von dem Griechen abgewehrt worden, so zischte die zweite Lanze unterhalb des emporgerissenen Schildes in den Körper.
    Patroklos wurde von der Wucht des Wurfes zurückgerissen, taumelte und stürzte dann zu Boden, während Hektor das kurze Schwert aus der Scheide riß, um über den gefallenen Körper herzufallen.
    »Nein … nicht … nicht töten!« stöhnte Patroklos auf. »Um der Götter willen. Nimm Lösegeld, Hektor. Achilles wird jeden Preis zahlen!«
    Hoch wuchs die Gestalt des Trojaners über dem gefallenen Griechen auf. Patroklos sah die harten Augen des Kriegers, in denen kein Mitleid mit dem überwundenen Gegner wohnt.
    » Ich zahle jeden Preis, daß du stirbst!« erklärt er und zückte das Schwert zum Stoß auf die ungeschützte Brust.
    »Ja, das wirst du!« stöhnte Patroklos, dessen Gesicht sich plötzlich wie das eines Sehers verzerrte. »Für meinen Tod wirst du den höchsten Preis zahlen, den du hast. Dein Leben! Achilles wird mich rächen. Achilles … den ich liebte … die ich liebte…!«
    »Ich gewähre dir die einzige Gnade, die du von einem Trojaner zu erwarten hast!« fauchte Hektor. »Einen schnellen Tod. Was kümmert mich dein Achilles. Auch seine Rüstung wird dahinschwinden, wenn der Schatten des skäischen Tores auf sie fällt. Ha, auch die lykischen Hilfstruppen unseres Freundes Glaukos verloren ihre Rüstungen. Nur Metalle, die eine weihevolle Macht im hohen Tempel der Athene gelagert wurden, können der Macht unserer Schutzgötter widerstehen. Apollo selbst hat uns durch meine Schwester Kassandra, die Seherin, geweissagt, daß er unsere Stadt mit diesem Zauberbann schützen werde. Dies jedoch nützt dir nichts mehr. Fahr hinab zu den Schatten!«
    Ein gezielter Schwertstoß, dann hatte Patroklos aufgehört zu leben. Von Ferne stießen die Griechen ein heulendes Wehgeschrei aus.
    »Wir müssen ihn rächen!« brüllte Diomedes. »Und seine Leiche retten, damit sie Hektor nicht den Hunden zum Fraß vorwerfen kann. Vorwärts, Sthenelos«, rief er seinem Wagenführer zu, »treibe die Rosse an. Wir wollen sehen, ob Apollo auch uns mit seiner Zauberkraft besiegt. Ich zähle auf dich, fremder Krieger!« wandte er sich an Michael Ullich. Der Junge des zwanzigsten Jahrhunderts nickte nur kurz. Mit ihm war wieder jene Veränderung vor sich gegangen, die den Krieger des hyborischen Zeitalters erwachen ließ. Die schwarze Lederumhüllung, mit der er sonst das Nibelungenschwert in seiner Eigenschaft vor den Blicken der Neugierigen verbarg, hatte er während der Fahrt fortgeworfen. Bläulich schimmerte der Balmung in seiner Hand. Der Karfunkelstein im Knauf glühte wie ein Stück Lava aus der Tiefe der Erde.
    »Wir werden das gleiche Schicksal erleiden!« murmelte er. »Gegen diese Zauberei können wir nicht kämpfen. Dennoch – im Namen des Unverstandes – vorwärts!«
    Sthelenos ließ die Peitsche knallen. Die bisher mit Mühe zurückgehaltenen Pferde des Diomedes machten einen gewaltigen Satz vorwärts. Im nächsten Moment hörte Michael Ullich ein gewaltiges Rauschen und meinte, in einer gigantischen elektrischen Entladung zu stehen. Schlagartig löste sich alles auf, was an dem Wagen aus Metall war. Schrill wiehernd rasten die Pferde, nur noch die Zügel und Zugriemen tragend, über die Ebene, denn die Metallhaken, die sie an den Wagen banden, vergingen im Nichts. Der Streitwagen brach unter den drei Kriegern hinweg, da sich die Radnaben aus Metall auflösten. Krachend zerbarst das Holz unter den Körpern der drei Männer, die mit dem Gefährt zu Boden krachten.
    »Meine Waffen … meine Rüstung … sie sind weg … wie bei Patroklos!« stöhnte Diomedes. »Ich kann mich nicht verteidigen!«
    »Dank dir, Phöbus Apollo, daß du diesen Wolf des Griechenheeres so verblendetest, daß er offenen Auges in die Falle rannte!« hörte Diomedes die Stimme Hektors. Schon war der Trojaner über ihm. In hellem Kreisbogen stürzte das Schwert Hektors auf den Sohn des Tydeus herab. Diomedes schloß verzweifelt die Augen, um das Ende nicht mitzuerleben.
    Da erscholl ein fürchterliches
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