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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja
Autoren: Rolf Michael
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und Leibesübungen. Ihren eigentlichen Namen haben wir vergessen – denn sie wird tatsächlich Achilles genannt. Jedem meiner Krieger, den sie im Lanzenwurf und im Schwertkampf besiegte, brachte sie dazu, ihr zu folgen. Wenn es euch gelingt, sie zum Kampf gegen Troja zu überreden, bringt sie diese Männer mit. Ihre Myrmidonen, wie sie diese kleine, aber schlagkräftige Truppe nennt. Sie bewegt sich unter ihnen wie ein Mann unter Männern. Nur zu Patroklos, dem ehemaligen Kommandanten meiner Garde, hat sie offensichtlich eine andere Beziehung entwickelt. Doch nun sage, Menelaos, wer denn von den Schönheiten dort der vielgepriesene Held Achilles ist, den du suchst. Ich…!«
    Sein Satz wurde unterbrochen. Irgendwo heulte der Schall eines Widderhorns los. Dann das Klirren von Waffen und das heisere Geschrei von Männerkehlen.
    »Feinde! Gefahr! Rettet euch … die Mauer ist genommen!« klangen die Rufe durch die Halle. König Lykomedes wurde bleich, während sich ein Schmunzeln über das Gesicht des Menelaos zog. Er ahnte die List des schlauen Ithakers.
    Mit angstvollem Kreischen liefen die Mädchen aus der Halle.
    Alle – bis auf eine. Die hochgewachsene Gestalt, deren Körperformen kaum Weiblichkeit betonten, ließen Menelaos den Atem stocken. Stolze Augen strahlten aus einem Gesicht von weiblicher Anmut, gepaart mit ernster Strenge. Geschmeidig lief das Mädchen zu der Wand, an der die Waffen lehnten. Das Schwertgehenk über die Schulter legend, den Schild mit der Linken überstreifend und den Speer in der Rechten wiegend erschien sie wie die Göttin Pallas Athena, die mädchenhafte Anmut und die Wildheit der Kriegerin vereinigt.
    »Fürchte nichts, mein König!« sagte das Mädchen, das Achilles war, mit klangvoller Stimme. »Niemand besiegt das Kind der Göttin Thetis!«
    »Wahrlich, Achilles, niemand wird dich besiegen!« ließ sich Odysseus vernehmen, der nun die Tarnung fallen ließ. »Doch die Waffenspiele hier sind nichts, um ewigen Ruhm zu erwerben. Folge uns daher nach Troja…!«
    Die Nebel fielen zusammen. Professor Zamorra war wie gebannt von dem, was er eben gesehen hatte.
    Odysseus hatte einen Pakt mit den Dämonen des Orthos – jener Dämonenwelt in der Straße der Götter.
    »Ich danke dir nochmals, daß du mir helfen willst!« hörte er die Stimme des Zeus. »Denn ich darf dir leider bei deiner Mission nicht behilflich sein, da ich nach unseren Gesetzen zu strengster Neutralität verpflichtet bin. Kehre zurück, Zamorra, zu der Frau, die du liebst. Doch vergiß nicht, daß die Reise in die Vergangenheit bald angetreten werden muß. Säume nicht mehr zu lange…!« Im nächsten Moment hatten die Wirbel Professor Zamorra wieder aufgenommen.
    »Hallo, Cherie!« hörte er Nicoles Stimme an sein Ohr dringen. »Hat Zeus jetzt eine andere Weinmarke als den üblichen Nektar?«
    Dann fiel sie Professor Zamorra um den Hals. Für die beiden Liebenden versank die Welt ringsumher …
    ***
    Mit einem Hechtsprung warf sich Professor Zamorra zur Seite. Zwei Handbreiten über ihm zischte ein Speer hinweg. Der Parapsychologe rollte sich ab und sah aus den Augenwinkeln, wie Carsten Möbius einen der Krieger in voller Rüstung unterlief und ihm den Kopf in den Leib rammte.
    Leider hatte Möbius nicht mit der Haltbarkeit einer Bronzerüstung gerechnet. Es gab ein metallisches Dröhnen, der Krieger kippte vornüber und blieb auf dem Mann liegen, der ihn gefällt hatte. Denn durch die Härte des Aufpralls wurde Carsten Möbius vorübergehend ohnmächtig.
    »Immer, wenn er mal den Helden spielen will, geht es schief!« stöhnte Michael Ullich, sein Freund, der so eine Art Leibwächter darstellte. Er kannte Carsten Möbius, den zukünftigen Alleinerben des weltumspannenden Möbiuskonzerns, seit seiner Schulzeit. Beide waren ungefähr um die fünfundzwanzig Jahre, doch während Michael Ullich, groß und muskulös mit halblangem Blondhaar und immer jungenhaft lachendem Gesicht der geborene Kämpfer war, hatte sein Freund Carsten ständig mit den Tücken besonderer Objekte zu kämpfen. Doch der immer etwas verträumt wirkende Junge konnte eine verdammt harte Nuß werden. Niemand durfte ihn unterschätzen – nur daß er meist auf recht außergewöhnlichen Wegen zum Ziel kam. So, wie er eben den Gegner ausgeschaltet hatte. Nur, daß er dabei selbst für einige Momente kampfunfähig wurde.
    »Sind das nun Griechen oder Trojaner?« fragte Ullich, während er mit seinem Schwert einen auf ihn zurasenden Speer beiseite
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