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0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz
Autoren: Jason Dark
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Intervallen und legte seinen schwierigen Weg ohne großes Zögern zurück.
    An die warnenden Stimmen dachte er längst nicht mehr, und nur sein keuchendes Atmen war zu hören, als er sich Meter für Meter hocharbeitete, wobei die waagrecht verlaufenden Träger immer mehr in erreichbare Nähe kamen.
    Uwe Saalfrank strengte sich an. Nur sein Keuchen war zu hören. Manchmal musste er so viel Kraft einsetzen, dass er sich auf die Lippen biss, aber er machte eisern weiter.
    Er musste eine Pause einlegen und atmete einige Male tief durch. Das leichte Schwindelgefühl verschwand wieder, er blickte nach oben und entdeckte in erreichbarer Weite den Balken.
    Uwe Saalfrank streckte seinen rechten Arm aus, und er nickte zufrieden, als er den Balken berührte.
    Ein wenig nur, vielleicht Zentimeter, rutschte er noch höher, damit er seine Hand um den Balken legen konnte.
    Geschafft!
    Uwe löste die Beinschere und schwebte für einen Moment, nur an seinem Arm hängend, am waagerechten Balken des Kreuzes in der Luft und hatte schreckliche Angst, dass dieser brechen konnte.
    Der alte Stein hielt, und Uwe klammerte sich auch mit der linken Hand noch fest. Wie ein Turner an der Reckstange, so blieb er für einen Moment, bevor er beide Hände intervallweise nach links bewegte, um den Punkt zu erreichen, wo sich die beiden Balken trafen.
    Es klappte.
    Uwe Saalfrank atmete tief durch. Es war ein erleichtertes Aufatmen, und der Rest kam ihm nicht mehr schwierig vor. Er kletterte auf den Querbalken, blieb dort stehen, beugte seinem Oberkörper vor und hielt sich an dem hochsteigenden Längsstück fest.
    Jetzt brauchte er nur noch die Fahne der Clique zu hissen!
    Seine rechte Hand verschwand in der Hosentasche. Sie holte das Stück Stoff hervor, das er als Fahne hissen wollte. Fahlgelb leuchtete auf dem Viereck der Totenschädel. Und während Uwe es befestigte, merkte er gar nicht, was unter ihm geschah.
    Dort schien die Hölle ihren Atem auszustoßen…
    ***
    Aus dem Boden rund um den Quader strömte Rauch. Zunächst nur in dünnen Fäden, die sofort vom Wind erfasst und weggeweht wurden. Dann wurde der Rauch dichter, ballte sich zu Wolken, und plötzlich entstand eine geisterhafte Gestalt.
    Ein Gespenst…
    Noch immer bemerkte Uwe nichts. Er war damit beschäftigt, die Fahne an der Kreuzspitze zu befestigen, und er drehte die langen Bänder ein paar Mal um das Gestein, so dass dieses Stück Stoff nicht vom Wind heruntergeholt werden konnte.
    Auf der abgeflachten Spitze des Kreuzes leuchtete gelbweiß der unheimliche Totenschädel, und wenn der Wind unter die Fahne fuhr, dann blähte er den Stoff ein wenig auf, so dass er wie ein kleines, an der Oberfläche rundes Segel wirkte.
    Uwe lachte leise, als er sein Werk betrachtete. Er stand noch immer auf dem waagerechten Balken und dachte nicht daran, einen Blick in die Tiefe zu werfen.
    Das tat er, als er sich umdrehte!
    Fast wäre er abgerutscht, so heftig zuckte er auf seinem luftigen Standplatz zusammen. Seine Augen wurden groß, denn was er dort auf dem Sockel zu sehen bekam, war unwahrscheinlich, und er glaubte an eine Täuschung.
    Dort stand ein Mann. Nein, kein Mensch, sondern ein gespenstisches Wesen, das keinen kompakten Körper besaß, sondern durchsichtig war und dennoch feste Umrisse besaß.
    Zwei Sekunden geschah nichts. Uwe Saalfrank stand da und schaute hinunter. Seine Lippen zuckten.
    Plötzlich drang ein Lachen aus seinem Mund, das allerdings seinen Ursprung in Uwes Angst besaß und nicht in einer Freude.
    Oberst Gunnerson!
    Kein anderer war es. Genau dieser schwedische Oberst, um den sich so zahlreiche Legenden rankten, und der seit 350 Jahren tot und begraben war.
    Uwe Saalfrank begann zu zittern. Er wusste mit einemmal, dass dies kein Scherz war, den ihm irgendwelche Kollegen gespielt hatten, die Sache war echt.
    Angst flog in ihm hoch. Sie wurde so stark, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle bekam und seine Zähne aufeinander klackten. Er schaute nach links, hatte den Körper vorgebeugt und seine Hände an der Spitze des Kreuzes abgestützt, wo die Fahne mit dem Totenkopf auflag. Auf einmal kam ihm der Stein, auf dem er stand, schmal wie ein Bleistift vor. Er hatte das Gefühl, jeden Augenblick abstürzen zu müssen, und es bereitete ihm Mühe, sich überhaupt noch zu halten.
    Der schwedische Oberst stand da und starrte zu ihm hoch. Sein Gesicht war durchsichtig. Trotzdem erkannte Uwe Einzelheiten. Er sah den Knebelbart, den Helm, den leichten Brustpanzer und den
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