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0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz
Autoren: Jason Dark
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schweren Degen an seiner Seite.
    Der Oberst war tot und lebte trotzdem…
    Um Mitternacht steigen die gefallenen Krieger aus den Gräbern der blutgetränkten Erde, um die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Das berichtete die Legende.
    Uwe sah zwar keine Krieger, aber der eine, der da unten stand und lauerte, reichte ihm.
    Verzweifelt sann der junge Mann über einen Ausweg nach. Er drehte seinen Kopf und schaute in die Runde, aber von keiner Seite konnte er Hilfe erwarten.
    Die Landschaft lag schweigend vor ihm. Nicht einmal bis Selb konnte er blicken. Zu viele Erhebungen lagen zwischen dem Ort und seinem Standplatz. Die dunklen Bäume auf den Hügeln schwiegen. Nur ihre Kronen bewegten sich wie eine gewaltige schwarze Dünung im Nachtwind.
    Als Uwe Saalfrank den Kopf abermals wandte und nach unten blickte, erschrak er zum zweitenmal heftig.
    Der Schwede Gunnerson hatte seinen Degen gezogen! Er hielt ihn so, dass die Spitze nach oben zeigte, und Uwe war klar, was diese Gestalt vorhatte.
    Die Waffe würde ihn aufspießen, wenn er nach unten sprang. Sekundenlang verzerrte sich sein Gesicht in panischem Schrecken. Die Angst wurde zu einer lodernden Flamme. Ihm wurde heiß und kalt zur gleichen Zeit, und er begann damit, nach seinen Eltern zu rufen.
    »Bitte«, flüsterte er, »bitte helft mir! Ich… ich weiß nicht, was ich machen soll. Mein Gott…«
    Der unheimliche Oberst zeigte sich, falls er die Worte überhaupt aufnahm, unbeeindruckt. Er setzte sich in Bewegung. Weder nach rechts oder links ging er, er stieg in die Höhe.
    Er schwebte…
    Uwe Saalfranks Herzschlag wollte stocken. Der junge Mann ahnte, was auf ihn zukam, denn nicht nur der Oberst näherte sich ihm, auch die spitze Degenklinge.
    Sollte er springen?
    Uwe schaute nach unten. Den Boden konnte er nicht mehr klar sehen. Er kam ihm wellig wie ein Meer vor. Die Angst machte ihn ungeheuer schwer zu schaffen, in seine Augen war der salzige Schweiß gedrungen, und er atmete durch den offenen Mund.
    Wenn er sprang, würde er sich zumindest etwas brechen. Vielleicht sogar das Genick…
    Und was geschah, wenn er blieb? Gunnerson würde immer näher kommen, mit ihm auch die gefährliche Waffe, wobei sie mit tödlicher Präzision ihr Ziel fand.
    Wie Uwe sich auch entschied, er tat immer das Falsche.
    Und er hatte zu lange gezögert! Uwe merkte es in dem Moment, als sich die Schwertspitze nur noch eine Armlänge von ihm entfernt befand.
    Der Rest war für das Gespenst ein Kinderspiel.
    Plötzlich sah der junge Mann die Waffe schräg von unten her auf sich zukommen, und in dem Augenblick, als er von ihr berührt wurde, da materialisierte sie.
    Der Degen wurde fest. Und stieß zu!
    Uwes untere Gesichtshälfte verzerrte sich in einem namenlosen Grauen. Gleichzeitig zuckte der Schmerz durch seinen Körper, als hätte man die Brust mit glühendem Eisen gefüllt.
    Der Oberst stieß weiter zu. Langsam drückte er die Klinge vor und bekam mit, wie das Blut aus der Wunde des Jungen tropfte.
    Die Kräfte verließen ihn. Uwe Saalfrank merkte nichts mehr, dass das unheimliche Gespenst die Degenklinge aus seiner Brust zog. Er bekam auch nicht mit, wie er den Halt verlor und der Erde entgegenraste. Als er mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden schlug, war er bereits tot. Die Mutprobe hatte sein Leben gekostet.
    Und die dämonischen Wesen hatten wieder ein Opfer mehr…
    ***
    Ich hatte zwei Flaschen Sekt verloren!
    Dies war der Einsatz gewesen, um den ich mit Kommissar Will Mallmann gewettet hatte. Ich wettete, dass sein altersschwacher Manta nicht mehr ins Ziel kam. Will hielt dagegen.
    Nun hatte ich verloren, denn wir befanden uns rund fünf Kilometer vor unserem Ziel. Das Städtchen hieß Selb, an der innerdeutschen Grenze gelegen, also ziemlich einsam.
    So richtig zum Erholen.
    Und erholt hatte sich ein Kollege von Will Mallmann in Selb. Urlaub machen, entspannen, die Ruhe genießen, das war es, was er gewollt hatte. Den Urlaub musste er mit dem Tod bezahlen, er war umgebracht worden. Auf eine grausame Art und Weise. Er war kaum zu identifizieren gewesen. Von diesem Tage an war es mit der Ruhe in Selb vorbei.
    Die örtliche Polizei wurde von Spezialisten aus Hof unterstützt, sogar aus Frankfurt reisten Beamte an, aber alle Spuren verliefen im Sande.
    Natürlich hatte sich auch Will Mallmann um den Fall gekümmert. Schließlich war der Tote sein Kollege gewesen, und Will hatte auch die Zeugenaussagen gelesen.
    Dabei war ihm etwas aufgefallen. Die meisten
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