Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes
Autoren: Im Labyrinth des Todes
Vom Netzwerk:
Darmgrippe. Wenn der Polizeiarzt euch untersucht, muss er zuerst meinen, das wäre Ruhr. Auf jeden Fall wird er euch sofort in die Krankenabteilung stecken. Klar?«
    Hell schaute ohne Begeisterung auf die Schachtel in Cummings Hand. »Der Plan ist verdammt gut, aber wer garantiert uns, dass wir nicht so krank werden, dass wir dann nicht türmen können.«
    »Hör mal, der Arzt, von dem ich das habe, ist kein Quacksalber«, empörte sich Cummings. »Das wird nur ein ganz leichter Anfall. Der sieht allerdings ganz echt aus. Wahrscheinlich werdet ihr sogar ein bisschen Fieber kriegen, aber das ist nicht schlimm. Im Lieferwagen wartet Grover. Grover hat andere Tabletten bei sich. Wenn ihr die einnehmt, wird die Wirkung von dem Zeug hier in der Schachtel wieder aufgehoben.«
    Die Gangster steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Nur Hell trat sofort vor und verlangte. »Gib mir eine von den Pillen, Boss. Das ist ja doch der einzige Weg, wie wir hier aus dem Kasten rauskommen können.«
    »Ja, der einzige«, bestätigte Cummings mit Nachdruck. Er öffnete die Schachtel und reichte Hell eine durchsichtige Kapsel, die mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt war. Dann ging er zu den anderen. Jeder der Gangster erhielt eine der Kapseln. Schließlich war die Schachtel leer.
    »Noch eins«, sagte Cummings, »wenn ich jetzt weg bin, dann legt sich jeder auf seine Pritsche. Dann wirkt das Zeug besser. Schmerzen werden keine kommen, höchstens ein bisschen Bauchschmerzen.«
    Aber das ist immer noch besser als zwanzig Jahre Sing-Sing.
    Cummings wartete, bis auch der letzte Gangster die Kapsel hinuntergeschluckt hatte. Dann drehe er sich um und ging langsam zur Tür. Bevor er nach dem Wärter klingelte, drehte er sich noch einmal um und sage mit gedämpfter Stimme: »Ich garantiere euch, dass ihr hier rauskommen werdet. Ich werde in dem Lieferwagen auf euch warten.«
    Der erste Satz enthielt die Wahrheit, der zweite war gelogen. Cummings hatte vergessen zu sagen, dass man die Gangster auf der Totenbahre aus der Zelle tragen würde.
    ***
    Auch an diesem Morgen war ich früh in meinem Office. Ein paar Stunden Schlaf hatten mir genügt. Jetzt stand ich wieder mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Die Schmerzen in meinem Arm ließen sich aushalten. Die Geschichte würde in ’ner guten Woche wieder ganz in Ordnung sein.
    »Hier, Jerry«, sagte Phil, der ins Zimmer getreten war und mir einen Wisch auf den Schreibtisch flattern ließ, »da hast du den Besuchsantrag von diesem Anwalt Cummings, der die Koksgangster vertritt. Leg ihn zu den anderen Akten!«
    »Na, dann können wir ja gleich mit den Vernehmungen weitermachen«, sagte ich. »Bereite doch schon alles vor! Wer ist eigentlich dieser Cummings? Hab noch nie von ihm gehört.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte Phil. »Er steht aber im Verzeichnis drin. Scheint aber ein kleines Licht zu sein, sonst hätten wir doch irgendwann schon einmal mit ihm zu tun gehabt. Aber Hauptsache ist, dass die Geschichte jetzt erst mal weitergeht.«
    »Stimmt, Phil«, sagte ich. »Vor allem müssen wir den Boss noch kriegen, sonst ist unsere bisherige Arbeit umsonst gewesen.«
    Mein Freund verließ das Office. Ich machte mich über die Berichte unserer Ermittlungsabteilung her, die die ganze Nacht unterwegs gewesen war. Ich sah, dass wir einen Haufen Leute eingesetzt hatten. Trotzdem war das Ergebnis gleich Null.
    Plötzlich hatte ich eine Idee. Vielleicht würde sie helfen, die gefangenen Gangster weichzumachen. Vielleicht konnte ich ihre sture Haltung erschüttern, wenn ich sie die Leiche von Grover identifizieren ließe.
    Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer meines Kollegen, der die Leitung in der Gefangenenabteilung des Untersuchungstraktes hatte.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun«, sagte ich, als er sich gemeldet und ich ihn begrüßt hatte. »Sie haben doch diese zehn Gangster in der großen Gemeinschaftszelle. Ich möchte, dass die Kerle die Leiche eines anderen Gangsters identifizieren, der meiner Meinung nach zur gleichen Bande gehört. Vielleicht macht sich das auf den Gemütszustand günstig bemerkbar.«
    »Wird gemacht«, bestätigte mein Kollege. »Aber Sie müssen noch etwas warten. Der Anwalt von den Kerlen ist im Augenblick bei ihnen. Wenn der weg ist, dann lasse ich die Kerle gleich in den Leichenkeller bringen.«
    »Rufen Sie mich doch vorher bitte an«, bat ich noch, »ich möchte gerne dabei sein, damit ich die Reaktion der Brüder beobachten kann.«
    Ich hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher