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Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Titel: Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
Autoren: Elke Vesper
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Vorwort
    Es kommt darauf an, wie gut deine Beziehung sein soll, nicht, wie schlecht sie gerade ist. Kaum ein Mensch, der in einer glücklichen Partnerschaft lebt, entspricht dem Bild des erträumten
Ideal
partners. Er ist weder reich noch schön, noch besonders charmant, kurzum: Er ist nicht perfekt. Irgendetwas fehlt immer, irgendetwas ist immer zu viel. Menschen haben eine glückliche Partnerschaft, weil sie eine glückliche Partnerschaft haben
wollen
. Und weil sie ihre Absicht in die Tat umsetzen, Tag für Tag.
    Deine Vision von guter Partnerschaft ist dein stärkster Garant für Erfolg. Ohne Tor kann man schlecht zielen. Ohne sich in Bewegung zu setzen, bleibt das Ziel ein ferner Traum. Ich will dich mit diesem Buch darin unterstützen, sowohl deine Vision klarer zu entwickeln als auch deine Fähigkeit zu zielen.
    Pardon, ich habe
du
gesagt. Diese Anrede ist mir nicht einfach rausgerutscht, ihr gingen Gespräche mit Klienten, Freunden, Kindern, meinem Partner voraus. Den Ausschlag gab meine Tochter, die sagte: Ich lese solche Bücher oft abends im Bett. Das ist ein intimer Ort. Und sie sprechen intime Themen an. Wenn ich dann gesiezt werde, entsteht eine unstimmige Distanz. Was du schreibst, geht dir und ihnen nah. Duzen passt zu dieser Nähe.
    Zurück zur Beschäftigung mit diesem Buch.
    Der Ausgangspunkt ist deine Not, deine Unzufriedenheit, dein Gefühl, dass es so nicht weitergehen kann. Manchmal
gibt es gute Gründe, einen Partner zu verlassen. Die meisten Menschen tun dies erst, wenn sie überhaupt nicht weiterwissen. Es gibt Psychologen, die behaupten, dass 85 Prozent aller Trennungen hätten vermieden werden können, wenn …
    Klar: Wenn. Meine Mutter sagt immer: Wenn meine Großmutter Räder hätte, wäre sie ein Omnibus. Und wenn dieses Wenn nicht erfüllt wird, finden eben Trennungen statt, die nicht selten tiefe Wunden in die Persönlichkeit beider schlagen. Manche bewältigen die Entstörung der Narben nie, wiederholen mit jedem neuen Partner immer das gleiche Szenario und bewältigen nie die Lernaufgabe, die bereits die erste Beziehung gerettet hätte.
    Es gibt gute Gründe, eine stabile langjährige und befriedigende Liebe anzustreben. Die Nachrichten, die dafür sprechen, überschlagen sich. »Die Zeit« widmete eine ganze Ausgabe der »Kraft des Zusammenlebens«. Keine Woche vergeht, ohne dass ein weiteres wissenschaftliches Untersuchungsergebnis Licht in das Wechselspiel von Gesundheit und Zusammenleben bringt.
    Vor zwei Jahren wiesen Molekularbiologen das erste Mal nach, wie sich soziale Kontakte auf das Immunsystem auswirken. Seitdem forschen Mediziner aller Couleur eifrig. Eines steht inzwischen fest: Einsamkeit zwingt das Immunsystem in die Knie und schürt Entzündungen. (Das gilt auch für die geleugnete Einsamkeit, also für Menschen, die behaupten, sie würden sich »allein«, ohne Liebe, Wärme, Austausch wohl fühlen, sie bräuchten niemanden.) Mediziner haben inzwischen nachgewiesen, dass Schmerzen weniger intensiv empfunden werden, wenn der Partner einem die Hand hält. Dass Angst in Stresssituationen reduziert, dass Krebs stärker bekämpft wird. Und vieles andere mehr hat die Forschung über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Zusammenleben aufgedeckt.
    Unnötig allerdings zu sagen, dass das Gegenteil ebenso
gilt: Unglück in der Liebe, Krise in der Partnerschaft, Einsamkeit zu zweit, Traumata durch Vertrauensbruch, seelische und körperliche Verletzung, Rohheit und Kälte machen Menschen traurig, depressiv, krank.
    Ebenso wie die medizinische Forschung zu Gesundheit und Beziehung läuft seit ein paar Jahren die Glücksforschung auf Hochtouren. Auch da geht es unter anderem um den Zusammenhang von Glück und Gesundheit. Und was macht Menschen glücklich? Natürlich, ganz weit vorn steht die Liebe.
    Wir wissen heute aufgrund all dieser Forschungen, dass Glück Menschen nicht zustößt, wie es oft geglaubt wird. Nicht das Schicksal, der Zufall, irgendetwas von außen Kommendes wie ein Lottogewinn, der Idealpartner, nicht einmal die Geburt eines Kindes bewirken das Ansteigen des Glückspegels. Der Lottogewinn bringt neue Verantwortung und Angst, der Idealpartner entpuppt sich als gewöhnlicher Mensch mit Stärken und Schwächen, das Baby entwickelt eine andere Persönlichkeit, als wir es uns erträumt haben, und schreit in der Pubertät: Ich hasse dich!
    Menschen mit hohem Glückspegel sind nicht diejenigen, denen nichts Schlimmes zustößt, die keine Krisen durchleben, wo alles
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