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0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes
Autoren: Im Labyrinth des Todes
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uns in unseren Wagen geworfen. Die Adresse des Anwalts hatten wir ja. Dahin waren wir jetzt unterwegs.
    Der Kerl wohnte in der Haven Avenue, in Höhe des Hood Wright Parks. Das war noch ein ganzes Ende, und ich hatte eigentlich wenig Hoffnung, dass wir den Gangster dort schnappen würden. Der konnte sich ja an den fünf Fingern abzählen, dass wir hinter ihm herhetzen würden, sobald wir die Toten in der Zelle entdeckt hatten. Ich hielt diesen Cummings nicht für so dumm, dass er nicht einen genauen Plan gemacht hatte.
    Aber versuchen mussten wir es doch, die Geschichte mit seiner Wohnung! Vielleicht konnten wir einen Fingerzeig bekommen. Am Frawley Circle wäre unsere Fahrt fast zu Ende gewesen. Ein knallroter Sportwagen brauste mit überhöhter Geschwindigkeit rechts aus einer Straße heraus. Es ging alles so schnell, dass ich hinterher kaum noch wusste, wie alles gekommen war.
    Der rote Flitzer kümmerte sich den Teufel um unsere Sirene. Wenn die junge Dame am Steuer sie nicht gehört hatte, dann musste sie doch wenigstens unser Rotlicht gesehen haben. Ob sie mit dem Wagen nicht umgehen konnte oder was los war, ich weiß es nicht. Auf jeden Pkll kreuzte sie unsere Spur. Phil hatte immer noch angenommen, der rote Wagen würde stoppen. Im letzten Augenblick trat er auf die Bremse, dass ich glatt durch die Windschutzscheibe gesaust wäre, wenn ich mich nicht mit Händen und Füßen fest auf den Sitz gepresst hätte. Phil riss das Steuer herum und kam noch gerade am hinteren Kotflügel des anderen Wagens vorbei. Allerdings wurden die Heckflossen des Sportwagens noch leicht gestreift und die linken Schlusslichter abrasiert.
    »Los, Phil«, trieb ich meinen Freund an, der die Geschwindigkeit heruntergesetzt hatte. »Nimm die Straßenmitte und leg wieder ’nen Zahn zu! Um die rote Kiste können wir uns im Augenblick nicht kümmern!«
    Ich blickte noch einmal zurück, um zu versuchen, die Nummer des anderen Wagens zu lesen. Dafür hatten wir jetzt keine Zeit! Cummings würde nicht schlafen und die kostbaren Minuten, die er nach der Entdeckung des Mordes an seinen Gangstern noch hatte, verplempern.
    ***
    Er hatte sie nicht verplempert. Ich wollte gerade meine letzten Bedenken über Bord werfen und die Wohnungstür gewaltsam öffnen, obwohl ich keinen Haussuchungsbefehl hatte. In diesem Fall hätte ich es noch eben vertreten können. Dreimal hatten wir den Klingelknopf neben der Tür mehrere Sekunden lang heruntergedrückt. Kein Laut war hinter der weiß lackierten Tür zu hören gewesen.
    Jetzt endlich hörten wir schlurfende Geräusche, die mich von der Notwendigkeit enthoben, den Dietrich aus der Tasche zu holen. Einen kleinen Spalt nur öffnete sich die Tür. Wir blickten in das zerfurchte Gesicht einer alten Dame. Sie schien schlecht oder überhaupt nicht hören zu können.
    Ich brüllte meine Fragen, dass man sie normalerweise drei Häuser weiter noch hätte hören müssen.
    »Heute früh ist er verreist«, schrie die alte Dame so laut, wie eben Schwerhörige zu sprechen pflegen. »Es kam alles ganz überraschend. Ich weiß allerdings nicht, wo er hin ist, und wann er wiederkommt.«
    Das glaubte ich ihr unbesehen.
    Wir verabschiedeten uns ziemlich schnell von der alten Dame, die offensichtlich nichts von der wahren Tätigkeit ihres Brötchengebers wusste. Auf der Treppe fasste ich durch Zufall in meine Vechte Jackentasche. Papier knisterte zwischen meinen Fingern. Ich zog die Briefe, die Cummings an seine Geliebte nach Hartford geschickt hatte, heraus. Ich musste sie in Gedanken eingesteckt haben, bevor ich mein Office verlassen hatte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Phil ziemlich ratlos.
    Ich brummte nur eine undeutliche Antwort und überflog hastig die Briefe. Auf der letzten Treppenstufe wäre ich fast aufs Kreuz geflogen, so sehr hatte mich eine Stelle in einem der Briefe gefesselt.
    Ich rappelte mich wieder ins Gleichgewicht und sagte; »Phil, hier schreibt Cummings in einem der Briefe, dass diese Krankenschwester sich mit ihrer Arbeit beeilen soll, da Cummings keine Lust mehr habe und außerdem ihm langsam das Risiko zu groß würde. Pass auf, jetzt kommt’s! Er schreibt weiter, dass er sich schon auf die schöne Zeit mit ihr in seinem Heim am Corcovado freut.«
    »Corcovado?«, rätselte Phil, »von dem Fluss habe ich noch nie gehört.«
    »Ist auch kein Fluss, Mensch«, entrüstete ich mich. Ich wusste es eigentlich auch nur durch einen Zufall, weil ich mal einen Einsatz am Strand von Copacabana
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