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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber
Autoren: Rolf Michael
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eingehen. Sie ließ Tina Berners Körper vorschnellen und rannte auf die Germania zu. Michael Ullich spurtete los. Er ahnte, daß sich Tina in der Nähe der Germania aufhalten wollte. Die Statue würde jeden Angriff gegen sie abwehren.
    »Stehenbleiben!« brüllte er, so laut er konnte. Doch das Mädchen hörte nicht. Statt dessen sah Ullich wieder die Schwertklinge der Statue auf sich zurasen, die er gerade noch mit der flachen Klinge des Nibelungenschwertes parierte. Dennoch wirbelte ihn die Wucht des Hiebes mehrere Meter weit in den Weinberg.
    Im selben Augenblick hatte sich Tina Berner zwischen den wie zwei Urwaldbäume aufragenden Beinen der Statue in Sicherheit gebracht. Ihr höllisches Gelächter durchzitterte die Luft …
    »Du hast verspielt!« hörte Ullich aus Tinas Mund die Stimme der Hexe. »Wenn du mich getötet hättest, wäre die Statue zusammengebrochen. Doch nun werde ich in ihrem Schutz verharren. Versuche doch einmal, mich hier anzugreifen, hihihi!«
    »Und wenn dich neunundneunzig Kriegsschiffe voll rothaariger Teufel beschützen – ich kriege dich!« knurrte Michael Ullich gereizt. Das Nibelungenschwert sirrte in seiner Faust.
    Ein überirdischer Harfenakkord klang als Antwort. Ullich wußte, daß er diesen Laut schon einmal im Dschungel von Guayana gehört hatte. Er erkannte die majestätische Gestalt in der grüngoldenen Kleidung sofort wieder, die leicht mit der rechten Hand über eine kunstvoll gearbeitete Harfe strich.
    Glarelion, der letzte Hochkönig der Elben, war selbst erschienen. Mit der Harfe von Esh-dhun-damar ließ er einen mächtigen Elbenzauber in Michael Ullichs Körper fließen. Er gab ihm die Statur, die er in einem Leben besaß, das er führte, bevor Atlantis unterging.
    Die Kleidung zerplatzte, als die Muskeln zu ungewöhnlicher Größe anschwollen, während das Haar auf Schulterlänge herabwallte. Zwei Herzschläge später war es nicht mehr Michael Ullich, der sich der Bronzestatue zum Kampf stellte.
    Gunnar mit den zwei Schwertern, der letzte Held der hyborischen Ära, war wiedererstanden. Aus seiner Kehle kam ein Fauchen, wie es die Reißzahntiger ausstießen, bevor sie sich auf ihre Beute warfen.
    Der Wutschrei der Hexe zitterte über das Rheintal. Sie hatte einen neuen Gegner erkannt und sah sich von zwei Seiten angegriffen. Doch Glarelion machte keine Anstalten, in den Kampf einzugreifen. Gedankenverloren strich seine Hand über die Harfe. Aber den Bogen mit den Pfeilen, den er sonst meisterhaft führte, nahm er nicht von der Schulter.
    »Kämpfe und siege, Gunnar mit den zwei Schwertern!« sagte der Elbenkönig mit melodischer Stimme. »Ich vermag nur, die Kraft in deinen Körper fließen zu lassen. Dir zu helfen, verbieten mir die Gesetze, deren ich mich beugen muß!«
    Die Loreley verstand sofort. Kein weiterer Zauber des Elbenherrschers war zu erwarten. Das bedeutete, daß der menschliche Gegner ihr nicht gewachsen war. Auch wenn er nun über titanische Stärke und raubtierhafte Gewandtheit verfügte – er war und blieb ein Mensch. Ein Mensch, der irgendwann müde wurde und den die Kräfte verließen.
    » Angriff! « befahl sie der Statue. » Zerschlag ihn! Zerstampf ihn! «
    Gunnar-Ullich stieß einen Wutschrei aus als er sah, wie sich die mächtigen Füße der Statue langsam in seiner Richtung in Bewegung setzten. Das Schwert hielt die Statue stets vorgestreckt, daß es ihm nicht gelang, mit einem schnellen Sprung vorzuschnellen und Tina Berner außer Gefecht zu setzen.
    Den Griff des Balmung mit beiden Händen gepackt schlug er mit aller Kraft auf das Schwert der Germania ein. Späne und Splitter zischten aus der Bronze – doch es hielt die Statue nicht auf. Immer wieder versuchte Ullich, mit wütenden Attacken durchzubrechen – doch mit teuflischer Sicherheit ahnte die Germania die Angriffe und blockierte die rasenden Schwertschläge. War die Kraft des Jungen, dessen Körper jetzt nur noch von Kleidungsfragmenten umflattert wurde, auch ins Ungeheuerliche gewachsen – gegen die Statue war er ein Nichts.
    Unter dem Hohnlachen der Hexe wurde er nach jedem Angriff in die Defensive gedrängt. Es gelang ihm nicht, bis zu Tina Berner durchzudringen. Trotz der Kräfte des hyborischen Barbarenkriegers, über die er nun verfügte, wurden die Angriffe mit immer weniger Kraft und Wendigkeit geführt, je länger der Kampf dauerte.
    Da  – die Statue machte eine Finte, die Ullich nie bei diesem Koloß vermutet hätte. In rasender Geschwindigkeit beschrieb das
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