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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber
Autoren: Rolf Michael
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aus der Erde. Zamorra sah, wie sich Reginas Gesicht unnatürlich entstellte. Gleichzeitig fühlte er sich von hinten ergriffen und emporgerissen.
    Aus dem Felsboden der Loreley brach eine Gigantenfaust hervor und umschloß den Meister des Übersinnlichen. Beiläufig nahm Zamorra wahr, daß auch Elfi Berger und Inge Bach von Riesenfäusten ergriffen wurden.
    Übergangslos waren graue Schleier über diesen Teil der Loreley gefallen. Eine dichte Nebelwand entzog das Geschehen den Blicken der Männer auf den Frachtdampfern, die auf dem Rhein kreuzten. Und die Spaziergänger, die zum Rheinfelsen wollten, um die Aussicht zu genießen, wurden von einer unsichtbaren Sperre gehalten.
    Das Grauen brach aus dem Felsen hervor. Bis zu den Hüften wuchsen die urwüchsigen Steinriesen aus dem Boden der Loreley.
    Die Hexe ließ Regina Stubbe Worte aussprechen, die Zamorra nicht verstand. Den Sinn jedoch erriet er sehr schnell.
    Vier Riesen ergriffen ihn. Zwei der Steinfäuste packten seine Arme und zwei der unheimlichen Gliedmaßen seine Beine. Kein Zweifel, daß ihn die Steinriesen auf Befehl der Hexe im Inneren von Regina Stubbe vierteilen würden.
    Angstschreie der beiden Mädchen zeigten an, daß ihnen die Hexe das gleiche Schicksal zugedacht hatte.
    »Ich hätte euch gerne geschont!« kicherte es aus Regina Stubbes Mund, als Elfi und Inge um Gnade winselten. »Doch ihr seid ungeeignet, mir zu dienen. Ihr habt etwas in euch, was meinen Künsten widersteht. Für mich ist es das beste, wenn ihr sterbt. Was liegt mir auch an eurem Leben. Hihihi, Zamorra. Freue dich, daß ich dir so zwei hübsche Mädchen auf dem Weg in das Totenreich als Begleitung mitgebe!«
    »Was soll das? Welche Kraft hat den Körper besetzt, den ich als Regina Stubbe kenne?« fragte Professor Zamorra. Zeit schinden – das war die einzige Möglichkeit. Obwohl niemand in der Nähe war, der ihm Rettung bringen konnte. Doch vielleicht machte die Hexe einen Fehler. Während Zamorra redete, wirbelten weißmagische Formeln und Sprüche in seinem Hirn. Doch alle eigneten sich nicht, gegen die Kraft der Steinriesen eingesetzt zu werden.
    »Du kennst mich als die Hexe Loreley!« kicherte es aus Reginas Mund. »Seit vielen hundert Jahren schlafe ich in diesem Felsen, hinter dem ein mächtiges Tor liegt. Ein Tor in andere Welten…! «
    » Ein Dimensionstor! « hauchte Professor Zamorra und vergaß für einen Moment den unbarmherzigen Griff der Riesenfäuste.
    »Mit dem Ring des Nibelungen könnte ich es aktivieren!« erklärte die Loreley. »Doch ich habe den Ring nicht.«
    »Wohin führt das Tor denn, wenn du mir die letzte Frage vor dem Tode gewährst?« fragte der Parapsychologe. Ein Dimensionstor – vielleicht wurde es gerade in diesem Moment von der Gegenseite geöffnet.
    »Niemand weiß es ganz genau!« sagte die Loreley. »Doch floh von hier aus Wotan, den wir Zeus nennen, in die Straße der Götter!«
    » Ich … ich kenne Zeus … und ich war in der Straße der Götter! « preßte der Parapsychologe hervor. »Doch die Dimensionstore sind zerstört. Sie lassen sich nicht mehr öffnen!«
    »Ohne den Ring des Nibelungen bleibt auch dieses Tor verschlossen!« sagte die Loreley. »Und der Ring liegt auf dem Grunde des Rheins. Denn sonst wäre ich längst hindurch geschritten. Diese primitive Welt ekelt mich an!«
    »Die Straße der Götter ist noch primitiver!« erklärte Zamorra. »Wenigstens für die sterblichen Bewohner. Und was wäre, wenn Zeus oder Thor von Asgaard sich gegen dich gestellt hätten. Ich kenne ihre Macht in der Straße der Götter!«
    »Dieses Tor führt nicht nur zu einer anderen Dimension. Es führt auch in die verflossenen Zeiten dieser Erde. Überall, wo Zeittore in der Vergangenheit emporflammen, kann man durch dieses Dimensionstor auch in diese Zeit wechseln, wenn man es mit dem Nibelungenring aktiviert. Ich lese in deinen Gedanken, daß du Zeittore dieser Art kennst!«
    In Professor Zamorras Innerem rasten die Gedanken. Kaum anzunehmen, daß die Hexe log. Für ihn gab es in ihren Augen kein Entkommen. Spürte sie aber, daß sich hinter dem Tor etwas tat, dann mußte er versuchen, Zeit zu gewinnen.
    »Hihihi! Versuche doch, Zeus anzurufen!« schrillte die Stimme der Hexe. »Ich lese es ganz genau in deinen Gedanken. Meinst du, der Renegat der DYNASTIE wird dich hören? Er war einige Zeit auf dieser Welt und spielte mit ihr und den Menschen, wie ein Kind spielt. Oder er trieb hier seinen eigenen Übermut. Doch glaube nicht, daß Zeus
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