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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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nach
einer Möglichkeit, das Ruder zu seinen Gunsten herumzuwerfen.
    Aber es fiel ihm nichts ein, und
er wollte durch eine unbedachte Handlung seine Situation nicht noch
verschlimmern.
    Die Plauderei, in die er mit dem
Fremden geraten war, war gar nicht so übel. Verrückte mußte man ständig
ablenken. Man sagte, daß sie dann vergaßen, was sie ursprünglich
beabsichtigten.
    Doch im Zusammenhang mit dem
merkwürdigen Fremden hatte er einige Beobachtungen gemacht, bei denen er sich
fragen mußte, ob nicht er an seinem Verstand zweifeln mußte. Jemand, der eben
noch auf dem Dachboden hantierte, konnte nicht im nächsten Moment aus einer
völlig entgegengesetzten Richtung auf ihn zukommen!
    Hier stimmte etwas nicht… Die Ereignisse
widersprachen allen physikalischen Gesetzen.
    Der andere rollte das Bild wieder
zusammen.
    Instinktiv spürte McPherson, daß
etwas in der Luft lag, vor dem er sich in acht nehmen mußte.
    »Wie haben Sie von dem Bild
erfahren ?« fragte Fred McPherson schnell. Es kam ihm
darauf an, das Gespräch in Gang zu halten.
    »Sie werden es nicht glauben:
durch einen Traum .«
    Die Antwort verblüffte den Kunst-
und Antiquitätensammler in der Tat.
    »Sie haben geträumt, daß Sie hier…
in meinem Haus… versteckt hinter einem anderen Bild … das Gemälde der schwarzen Dämonensonne entdecken würden ?« fragte
McPherson einigermaßen verwirrt.
    »So genau nicht. Ich wußte
plötzlich nur: In Ihrem Haus würde ich es finden .«
    »Aber Sie wußten nichts von mir.
Nichts von diesem Haus. Wir sind uns niemals zuvor im Leben begegnet .«
    »Ich habe Sie ebenfalls im Traum
gesehen. Ich wußte, wie Sie aussehen, wie Sie wohnen… wo es am leichtesten für
mich sein würde, einzudringen .«
    »Aber… so etwas gibt es doch nicht !«
    »Doch! Wenn man den Strahlen der
Sonne einmal ausgesetzt war, dann kann es das geben.
    Ich habe Ihnen gesagt, daß die
Dämonensonne die Menschen verändert. Ich bin so ein Fall, Mister McPherson, und
deshalb werde ich Sie jetzt töten !«
     
    ●
     
    Es lief ihm eiskalt den Rücken
runter.
    Seine Muskeln und Sehnen spannten
sich. Kampflos würde er den anderen nicht an sich heranlassen. Er war
körperlich dem Eindringling unterlegen, das war ihm von vornherein klar.
    Aber sich einfach abmurksen
lassen, das… Da zuckte er zusammen. Sein Gegenüber tat gar nichts, erhob sich
nicht, kam nicht auf ihn zu und nahm nicht mal die Gaspistole in die Hand.
Stark wie Stahlklammern aber waren die Hände, die sich plötzlich von hinten um
Fred McPhersons Hals legten und unbarmherzig zudrückten. Jemand stand hinter
ihm! Er konnte nicht feststellen, wer es war, und er konnte sich dem Würgegriff
auch nicht entziehen. Fred McPherson starb, wie der unheimliche nächtliche
Eindringling es ihm prophezeit hatte.
     
    ●
     
    Der Tote rutschte in sich
zusammen. Sein Gegenüber erhob sich, warf sich die Leiche über die Schulter und
trug sie aus dem Haus.
    Das Anwesen war umgeben von einem
niedrigen Holzzaun. Büsche und Sträucher versperrten die Sicht nach draußen.
    Das nächste Haus stand mehrere
hundert Meter weit zurück in der Dunkelheit.
    Da vorn begann auch der
eigentliche Ort.
    Gesellschaftliche Kontakte
unterhielt McPherson keine. In dem kleinen Ort kannte man ihn als weltfremden
Sonderling und ließ ihn in Ruhe. Sein Verschwinden würde niemand merken.
    Und erst recht nicht, wenn der
Mörder, wie er dachte, sämtliche Spuren verwischte.
    Er trug den Toten quer über das
Feld, legte ihn in eine Erdmulde und kehrte dann noch mal zu dem Anwesen
zurück.
    Neben dem Haus stand ein alter
Schuppen, in dem McPherson sein Auto unterstellte und Geräte aufbewahrte.
    Da standen drei
Zehnliter-Kanister, die randvoll mit Benzin gefüllt waren.
    Einen nahm der Mörder an sich und
kehrte an die Stelle zurück, wo er die Leiche zurückgelassen hatte.
    Er übergoß sie mit Benzin und
zündete sie an.
    Prasselnd stiegen die Flammen
empor und hüllten den toten Körper ein. Der Widerschein spiegelte sich auf dem
scharfgeschnittenen Gesicht des Mannes mit den kühn geschwungenen Augenbrauen
und der Adlernase. Mit einer mechanischen Bewegung strich er sich über den
gepflegten Spitzbart.
    Der Mann war ein dunkelhaariger
Typ von aristokratischem Äußeren. Er sah nicht aus wie ein Mörder. Und doch war
er zu einem geworden.
    Aus der Ferne warf er noch mal
einen Blick auf die Brandstelle zurück. Die Flammen loderten noch immer hoch.
    Der Mann mit dem Spitzbart zog die
Tür hinter sich zu. Wenige
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