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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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Arbeit
vertieft, daß er nichts von dem Beobachter bemerkte.
    McPherson zog die Tür zu,
verschloß sie und lief nach unten, langsam, um kein verräterisches Geräusch zu
verursachen.
    Die Mühe hätte er sich sparen
können.
    Im Korridor vor ihm flammte
plötzlich Licht auf.
    Wie unter einer eiskalten Dusche
zuckte der Mann zusammen. Jemand kam ihm entgegen, ein maliziöses, gefährliches
Lächeln auf den Lippen.
    Der Mann, den er eben in der
Dachkammer eingesperrt hatte!
     
    ●
     
    McPherson schüttelte sich, er
glaubte zu träumen.
    Er wandte blitzschnell den Kopf
und starrte nach oben auf die verschlossene Tür. Durch sie war der Fremde
jedenfalls nicht gekommen.
    »Wie… wie… kommen Sie jetzt…
hierher ?« stammelte er erschrocken.
    »Ich bin immer geradeaus
gegangen«, erwiderte der andere. In der rechten Hand hielt er eine
Leinwandrolle. Sie war farbverschmiert. Es handelte sich um eines der aus den
Rahmen geschnittenen Bilder.
    Ungeachtet der Tatsache über das
gespenstische Auftauchen des Mannes mit dem Spitzbart, berührte ihn das
Diebesgut in der Hand des Fremden offenbar am meisten.
    »Das ist eine Barbarei !« entfuhr es ihm. Er hielt die Gaspistole auf den Mann
gerichtet. »Sie haben meine Bilder zerstört…«
    »Aber nein«, entgegnete der
Unbekannte, ohne sich durch die Waffe in der Hand des Hausbesitzers
einschüchtern zu lassen. »Von Zerstörung kann überhaupt keine Rede sein! Ich
habe nur etwas ganz Bestimmtes gesucht…«
    »Und wie es scheint, haben Sie es
auch gefunden .«
    »Richtig. Der Weg hierher hat sich
gelohnt .«
    »Wahrscheinlich lohnt sich für Sie
auch der Weg woanders hin«, sagte Fred McPherson. Er ging zwei Stufen tiefer.
Der Eindringling war nicht bewaffnet. »Legen Sie das Bild neben die Treppe und
gehen Sie mir dann langsam ins Wohnzimmer voraus! Und keine falsche Bewegung!
Sonst knallt’s…«
    Diese Drohung konnte er riskieren.
    Die Gaspistole sah aus wie eine
echte Schußwaffe. Auf den ersten Blick konnte man als Uneingeweihter nicht
erkennen, daß es sich nur um eine Gaspistole handelte. Sie war einer richtigen
Pistole nachgebildet.
    Der andere lachte. »Seien Sie doch
froh, McPherson, daß ich Ihnen nichts tue. Ich habe mir etwas geholt und werde
ohne großen Aufwand wieder von hier fortgehen. Tun Sie so, als wären wir uns
nie begegnet. Sie müssen doch ehrlich sagen, daß ich sehr bescheiden gewesen
bin. Sie haben Hunderte von Gemälden im Haus herumliegen. Wahrscheinlich wissen
Sie selbst nicht, was Sie alles besitzen. Ich gebe mich mit diesem einen Stück zufrieden,
wie Sie sehen. Und Sie wußten nicht mal, daß es sich in Ihrem Besitz befand .«
    »Ich kenne jedes Bild .«
    »Nicht dieses eine. Es befand sich
hinter der Leinwand eines anderen. Sie haben es nie gesehen .« Der Fremde wollte sich umdrehen und demonstrativ durch die Haustür davongehen,
als wäre nichts geschehen.
    Da handelte McPherson.
    Er drückte ab.
    Er erwartete das Zischen der
aktivierten Gaspatrone.
    Der Mann mit dem Spitzbart blieb
stehen und drehte sich um. »Wie Sie sehen, bestimme ich in diesem Haus, was
geschieht und was nicht… Ich wollte Sie nur prüfen. Sie haben die Prüfung nicht
bestanden, McPherson…«
    Noch während der Unbekannte
sprach, schnellte seine Linke blitzschnell vor.
    Eigentlich konnte nicht sein, was
geschah, und doch passierte es.
    Die defekte Gaspistole wurde
McPherson aus der Hand gerissen, ehe er sich recht versah.
    Dabei stand der Eindringling zwei
Schritte von ihm entfernt, und seine Hand konnte unmöglich über diese
Entfernung hinwegreichen!
    McPherson stöhnte, schloß eine
Sekunde die Augen und weigerte sich zu glauben, daß er wach war. Wahrscheinlich
lag er noch in seinem Bett und träumte diese verrückte Einbrechergeschichte
nur…
    Die Pistole befand sich wie durch
Zauberei plötzlich in der Hand des Fremden, der abdrückte.
    Der Gasstrahl traf McPherson ins
Gesicht.
    Wie von einem Faustschlag
getroffen, schrie der Mann auf, taumelte die letzten Stufen nach unten und
schlug die Hände vors Gesicht. Die Augen tränten ihm, er hustete und japste
nach Luft.
    »Wie Sie sehen«, sagte der Fremde
ungerührt, »funktioniert das Ding doch. Es kommt nur darauf an, wer es bedient.
Und nun zurück ins Wohnzimmer! Ich habe viel zu lange Geduld mit Ihnen gehabt.
Wir hätten uns gütlich einigen können. Aber davon wollten Sie nichts wissen.
Nun dann eben anders.«
    Er versetzte McPherson einen Stoß
in den Rücken, daß er nach vorn torkelte. Er war
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