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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor
Autoren: Jason Dark
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ihrer Führung mußten sie zusammengefaßt werden, damit man dem Teufel einen günstigen Startplatz gab.
    Neben Wikka saß Jane Collins, die das Lenkrad mit beiden Händen festhielt, damit es ihr bei den Unebenheiten des Bodens nicht aus den Händen tanzte.
    Jane, ehemalige Detektivin, stand voll und ganz unter dem Bann der Oberhexe Wikka. Sie war ihr hörig, sie würde alles tun, was sie verlangte, und sie hatte es schon getan.
    An ihr früheres Leben dachte sie nicht mehr, sie hatte es kurzerhand verdrängt, für sie zählten nur die Gegenwart und die Kräfte, die sie jetzt besaß.
    Natürlich schloß sie Wikka in den Kreislauf der Dankbarkeit mit ein. Sie hatte sich ihrer angenommen, als der Geist des toten Rippers in Janes Körper gefahren war.
    Er hockte noch immer darin und verstärkte das Böse.
    Jane Collins war eine gelehrige Schülerin gewesen. So hatte sie sich von Wikka in manches Geheimnis der Hexenkunst einweihen lassen und wendete ihr Wissen auch an.
    Sie konnten urplötzlich zuschlagen und ebensoschnell wieder verschwinden. Aber auch harmlos gaben sie sich gern, wie jetzt, wo sie durch die einsame Moorlandschaft fuhren und einen regelrecht ängstlichen Eindruck erweckten.
    Der Weg war durch keine Leitplanke gesichert. Es gab auch keinen Mittelstreifen.
    Gespenstisch sah die Landschaft aus. Zu beiden Seiten des Pfades breitete sich das Moor aus. Ein sehr flaches Moor, ohne irgendwelche Baumgerippe, sondern nur mit hartem, zähem Gras bewachsen, das manch gefährliche Tümpellöcher verbarg.
    Wie in den Nächten üblich, wenn die Temperatur gesunken war, bildeten sich über dem Moor lange Dunstschleier. Lautlos strichen sie auf der Fläche entlang, erinnerten an die Seelen uralter Geister und drehten sich zu makabren Tänzen, wenn der Wind zwischen sie fuhr und sie bewegte.
    Die schaurige Szenerie, die den meisten Menschen Furcht eingeflößt hätte, ließ die beiden Hexen kalt. Sie fürchteten sich davor nicht, ihre Gedanken drehten sich um ganz andere Dinge.
    Um den Tod ihrer Artgenossinnen!
    Länger konnte Wikka es auf keinen Fall hinnehmen, daß Hexen getötet wurden. Irgend jemand machte Jagd auf die Teufelsdienerinnen, und er tat dies mit einer nahezu grausamen Perfektion. Er tötete eiskalt. Wikka hatte während einer magischen Beschwörung die Todesschreie ihrer Freundinnen vernommen.
    Und nicht nur einmal.
    In den Nächten hatte sie die Schreie immer wieder gehört. Wikka war wild geworden, sie hatte alle Kräfte eingesetzt, um erfahren zu können, woher die Schreie kamen, denn sie wußte genau, daß diejenigen, die geschrien hatten, nicht mehr lebten.
    Der Tod griff nach ihnen.
    Und dann war es soweit. Eines Nachts, als sie die Schreie abermals vernahm, beschwor sie das magische Hexendreieck. Diesmal hatte sie Erfolg. Das Dreieck zeigte ihr, wo sie den Übeltäter finden konnte.
    Allerdings wußte sie nicht, wer er war. Sie hatte zuerst an ihren Erzfeind John Sinclair gedacht, doch der konnte es nicht sein, denn er befand sich nicht in London, wie sie erfuhr.
    Ein anderer tötete ihre Schwestern!
    Er mußte sehr stark sein, denn Wikka kannte die Kraft der Hexen. Sie ließen sich nicht so einfach unterkriegen. Auch sie kannten einen gefährlichen Zauber, mit dem sie ihre Gegner ausschalteten.
    Bis aufs Blut quälte der andere sie, und Wikka hatte sich vorgenommen, ihn so grausam zu vernichten, daß es für alle anderen, die ihm folgen wollten, eine Lehre sein sollte.
    Sie ließ sich so etwas nicht gefallen.
    Blackmoor!
    Der Name hatte innerhalb des Hexendreiecks gezittert. In blutroter Schrift sogar, wie es einer Hexe würdig war. Natürlich hatte sich Wikka genau erkundigt, was es mit Blackmoor auf sich hatte, und sie fand heraus, daß dieses Gebiet in Mittelengland lag und bis auf wenige Dörfer völlig ausgestorben war.
    Die alte Ruine des Schlosses Blackmoor war noch vorhanden. Ihre geschwärzten Mauern standen im Sumpfgebiet, und von ihnen ging das Grauen aus.
    Wikka hatte darauf verzichtet, direkt in das Zentrum zu springen. Sie wollte abwarten, beobachten, lauern, denn vielleicht lief der andere selbst in die Falle.
    Noch war nichts zu sehen. Düster lag die flache Landschaft vor ihnen. Vom Himmel schien der Mond, ein paar Sterne funkelten wie vergessene Diamanten, die Nebelschleier drehten sich manchmal über dem Weg und verfingen sich in den eingeschalteten Lichtstrahlen der beiden Scheinwerfer.
    Wikka und Jane hatten sich entschlossen, zum alten Schloß zu fahren. Die Zufahrt bestand
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