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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor
Autoren: Jason Dark
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aus.«
    »Klar, daran habe ich auch gedacht. Aber wie war das möglich? Es war niemand in der Nähe, der einen weiteren Film gedreht hätte. Nein, das Phänomen ist für mich unerklärlich, wenn ich ehrlich sein soll. Oder können Sie etwas dazu sagen?«
    »Noch nicht.«
    »Die beiden Personen passen einfach nicht auf den Film«, sagte er und stand auf. »Ich hole einen Schluck zu trinken.«
    Automatisch nickte ich, während ich mich weiterhin meinen Gedanken hingab.
    Was ich in den letzten Minuten erlebt hatte, war wirklich unerklärlich und phänomenal. Okay, ein Streifen war in der Jetztzeit, der Gegenwart, gedreht worden. Wie konnte es aber möglich sein, daß sich noch ein zweiter Film zeigte?
    Das sollte verstehen, wer wollte, ich konnte mir darauf keinen Reim machen.
    Wie also war es zu erklären? Ich ging erst einmal davon aus, daß ich auf der Leinwand Szenen gesehen hatte, die sich in der fernen Vergangenheit abspielten. Dort mußte dieser Vorfall geschehen sein, wenigstens deutete die Kleidung der Menschen darauf hin.
    Ich hörte die Schritte des Wissenschaftlers. Er kehrte zurück, setzte sich wieder neben mich und schenkte Saft in zwei Gläser ein. Eins reichte er mir mit den Worten: »Haben Sie sich schon eine Lösung überlegt, Mr. Sinclair?«
    »Tut mir leid.«
    Er nickte, bevor er trank. »Das habe ich mir bereits gedacht. Es ist unerklärlich. Ich sprach mit einem Kollegen über dieses Phänomen. Der wußte sich auch keinen Rat, schlug mir schließlich vor, mich einmal mit Sir James Powell in Verbindung zu setzen. Das habe ich getan. Den Erfolg sehen Sie ja.«
    Ich nickte. »Wo haben Sie diese Aufnahmen eigentlich gedreht?« wollte ich wissen.
    »In Mittelengland.«
    »Hatten Sie einen Grund?«
    »Klar. Dort ist die Natur noch einigermaßen in Ordnung. Ich beschäftige mich mit der Ornithologie, wie Sie ja wissen. Gerade im Frühjahr gibt es interessante Dinge zu beobachten.«
    »Das habe ich gesehen«, erwiderte ich ein wenig doppelsinnig.
    »Nur keine allmählich erblühende Natur, sondern einen grausamen Mord«, sagte der Wissenschaftler.
    Ich trank einen Schluck Wasser. Noch immer dachte ich über das Phänomen nach. Deutlich sah ich den Mann mit der Peitsche vor mir. Der Kleidung nach gehörte er in eine andere Zeit. In die Zeit der Verfolgung des Hexenwahns, so jedenfalls mußte ich die Szene deuten.
    »Ich habe keine Erklärung«, gab Dr. Barrows ehrlich zu. »Es ist von mir nichts getürkt worden, und auch eine Doppelbelichtung kann ich mir nicht vorstellen, obwohl es so etwas Ähnliches ja war.«
    »Wissen Sie etwas über die Gegend?« fragte ich.
    »Meinen Sie Blackmoor?«
    »Ja.«
    Er winkte ab. »Da fragen Sie mich was. Es ist grauenhaft, Blackmoor kann man mit normalen Dingen überhaupt nicht messen. Das ist wirklich keine Gegend, um Urlaub zu machen. Da wird man schwermütig, wenn man dort nicht geboren ist. Anders verhält es sich mit mir. Ich liebe das Moor, seine feuchte Fläche, die noch so unberührt ist. Hier können sich die Vögel und Insekten frei entfalten, sie brauchen keine Angst vor den Menschen zu haben, die ihren Lebensraum trockenlegen wollen.«
    »Geschieht das nicht?«
    »Nein. Dafür haben die Naturschützer gesorgt. Blackmoor soll erhalten bleiben.«
    »Und wem gehört das Schloß?«
    »Ach, Sie meinen den alten, halb zerstörten Bau?« Dr. Barrows lachte. »Ja, das ist auch so eine Geschichte. Vielleicht würde es heute noch stehen, wie es früher einmal gewesen ist, aber dann hat ein Brand alles vernichtet. Deshalb stehen nur noch die rußgeschwärzten Außenmauern. Zudem passen sie irgendwie in die Gegend.«
    »Waren Sie schon mal drin?«
    »Ja, das war ich in der Tat. Ungemütlich, kann ich Ihnen sagen. Richtig ungemütlich. Der Wind pfeift um die kahlen Mauerreste. Da ist nichts, was einen hält. Ich bin einmal in die Keller hinabgestiegen. Schlimm, kann ich Ihnen sagen. Unheimliche Gewölbe, manchmal sogar eingestürzt…«
    »Jetzt brauchte ich nur noch die genaue Lage«, sagte ich.
    »Wollen Sie hin?« Überrascht schaute mich Dr. Barrows an.
    Ich lachte. »Was dachten Sie denn? Erst erwecken Sie meine Neugier, dann wundern Sie sich. Nein, diesem Phänomen gehe ich auf den Grund, darauf können Sie sich verlassen.«
    Er grinste verschmitzt. »Eigentlich hatte ich nichts anderes von Ihnen erwartet, aber nach dem Film war ich mir nicht mehr so sicher, wissen Sie. Er war verdammt unheimlich.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    Plötzlich schnickte er mit den
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