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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor
Autoren: Jason Dark
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Geheimnisse und Legenden rankten, denn dieser Platz, das wußten Wikka und Jane, war als schwarzmagischer Ort lange Zeit verrufen gewesen.
    Als eine Wolke vor den Mond trieb, wurde es noch dunkler. Jetzt brauchten sie wirklich die Scheinwerfer, um sich orientieren zu können.
    Dann stoppten sie.
    Wikka nickte und stieß Jane Collins an. »Los, wir wollen nicht mehr länger warten, sondern uns die Burg einmal genau ansehen.«
    Die Frauen verließen den Wagen und drückten die Türen sacht ins Schloß.
    Zu beiden Seiten des Spitfire blieben sie stehen, um all die sie umgebenden Strömungen erst einmal in sich aufzunehmen. Der Wind kam von vorn, fuhr in ihre Haare und wehte einmal die dunklen und zum zweiten die hellen nach hinten, wo sie sich wie lange Fahnen aufblähten.
    Stumm schauten sie auf das Schloß. Jane und Wikka sahen nicht aus wie Hexen. Sie waren dunkel, aber normal gekleidet, trugen lange Hosen und Pullover.
    »Ich spüre es«, sagte Wikka nach einer Weile, ohne die Lippen zu bewegen. »Hier lauert etwas.«
    Jane drehte den Kopf. Über das Dach des Spitfire hinweg blickte sie ihre Lehrerin an. »Wer lauert?«
    »Der andere.«
    »Kannst du herausfinden, wer er ist?«
    Wikka schüttelte den Kopf. »Nein, aber er ist hier. Ich spüre seine Ausstrahlung, sie weist auf das Schloß hin.«
    »Dann laß uns gehen!«
    Wikka kümmerte sich nicht um Janes Aufforderung. Sie hob plötzlich den linken Arm und streckte ihren Zeigefinger aus. Dabei deutete sie in die Dunstschwaden hinein. »Da oben brennt ein Licht«, flüsterte sie. »Schau genau hin, Jane, dicht unter dem höchsten Turm.«
    Jane ging einen Schritt vor. Besser konnte sie dadurch auch nicht sehen, stellte jedoch fest, daß sich Wikka nicht getäuscht hatte. Innerhalb der Ruine schimmerte tatsächlich Licht. Es flackerte rötlich gelb und wrar durch die Fensteröffnung scharf abgegrenzt.
    Stille umgab die beiden Hexen. Selbst die Geräusche des Sumpfs schienen eingeschlafen zu sein. Es war eine Gänsehaut-Ruhe. Nur die Dunstschleier wehten lautlos über den Sumpf und streichelten die alten Mauern der Ruine.
    »Wir werden nachsehen«, sagte Wikka mit gedehnter Stimme. »Wir werden genau nachschauen, darauf kannst du dich verlassen. Wenn er sich dort oben aufhält, packen wir ihn.«
    Diese Sätze waren für die beiden Hexen das Startsignal. Sie gingen los und hatten zuerst Mühe, ihre Füße aus dem weichen Boden zu ziehen, der die Beine festhalten wollte.
    Sie nahmen bewußt einen normalen Weg, ließen ihre Hexenkräfte ruhen und betraten hintereinander das alte, unheimliche Gemäuer von Schloß Blackmoor…
    ***
    Nach einer wahren Horrorfahrt hatten wir Blackmoor erreicht.
    Wir waren zwar nicht direkt durch das Moor gefahren, sondern hatten es nur am Rande gestreift, doch das, was wir in der Dämmerung gesehen hatten, reichte aus, um einen eigentlich fröhlichen Menschen trübsinnig werden zu lassen.
    Diese Gegend war einfach unheimlich!
    Sie hätte eine vorzügliche Kulisse für einen Gruselfilm abgegeben. Da brauchte man überhaupt nichts zu verändern, die abgestorbene Natur sorgte sowieso dafür. Und etwas stach uns besonders ins Auge.
    Es waren die schwarzen Vögel, die uns fast bis in den Ort begleiteten. Raben und Krähen, die mit träge wirkenden Flügelschlägen über unseren Wagen hinweghuschten und manchmal sogar vor der Frontscheibe des langsam fahrenden Bentley herhuschten und in das Innere starrten, als wollten sie uns hypnotisieren.
    Raben und Krähen waren normale Vögel. Ich hatte beileibe nichts gegen sie, nur waren sie mir seit dem Brocken in unangenehmer Erinnerung geblieben. Dort hatte ich Raben und Krähen als verwandelte Hexen kennengelernt. [2]
    Die Vögel flogen tatsächlich nur mit bis Blackmoor, dann verschwanden sie in der Weite des grauen Himmels, der über der Moorlandschaft lag.
    Blackmoor!
    Dr. Barrows hatte wirklich nicht zuviel versprochen.
    Das war kein normales Dorf. Blackmoor konnte man als eine Ansammlung von Häusern bezeichnen, über der irgendwie noch den Hauch des Mittelalters lag. Ich fragte mich, ob es hier überhaupt Strom gab. Eine Fernsehantenne entdeckte ich auf keinem Dach.
    »Das ist noch schlimmer als in Dartmoor«, murmelte Suko, der das berühmte Zuchthaus ebenso wie ich kannte.
    Und damit hatte Suko ein wahres Wort gesprochen. Nur gut, daß wir noch an der letzten Tankstelle Sprit aufgenommen hatten, denn eine Zapfsäule gab es hier nicht, dafür einen breiten Weg, der nicht einmal Pflaster
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