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0267 - Dämon der sieben Meere

0267 - Dämon der sieben Meere

Titel: 0267 - Dämon der sieben Meere
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiter.
    Langsam ging er wieder nach oben, aber nicht zur Brücke, sondern zu seiner Kabine. Immerhin hatte er eigentlich Freiwache, und laut Dienstplan war Perkins derzeit Kapitän des Schiffes. Siccine ließ sich vor den Schreibtisch sinken und stützte den Kopf in die Handflächen.
    Die Schäden der ANTARES berührten ihn wenig, da keine Menschen verletzt worden waren. Was ihn wurmte, war die Art des Angriffes auf sein Schiff. Und es war ein Angriff, dessen war er sich völlig sicher. Ein Angriff mit Magie, mit Zauberei. Der schwarze Segler hatte ihn daran gehindert, die Verfolgung fortzusetzen.
    Also doch ein Geisterschiff…
    Siccine nahm den Drucker und begann einen Kurzbericht über die Vorkommnisse abzufassen. Dann fügte er hinzu: »Fordere einen Experten zur Unterstützung und Untersuchung des Falles an. Verlange Genehmigung der Leitstelle unverzüglich.«
    Er nahm den Bogen und suchte die Zentrale auf. »Hier, Mister Ashley. Geben Sie diesen Text an die Leitstelle durch. Danach versuchen Sie funktelefonisch einen Anschluß in Frankreich zu erreichen. Hier, die Nummer.« Er schrieb per Hand eine Zahlenkolonne auf den unteren Rand des Bogens. »Anschließend lassen Sie dieses Blatt zur Kommandobrücke bringen; es muß ins Logbuch übertragen werden. Verstanden?«
    »Aye, Sir«, nickte Sergeant Ashley. »Sie können sich darauf verlassen.«
    Siccine lächelte ihm zu und trat wieder hinaus. Er sah zum Sternenhimmel empor.
    »Das wird ein Fall für dich, Zamorra«, murmelte er. »Ein Geisterschiff…«
    ***
    Weder Zamorra noch Nicole hatten Ruhe gefunden. Gegen zehn Uhr abends schlug das Telefon an. Ein Knistern und Prasseln kam aus dem Hörer, als Zamorra selbst abhob und sich meldete.
    »Sergeant Ashley, Kreuzer ANTARES. Ich verbinde Sie mit dem Commander.«
    Zamorra runzelte die Stirn. ANTARES? Kreuzer? Die Erinnerung kam sofort. Die ANTARES fuhr unter NATO-Flagge, und sie hatten gemeinsam schon etliche Abenteuer erlebt. Commander Siccine schaffte es immer irgendwie, mit seinem Schiff an den unmöglichsten Einsatzorten zu sein, sei es das Mittelmeer, der Ärmelkanal oder die Südsee. Wenn er von Bord seines Schiffes aus anrief, dann kochte garantiert irgendwo ein teuflisches Süppchen.
    Es knackte, dann erklang Siccines Stimme.
    »Zamorra? Ich brauche dich, alter Freund. Komm so schnell wie möglich nach St. Nazaire, das ist die nächstliegende Hafenstadt. Ich sorge dafür, daß du abgeholt wirst.«
    Zamorra räusperte sich. »William, worum geht es überhaupt? Woher weißt du überhaupt, ob ich Zeit habe?«
    »Laß alles stehen und liegen. Hier gibt’s ein Geisterschiff, das offenbar einen Frachter versenkte und uns manövrierunfähig machte. Alles andere später. Wann kannst du dasein?«
    Zamorra überlegte, wo sich St. Nazaire überhaupt befand. »Loire-Mündung«, half ihm Siccine auf die Sprünge. »Wir liegen in der Nähe, aber weit draußen. Bis du kommst, sind wir wieder flott und haben weitere Erkenntnisse. Kommst du?«
    »Ein Geisterschiff an der Küste«, murmelte Zamorra. Dann nickte er. »Ich komme, William. Stürmt’s bei euch auch so wie hier?«
    »Es geht. Bring den Rollkragenpullover mit und den Südwester. Das Wetter ist unbeständig. Wann bist du hier?«
    »Morgen früh«, sagte Zamorra. »Dein Abholkommando findet mich etwa um acht bei der Hafenmeisterei, dann verfehlen wir uns auf keinen Fall.«
    »Okay, Zamorra. Bis dann.«
    Es knackte. Die Verbindung brach zusammen. Zamorra sprang auf und eilte in den Salon hinüber, in dem Nicole vorm knisternden Kaminfeuer saß. »Ich weiß jetzt mehr über das Geisterschiff«, sagte er. »Unser Freund Siccine braucht uns. Wir fahren zur Loiremündung.«
    »Jetzt?«
    Zamorra sah auf die Uhr. »Jetzt«, nickte er. »Es liegt Schnee, und ich fürchte, daß wir nicht sonderlich schnell vorankommen. Zu fliegen lohnt sich kaum und dauert wahrscheinlich ebensolange, wenn man das Warten auf die Maschine einrechnet.«
    Nicole erhob und reckte sich. »Atlantikküste«, sagte sie mißmutig. »Bei diesem Sauwetter, bei dieser Kälte kann ich ja nicht mal meinen neuen Bikini tragen… da brauche ich ja viel mehr einen Pullover. Chéri, wir müssen einkaufen…«
    Zamorra seufzte. »Ich leihe dir einen von mir, Schatz«, beschloß er. »Auf geht’s, Kofferpacken. Um acht werden wir im Hafen abgeholt.«
    ***
    Der Commander persönlich schüttelte Nicole und Zamorra die Hände. »Danke, daß ihr gekommen seid… sagt mal, was ist denn das da?«
    »Unser
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