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0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst
Autoren: Unbekannt
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bescheidene Gabe, wenn man Guckys Fähigkeiten damit vergleicht."
    Ko-Antin wurde wieder selbstsicherer.
    „Führen Sie uns vor, was Sie zu leisten imstande sind", forderte er Noir auf.
    Der Duplo verbeugte sich leicht. Fast gleichzeitig fühlte Arrek sich dazu veranlaßt, sich von seinem Platz zu erheben. Er tat das so ruckartig, daß Ko-Antin verblüfft zu ihm herüberblickte. Arrek errötete, als er auf Gucky zuging, ohne sich genau über seine Absichten ihn klaren zu sein.
    „Ich leite dieses Verhör!" rief Ko-Antin empört.
    Ein unwiderstehlicher Zwang legte sich auf Arreks Verstand. Er wußte nicht, was er überhaupt tat. Er ließ sich vor Gucky auf den Boden sinken und verschränkte die Arme über der Brust. Dann begann er sich in regelmäßigen Abständen zu verneigen.
    „Arrek!" schrie Ko-Antin. „Ich befehle Ihnen, an Ihren Platz zurückzukehren!"
    Der Stellvertretende Kommandant begann mit leiser Stimme zu singen. Fassungslos sah Ko-Antin zu, wie er sich wieder erhob und mit lächerlichen Sprüngen um Gucky herumzuhüpfen begann. Da erst begriff Ko-Antin, was geschehen war.
    „Das genügt!" zischte er. „Wollen Sie einen Vorgesetzten lächerlich machen?"
    Arrek unterbrach augenblicklich seine Kunststückchen und kehrte an seinen Platz zurück. Dort begann er plötzlich zu kichern und deutete mit einer Hand auf Ko-Antin.
    „Eine fabelhafte Vorstellung, die Sie uns gegeben haben, Kommandant", sagte er. „Wirklich, ich habe mich noch niemals in meinem Leben so amüsiert."
    Ko-Antin machte große Augen.
    „Sind Sie wahnsinnig? Sie haben sich vor aller Augen lächerlich gemacht, Arrek!"
    „Der Kommandant hat recht", erklärte Andre Noirs Duplikat. „Sie waren es, Arrek, den ich benutzte, um zu zeigen, was ein Hypno vermag. Bedenken Sie, daß es noch einige Stunden dauern wird, bis ich meine Para-Kräfte völlig kontrolliere."
    „Wir sind noch ein bißchen schwach", fügte Gucky entschuldigend hinzu.
    Arrek war so fasziniert, daß es ihn wenig störte, daß sich der Hypno ausgerechnet ihn ausgesucht hatte, um seine Fähigkeiten zu beweisen. Hundert solcher Männer konnten eine Armee in die Flucht schlagen.
    „Darf ich jetzt zeigen, was ich kann?" erkundigte sich Gucky ungeduldig.
    „Ja", sagte Ko-Antin zögernd. „Ich befehle Ihnen jedoch, sich bei der Vorführung zu mäßigen."
    „Keine Sorgen, Boß", piepste Gucky vergnügt. „Ich will doch vermeiden, daß Ingenieur Berryin bei den nächsten Duplos irgendwelche Manipulationen vornimmt. Daran dachtest du doch soeben, nicht wahr, Berryin?"
    Berryins Schultern wurden schlaff. Er starrte das Duplikat des Mausbibers an als sei es ein Gespenst. Niemals zuvor hatte Arrek den Ingenieur so überrascht gesehen.
    „Es waren rein... äh... technische Erwägungen", stammelte Berryin.
    Ko-Antin richtete sich kerzengerade in seinem Sessel auf.
    „Was bedeutet das?" erkundigte er sich mit strenger Stimme.
    „Es bedeutet, daß ich die Gedanken eines Mannes belauschen kann, der sich an Bord der SUSAMA aufhält", erwiderte Gucky. „Und Ingenieur Berryin dachte daran, meine Schablone leicht zu verändern, damit ich etwas gefügiger werde."
    „Sie wissen doch, wie leicht so etwas fehlschlagen kann?" sagte Ko-Antin mit gefährlicher Ruhe zu Berryin.
    Der Ingenieur nickte stumm.
    „Wer irgend etwas an den Strukturschablonen der drei Geflohenen ändert, wird sofort erschossen", kündigte Ko-Antin an.
    Berryin erbleichte und stammelte eine Entschuldigung.
    Dieser kleine Auftritt, dachte Arrek beruhigt, würde dem Kommandanten seine Selbstsicherheit zurückgeben. Wahrscheinlich hatte Ko-Antin jetzt sogar Vernion vergessen, der die SUSAMA vor dem Verfolger in Sicherheit bringen mußte.
    „Ich verbiete Ihnen, jemals meine Gedanken zu lesen", befahl Ko-Antin mit fester Stimme.
    „Wie willst du das verhindern, Boß?"
    Zu Arreks Überraschung ließ sich Ko-Antin diesmal nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
    „Meine Befehle werden in jedem Fall befolgt", sagte er überzeugt. „Nun möchte ich wissen, wie es ihrem Originalkörper gelungen ist, dieses Schiff zusammen mit den beiden anderen Gefangenen zu verlassen."
    Der Duplo entmaterialisierte und teleportierte sich hinter Ko-Antins Sessel. Der Unterkiefer des Kommandanten klappte nach unten. Er starrte auf die Stelle, wo sich der Duplo gerade noch befunden hatte.
    „Hallo, Boß!" rief Gucky hinter ihm. Ko-Antin fuhr so schnell herum, daß er mit dem Kopf gegen die Rückenlehne des Sessels stieß. Während er sich
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