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0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst
Autoren: Unbekannt
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Gelassenheit, die sein Stellvertreter zeigte.
    „Das erste Auftreten des Duplos wird Sie enttäuschen", bereitete Berryin Ko-Antin und Arrek vor. „Es wird kurze Zeit dauern, bis sich das Duplikat orientiert hat."
    „Das haben wir als selbstverständlich vorausgesetzt", entgegnete Ko-Antin.
    Während die Ingenieure ihre Vorbereitungen trafen, wurden für Ko-Antin und Arrek zwei Sessel herangeschafft so daß sich die beiden Befehlshaber der SUSAMA darin niederlassen konnten Ko-Antin rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her. Wahrscheinlich waren seine Gedanken bei Vernion, der jetzt allein darüber entscheiden mußte, wie die Flucht vor den Halutern fortgesetzt wurde.
    Berryin begab sich zur Kontrollanlage des Duplikators und nahm einige Schaltungen vor. Auch ein Arzt war in der Nähe.
    „Im allgemeinen", sagte Berryin „wird nicht so viel Aufwand mit einem Duplo gemacht. Aber wir wollen erreichen, daß Sie ihn sofort verhören können, Kommandant."
    Ko-Antin blickte auf. Es war ihm anzusehen, daß er Berryins Worte nur zur Hälfte verstanden hatte.
    „Ja, natürlich", sagte er hastig. „Meinen Sie nicht auch, Arrek?"
    „Wäre Vernion ein Versager, würden wir bestimmt nicht mehr hier sitzen" sagte Arrek, ohne sich um den verständnislos starrenden Berryin zu kümmern.
    „Vielleicht haben Sie in Ihrer Schatulle eine Pille, die mich meine Bedenken vergessen läßt", sagte Ko-Antin.
    Arrek brachte seine berüchtigte Arzneischachtel zum Vorschein. Er klappte den Deckel zurück, und ein reichhaltiges Sortiment von Tabletten in allen Größen und Farben wurde sichtbar. Arrek griff hinein und präsentierte dem Kommandanten ein rosarotes längliches Gebilde.
    Ko-Antin lehnte dankend ab. Arrek reichte die Schachtel an Berryin weiter der jedoch hastig zurückwich.
    „Mir scheint, Sie wissen die Vorzüge einer gesteuerten Behandlung des Körpers mit wirksamen Präparaten nicht zu schätzen", sagte Arrek und nahm eine Pille zu sich, die wie pures Gift aussah.
    „Ich möchte den Arzt sehen, der Ihnen dieses Zeug empfohlen hat", sagte Ko-Antin abfällig.
    „Ich bin mein eigener Arzt", eröffnete ihm Arrek.
    Berryin widmete sich wieder den Kontrollanzeigern des Duplikators. Die zunehmende Unruhe unter den Ingenieuren bewies Arrek, daß es nur noch eine Frage von Minuten war, bis sie dem ersten Duplikat ihres Gegners gegenüberstehen würden.
    „Er wird noch ein bißchen schwach sein, wenn er herauskommt", sagte Berryin. „Wundern Sie sich bitte über nichts, Kommandant. Es besteht zwar keine Gefahr für uns, aber es ist schließlich ein fremdes Wesen mit einer Mentalität, die mit der unseren nichts gemein hat."
    „So schnell wird mich nichts erschüttern", behauptete Ko-Antin und legte die Stirn in drohende Falten.
    Arrek lehnte sich weit im Sessel zurück und beobachtete die Öffnung des Duplikators. Er sah, wie der Arzt sich unmittelbar neben der Maschine postierte und eine Injektion vorbereitete. Die Ingenieure wurden still.
    „Ich schalte nun den Aktivator ein", erläuterte Berryin die Schaltvorgänge, die er vornahm.
    Das Summen der Maschine wurde lauter. Der geringe Lärmaufwand, dachte Arrek, stand in keinem Verhältnis zu dem überwältigenden Erfolg. Hätten Männer wie Ko-Antin den Duplizierungsvorgang überwacht, dann hätten sie wahrscheinlich bei jedem neuproduzierten Duplo einen Fanfarenstoß ertönen lassen und eine Ansprache gehalten.
    Arrek empfand den Vorgang der Duplizierung als abstoßend und unnatürlich. Trotzdem war er Agent der Zentrale. Er hatte gelernt, die Machthaber im Andromedanebel zu akzeptieren und ihre Methoden zu billigen. Es war die einzige Möglichkeit, ein erträgliches Leben zu führen. Das allein erschien Arrek erstrebenswert. Wenn er jemals idealistische Vorstellungen gehegt hatte, dann waren diese längst vergessen.
    Niemals würde er zu einem Rebellen werden, wie etwa Sechsunddreißig und andere Duplos. Dazu war er zu vernünftig.
    Im Innern des Duplikators entstand ein schleifendes Geräusch und lenkte Arrek von seinen Gedanken ab.
    Ein grotesk aussehendes Wesen schwankte aus der Anlage. Es bewegte sich mit einem watschelnden Gang auf zwei krummen Beinen vorwärts und war offenbar so schwach, daß es sich mit seinem breiten Schwanz auf dem Boden abstützen mußte. Das Wesen trug einen Schutzanzug, dessen Helm zurückgeklappt war. Sein Kopf lief spitz nach vorn zu und endete in einer schwarzen Nasenspitze. Ein einsamer Zahn ragte aus dem Mund hervor.
    Zwei Ingenieure
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