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0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst
Autoren: Unbekannt
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warf Tolot ein. „Das ist alles."
    Kalak schwieg beleidigt. Bevor Rhodan etwas sagen konnte, knackte der Interkom.
    „Leutnant Chard Bradon spricht, Sir" meldete sich eine aufgeregte Stimme, als Rhodan auf Empfang geschaltet hatte. „Ein Mann ist verschwunden."
    Rhodan und Atlan wechselten einen bestürzten Blick. Kalak hustete bedeutungsvoll.
    „Verschwunden?" echote Rhodan. „Drücken Sie sich etwas deutlicher aus Leutnant."
    „Es handelt sich um Korporal Linton Kilgore, Sir. Er hatte in einem Seitengang des zwölften Zwischendecks einen Gucky-Duplo gestellt und erschossen. Als ich mich jetzt in den Seitengang begab, traf ich Kilgore nicht mehr an. Auch der Duplo ist verschwunden."
    Rhodan dachte einen Augenblick nach.
    „Warten Sie, Leutnant", sagte er dann. „Ich will versuchen, ob ich Kilgore irgendwo auftreiben kann."
    Über Interkom rief er alle Besatzungsmitglieder und befahl Korporal Linton Kilgore, sich sofort in der Zentrale zu melden. Es erfolgte keine Antwort, obwohl Rhodan den Aufruf wiederholte.
    „Vielleicht", vermutete Bradon unsicher, „war der Duplo nicht tot und ist mit Kilgore geflüchtet."
    Rhodan befahl dem Leitenden Ingenieur, die Impulstaster erneut einzuschalten. Im Zeitraum von einer halben Stunde wurde die Oberfläche des Planeten untersucht. Nichts deutete darauf hin, daß noch ein Duplo am Leben war.
    „Der Duplo war wahrscheinlich halbtot", sagte Gucky. „Er wird einen Fluchtversuch unternommen haben. Als Kilgore ihn daran hindern wollte, ist mein Doppelgänger zusammen mit dem Korporal in einem Verzweiflungssprung in den Weltraum teleportiert. Dort erwartete sie beide der sichere Tod."
    Rhodan nickte langsam. „Ich habe keine bessere Erklärung dafür", sagte er.
    „Es gibt eine andere Erklärung", sagte Kalak leidenschaftlich. „Das Böse an sich hat sich eingemischt. Wir sollten das Verschwinden des Raumfahrers als Warnung betrachten und uns sofort zurückziehen."
    „Wir sind nicht abergläubisch", entgegnete Rhodan. „Bestimmt gibt es auf alle unsere Fragen eine vernünftige Antwort. Wäre Kildering noch am Leben, könnte er uns jetzt helfen."
    Der Gedanke an das heilige Werkzeug ließ Kalaks Gesichtsausdruck traurig werden.
    „Kildering hätte uns wahrscheinlich ebenfalls zur Flucht geraten", sagte er.
    Rhodan gab es auf, noch länger mit dem kosmischen Ingenieur zu diskutieren. Wenn es um die Meister der Insel' ging, zeigte Kalak eine fast unvernünftige Furcht. Rhodan erkannte, welchen Schaden der Mythos, den die unbekannten Herren Andromedas seit Jahren verbreiteten, selbst bei einem intelligenten Wesen wie Kalak angerichtet hatte.
    „Sollen wir die Beiboote nach Kilgore suchen lassen?" erkundigte sich oberst Rudo.
    „Nein", lehnte Rhodan ab. „Sie würden den Korporal nicht finden. Vielleicht ist Kilgore zusammen mit dem Duplo in die Riesensonne gestürzt."
    Rhodan konzentrierte sich wieder auf die Oberfläche des fremden Planeten. Die Bildschirme lieferten Aufnahmen von großer Deutlichkeit. Einzelne Berge waren zu erkennen. Langgezogene Täler, an deren Hängen dichte Wälder standen, wurden sichtbar.
    Nur die Industrieanlagen wirkten wie eine zerschmolzene Masse aus grauem Beton. Die Gebäude schienen ineinander zu zerfließen, so dicht standen sie beieinander. Reine Zweckmäßigkeit hatte bei der Erbauung dieser Anlage das verlangen nach architektonischer Schönheit übertrumpft.
    Noch immer kamen die Hilferufe aus den Empfängern der CREST III.
    Es fiel Rhodan schwer, sich der Dringlichkeit dieser Sendungen zu entziehen. Jemand schien sich in äußerster Not zu befinden. Keines der Signale enthielt deutliche Angaben. Nur einmal, als die Duplos angegriffen hatten, waren die Unbekannten dazu Übergegangen, Einzelheiten zu berichten. Jetzt hatten sie sich auf allgemeine Notrute verlegt.
    „Wir können diesen Planeten nicht bis in alle Ewigkeit umkreisen, Perry", sagte Atlan. „Du wirst dich entweder für eine Landung oder für einen Rückflug nach Kalaks Reparaturwerft entscheiden müssen."
    Ja, dachte Rhodan müde. Er würde sich entscheiden müssen.
    Und während die CREST III lautlos über ein Meer hinwegflog, wurde es innerhalb der Kommandozentrale des großen Schiffes abermals still. Die Raumfahrer warteten auf Rhodans Entscheidung.
    Sie waren Perry Rhodan von der heimatlichen Galaxis bis ins Zentrum des Andromedanebels gefolgt. Sie kämpften bedingungslos für die Ideen dieses Mannes.
    Aber keiner dieser Männer vermochte Perry Rhodan
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