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0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst
Autoren: Unbekannt
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Minuten zu verarbeiten. Alles erschien ihm so unwirklich, daß der bevorstehende Tod ihm wie eine Illusion vorkam.
    Da erschien einige hundert Meter von ihm entfernt ein Waldstück. Es tauchte mit einer Schnelligkeit auf, die Kilgore an seine Zauberkunststücke erinnerte. Wo sich eben noch goldene Wüste befunden hatte, war jetzt ein ausgedehntes Waldgebiet.
    Der Duplo war vor Schreck erstarrt. Diesmal war es Kilgores Glück, daß er ein langsamer Denker war. Die Überraschung wirkte auf ihn nicht so nachhaltig wie auf den Duplo.
    Der hagere Mann warf sich nach vorn. Er prallte gegen den Mausbiber und riß ihn zu Boden.
    Plötzlich hörte Kilgore das Plätschern von Wasser. Seine Beine wurden von klaren Fluten umspült.
    Ich träume, dachte er ungläubig. Ich liege am Sterben und erlebe meinen letzten Traum.
    Neben ihm schnappte jemand nach Luft. Er sah den Duplo, der verzweifelt bemüht war, aus dem schnell steigenden Wasser zu entkommen. Kilgore fragte sich, warum das Wesen sich nicht mit einem Teleportersprung in Sicherheit brachte. Es fiel dem Korporal schwer, mit dem Kampfanzug zu schwimmen. Trotzdem gelang es ihm, einen Schuß auf seinen Gegner abzugeben.
    Er sah, wie das Duplikat Guckys unterging. Er ließ den Kombilader fallen um sich leichter über Wasser halten zu können. Die Wellen glätteten sich allmählich. Mit ungläubigem Staunen sah Linton Kilgore, daß er inmitten eines Sees schwamm, der von dichtem Tannenwald umgeben war.
    Die Insel bildete sich unmittelbar unter Kilgore. Sie wuchs mit der Schnelligkeit einer Eruption aus dem Wasser heraus. Der Korporal fühlte sich in die Höhe geschleudert. Gewaltige Erdmassen rissen ihn mit zurück und begruben ihn unter sich.
    Der Traum des Korporals war endgültig zu Ende.
    Aber was er für einen Traum gehalten hatte, war Wirklichkeit.
     
    *
     
    „Eine recht einladende Welt!"
    Atlans Stimme durchbrach als erste die Stille, die sich über die Zentrale gelegt hatte, als die Bilder von der Oberfläche sichtbar geworden waren. Für Perry Rhodan war das Schweigen der Männer verständlich. Tausende von Lichtjahren waren sie von der Erde entfernt. Und hier sahen sie plötzlich eine Landschaft, die sich irgendwo auf der Erde hätte befinden können. Die Erinnerung hatte die Raumfahrer übermannt. Ein Teil von ihnen lebte schon seit Jahren ununterbrochen im Weltraum und auf fremden Planeten.
    Keine einzige Wolke schirmte die Oberfläche des unbekannten Planeten vor den Blicken der Männer ab.
    Rhodan sah einzelne Meere, weite Savannen, Gebirge und verschiedene Binnenseen. Überall in den Landgebieten wurden Tiere beobachtet.
    Dann erblickten sie die erste Industrieanlage. Es war ein gigantischer Komplex von mindestens hundert Kilometer Ausdehnung. Einzelne Gebäude waren nur schwer zu erkennen. Inmitten dieser terranisch anmutenden Landschaft wirkten die Bauwerke fremdartig und geheimnisvoll.
    „Ob die Notrufe von dort kommen?" fragte Rhodan leise.
    Seine Neugier wuchs, aber er konnte sich noch immer nicht entschließen, den Befehl zur Landung zu geben. Minutenlang verharrte die CREST III über der Industrieanlage. Messungen wurden vorgenommen.
    Rhodan wußte, daß noch einige Zeit verstreichen würde, bis die ersten Ergebnisse vorlagen. Weiter umkreiste das Flaggschiff der Solaren Flotte den rätselhaften Planeten. Bald wurden weitere Industrieanlagen gesichtet, die wie Festungen aussahen. Sie waren das einzige Fremdartige an dieser Welt, aber gerade der Kontrast strömte einen eigenartigen Reiz auf Rhodan aus.
    „Unheimlich!" klang die Stimme des kosmischen Ingenieurs auf. Kalak war aufgestanden und hob einen Arm. „Ein Gefühl der Beklemmung beschleicht mich, wenn ich die Oberfläche dieser Welt beobachte."
    „Bleiben Sie um Himmels willen nüchtern, Kalak", bat Icho Tolot. „Ihre uralte Angst vor dem Bösen an sich hat Sie wieder einmal übermannt."
    Der Paddler schien Tolot überhaupt nicht verstanden zu haben.
    „Schleusen Sie alle Beiboote ein und kehren Sie mit Ihrem Schiff nach KA-preiswert zurück", drängte er Rhodan. „Jedes Zögern kann uns den Tod bringen, oder ein Schicksal, das noch schlimmer ist als der Tod."
    „Machen Sie mich nicht nervös", sagte Rhodan lächelnd. „Wissen Sie irgend etwas über diese Welt?"
    Kalak verneinte. „Ich habe in all den Jahren ein sicheres Gefühl für jede Gefahr entwickelt, die von dem Bösen an sich ausgeht", sagte er. „Niemals zuvor empfand ich ein stärkeres Unbehagen."
    „Er ist einfach müde",
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