Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Vernion."
    „Aufgabe?"
    „Pilot an Bord der SUSAMA", brachte der Mann hervor.
    Die Gestalten umringten ihn. Ein nasser Lappen wurde auf seine Stirn gedrückt.
    „Was ist geschehen?"
    „Geschehen?" wiederholte Vernion.
    Zentrum an Retter 1 und Retter Z: „Stellt ihm Fragen. Gebt ihm eine Injektion."
    Eine Klaue riß die Uniformjacke Vernions zurück. Eine silberne Nadel blitzte auf. Die Gestalten wichen zurück, als der blutverschmierte Oberkörper des Piloten sichtbar wurde.
    „Ich habe alles versucht, das Schiff zu retten", wimmerte Vernion. Auf seinem Gesicht stand die Qual der verlassenen Kreatur.
    Die Spitze der Injektionsnadel bohrte sich in seine Brust, er zuckte zusammen, dann entspannte er sich. Seine Lippen bebten.
    Die Mentaltaster lauschten unablässig in den Weltraum hinaus. Die Fremden mußten die Hilferufe empfangen. Würden sie reagieren? „Stellt ihm weitere Fragen!" befahl Zentrum den beiden Rettern.
    „Was ist passiert?"
    Vernion hustete. Blutiger Schaum trat auf seine Lippen.
    Retter 1 und Retter 2 an Zentrum: „Jetzt stirbt er."
    „Ich... wollte das Schiff... retten", stammelte Vernion, als gäbe es nichts anderes als seine übermenschlichen Bemühungen, das Schiff vor dem Absturz zu bewahren. Erinnerungsfetzen wehten durch Vernions Verstand. Er sah sich im Pilotensitz kauern, während die Oberfläche des Planeten ihm förmlich entgegensprang.
    „Wer sind die fremden Duplos?"
    Kurz vor dem Aufprall waren Vernion und das todgeweihte Schiff Eins gewesen, er war ein Teil der unzähligen Relais und Kontrollstationen geworden, beinahe unentwirrbar mit ihnen verbunden. Einen Augenblick hatte er geglaubt, daß er auf diese Weise das Schiff retten könnte, wenn er sich nur intensiv auf jede noch so leichte Erschütterung konzentrierte, um sie auszugleichen.
    Doch den fürchterlichen Aufprall hatte er nicht abfangen können. Der Schlag hatte ihn herausgerissen aus seiner Verbundenheit mit dem Schiff, hatte ihn zu einem angstvollen, schreienden Individuum gemacht.
    Vernion öffnete die Augen und sah ein glattes Gesicht über sich gebeugt. Die SUSAMA war in goldenen Sand gestürzt und in mehrere Stücke zerbrochen. Die Landestützen waren eingeknickt wie Holz.
    „Wer sind die fremden Duplos?"
    Vernion begriff, daß er dieses Einswerden mit den Kontrollen des Schiffes nur hatte erleben können, weil er sich der Katastrophe bewußt geworden war, die bevorgestanden hatte. Er erinnerte sich an diesen wunderbaren Augenblick, da er die Kontrollen wie lebende Wesen in seinen Händen gespürt hatte, da sie jedem Zucken seiner Nerven bereitwillig gefolgt waren.
    „Ich... bin ein Pilot", flüsterte Vernion.
    Und dann starb er.
    Vergebens bohrte sich die Injektionsnadel ein zweitesmal in seine Herzgegend. Vergebens beugten sich die Gestalten über ihn, ließen das warme Licht über sein Gesicht streichen und erneuerten den feuchten Umschlag.
    Retter 1 und Retter 2 an Zentrum. „Er ist gestorben, ohne die Fragen zu beantworten."
    Zentrum an Retter 1 und Retter 2: „Werft ihn in den Konverter!"
    Wieder verschwand Vernions Körper im Fahrzeug. Retter 1 und Retter 2 stiegen ein. Hinaus aus dem Raum rollte der Wagen, verschwand in den endlosen, dunklen Gängen, die sich unter der Oberfläche über Kilometer hinweg durch das Erdreich schlängelten.
    Immer mehr Maschinenanlagen begannen ihre Tätigkeit. Die Mentaltaster belauschten ununterbrochen die Fremden. Die Hilferufe, die von der Oberfläche ausgesandt wurden, nahmen an Dringlichkeit zu.
    Irgendwo, weit entfernt von der Absturzstelle, tauchte eine weite Savanne an einer Stelle auf, wo sich gerade noch ödes Niemandsland befunden hatte Aus den Tiefen der unterirdischen Räume kam die Vollzugsmeldung: Retter 1 und Retter 2 an Zentrum: „Vernion wurde in den Konverter geworfen. „
     
    *
     
    Während die letzte Bombenexplosion die Anzeigennadeln der Kontrollgeräte der CREST III noch ausschlagen ließ, verstummten die Impulse, die von den Individualtastern geortet wurden.
    „Es ist vorüber!" rief der Ingenieur, der die Geräte beobachtet hatte. „Dort unten ist kein einziger Duplo mehr am Leben."
    „Aber anscheinend unzählige andere Wesen, die mit unserer Hilfe rechnen", sagte Atlan mit einem Seitenblick auf die Funkanlagen, aus denen ununterbrochen das Hilfegeschrei klang.
    Rhodan verspürte wenig Lust, die CREST III erneut zu gefährden. In einem fast aussichtslos erscheinenden Kampf war es den Terranern gelungen, alle Tefroder auszuschalten, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher