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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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lachte Phil.
    »Da Sie niemals mein Patient sein werden, brauche ich mir keinen Zwang aufzulegen. Glauben Sie nur nicht, mir machte mein Job Spaß, aber ich muss leben. Als gewöhnlicher Arzt ist es verdammt schwer, ein paar Dollar zusammenzubringen. Man muss sich schon ein wenig einfallen lassen.«
    »Und was lassen Sie sich einfallen, Doc?«
    »Verständnis, Agent Decker! - Verständnis für die seelischen Depressionen, die Langeweile und die Nervosität meiner Patientinnen. Ich gebe den Damen das Gefühl, sie ernst zu nehmen. Das beruhigt sie mehr als alle Medikamente.« Er seufzte: »Selbstverständlich verlieben sich acht von zehn der Ladies in mich und zerren mich in ihr Privatleben. Glauben Sie nur nicht, dass ich über Miss Sherwoods letzten Auftrag, den Testamentsvollstrecker zu spielen, glücklich wäre.«
    »Lehnen Sie ab«, schlug Phil vor.
    Er zeigte seine auf Hochglanz gepflegten Zähne.
    »Ich täte es gern, Agent Decker, aber ich würde mich dadurch ruinieren. Ich nehme an, dass Sie wissen, dass Ethel Sherwood einer Vereinigung angehörte. Nun, eine ganze Anzahl meiner Patientinnen gehören dem gleichen Klub an. Ich würde die Hälfte meiner Kundschaft mit einem Schlag verlieren, lehnte ich Miss Sherwoods letzten Auftrag ab. Der Glauben der Damen in meinen Idealismus wäre erschüttert.«
    »Anscheinend halten Sie Miss Sherwood nicht für eine großartige Menschenfreundin.«
    Er beugte sich näher zu Phil und senkte die Stimme.
    »Unter uns gesagt, Agent Decker, sie war ein altes Huhn mit einem mächtigen Spleen. Sehen Sie sich diesen Bolwer an, wie er vor Freude strahlt, dass er einen solchen Haufen Dollars in die fetten Finger bekommt. Aber verlassen Sie sich darauf, ich werde scharf aufpassen, dass der Bursche nicht einen Cent für seine privaten Zwecke verschwendet. Wenn er schon den Leuten mit seinem Asyl für die Untersten das Geld aus der Tasche zieht, so soll er den Laden auch in Schwung bringen.«
    »Sie kennen das Asyl nicht, Doc?«
    »Leider doch. Miss Sherwood hat darauf bestanden, dass ich sie zwei- oder dreimal begleitete. Glauben Sie mir, ich kenne hübschere Orte.«
    Hugham Bolwer trennte sich von Poolman und rollte auf Phil und den Doc zu. Er beachtete Phil nicht, sondern sprach auf den Arzt ein. Er hatte eine hohe, ölige Stimme.
    »Ich bin gerührt, Doc, bin ganz gerührt. Das hätte ich von der guten Miss Sherwood nicht erwartet, dass sie unsere edlen Bestrebungen noch über das Grab hinaus unterstützen würde. Dazu noch mit einem so erheblichen Betrag. Wir werden eine Gedenktafel im Haus anbringen lassen, und ich überlege mir, ob wir das Asyl nicht überhaupt in Ethel-Sherwood-Heim umbenennen sollen.«
    Es drehte Phil fast den Magen um.
    »Wir werden keine Schwierigkeiten miteinander haben, Dr. Ruster«, säuselte er jetzt. »Jeder Cent wird von mir in Miss Sherwoods Sinne angelegt werden. Verlassen Sie sich darauf!«
    »Warten Sie mit Ihren Versprechungen wenigstens, bis Sie die Dollars auf Ihrem Konto haben«, antwortete der Arzt eisig.
    Bolwer glotzte ihn aus seinen vorquellenden Augen entsetzt an.
    »Was meinen Sie, Doc? Es ist doch alles klar.«
    »Sie irren sich, Mr. Bolwer. Wenn Sandra Spent das Testament anfechtet mit der Begründung, die Tante sei nicht mehr recht bei Verstand gewesen, so wird das eine Menge Schwierigkeiten geben.«
    Bolwer stieß einen jammernden Laut aus.
    »Unsere verehrte Miss Sherwood war bei völliger Gesundheit«, jaulte er. »Sie müssen das doch am besten wissen, Doc. Sie waren ihr Arzt. Ihre Aussage vor einem Erbschaftsgericht würde den Einspruch sofort hinfällig werden lassen.«
    »Ich würde vor einem Gericht nur nach meinem Gewissen aussagen«, erklärte der Arzt, wandte dem dicken Hugham Bolwer den Rücken und verabschiedete sich von Phil.
    »Hoffentlich haben Sie bald Erfolg, Agent Decker. Wenn Sie mich sprechen wollen, so erreichen Sie mich immer in meiner Klinik in der 143rd Street.«
    »Eine Privatklinik, nicht wahr?«
    »O ja, nicht mehr als zehn Betten.« Er lachte. »Aber jedes Bett ist teurer als ein Zimmer im Waldorf Astoria.«
    »Sie nehmen also keine Tramps auf?«
    Er sah Phil überrascht an.
    »Wie kommen Sie auf diese Idee? Meine Patientinnen reden zwar dauernd von Mildtätigkeit, aber jede von ihnen würde es entschieden ablehnen, mit einem Tramp an einem Tisch zu essen, selbst wenn er frisch rasiert und gut gewaschen wäre.«
    ***
    Ich glaube, ich sah jetzt sehr echt aus. Ich merkte es am besten daran, dass die Cops sich
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