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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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Verwandte war; dann einem ungefähr vierzig Jahre alten, sorgfältig, fast übertrieben elegant gekleideten Mann, der Dr. Lesly Ruster war, der von Ethel Sherwood benannte Testamentsvollstrecker, und schließlich einem dicken Burschen mit einem rotbäckigen, feisten Gesicht, das glänzte, als wäre es mit einer Speckschwarte abgerieben worden. Im Gegensatz zu dem eleganten Arzt war der Dicke bieder, fast nachlässig angezogen. Er hieß Hugham Bolwer und war der Leiter jenes Asyls der Untersten in der Selbridge Street.
    Charles S. Poolman hielt eine kleine, wohlgesetzte Rede, sprach seine Trauer über Ethel Sherwoods Tod aus, ohne die Art, wie sie gestorben war, zu erwähnen und öffnete dann das Testament.
    Es war ein ziemlich weitschweifiger Schrieb. Ethel Sherwood hatte der Versuchung nicht widerstehen können, ihren Letzten Willen zu einem Vortrag darüber auszugestalten, welchen harten und unermüdlichen Kampf sie in ihrem Leben zur Förderung der Menschenwürde geführt hatte. Die Anwesenden hörten mit ernsten Gesichtern zu. Schließlich ging es für sie um Geld, und so wagte niemand, das Gesicht zu verziehen.
    Endlich verlas Poolman die Legate.
    Fünftausend Doller für Sandra Spent, für Mary Rashin die Möbel des Hauses in der Cumberland Street; alles andere für den Ausbau und die Unterhaltung des Asyls der Untersten zur Verfügung von Mr. Hugham Bolwer. Dr. Lesly Ruster wurde gebeten und beauftragt, die Verwendung des Geldes zu kontrollieren. Er erhielt das Recht, von Hugham Bolwer jederzeit Aufklärung zu verlangen und das Recht, die Konten zu sperren, falls er an der Verwendung des Vermögens im Sinne Ethel Sherwoods zweifelte.
    Der Anwalt stand auf.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit«, sagte er. »Sie erhalten beglaubigte Abschriften des Testamentes. Das Testament tritt in Kraft, wenn nicht innerhalb von sechs Wochen Einspruch bei einem Gericht oder bei mir eingelegt worden ist.«
    Allgemeines Stuhlrücken. Mary Rashin segelte sofort wie eine Fregatte auf Sandra Spent zu, legte einen Arm um das Mädchen und trompetete: »Mein armes Kind! Wir beide sind natürlich am schlechtesten weggekommen. Die Verstorbene wirft das Geld verkommenen Burschen in den Rachen, die sich doch nur Brandy davon kaufen.«
    Das Mädchen wehrte schüchtern ab.
    »Ich habe nicht geglaubt, dass Tante Ethel mir überhaupt etwas hinterlassen würde. Seit zehn Jahren habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Unsinn! Das war nur ihre Pflicht, und ich sage Ihnen, Sandra, Sie sollten das Testament anfechten. Mich können Sie jederzeit als Zeugin dafür haben, dass Ethel Sherwood einen Spleen hatte.«
    Mr. Poolman nahm entsetzt die Brille ab.
    »Bitte mäßigen Sie sich, Mrs. Rashin!«
    Die Haushälterin zog Sandra Spent zur Tür.
    »Kommen Sie, mein Kind! Sie können bei mir im Haus Ihrer Tante wohnen, bis man uns an die Luft setzen wird, um ungewaschene Tramps darin einzuquartieren. Aber vorher unterhalten wir uns noch mit einem anderen Rechtsanwalt.«
    Unter betretenem Schweigen zog sie mit dem Mädchen ab. Als sich die Tür hinter den Frauen geschlossen hatte, wandte sich der dicke Hugham Bolwer an Poolman. Er gestikulierte heftig und sprach flüsternd auf den Anwalt ein.
    Phil verstand nur Bruchstücke.
    »… Einspruch… Kann sie damit Erfolg… Schwierigkeiten?« Poolman zuckte die Achseln.
    Dr. Lesly Ruster schien sich für die plötzlich entstandene Aufregung nicht zu interessieren. Er trat auf Phil zu und fragte: »Sie bearbeiten die Nachforschungen im Fall Ethel Sherwood, Agent Decker?«
    Phil nickte.
    »Ich hörte, dass Sie FBI-Beamter sind. Handelt es sich bei diesem grässlichen Ereignis nicht um einen Mord, der durch die Stadtpolizei aufgeklärt werden soll?«
    »Es scheint ein Mord von vielen zu sein, die durch den gleichen Täter verübt wurden. Darum bearbeitet das FBI auch diesen Fall.«
    Phil sah sich den Arzt genauer an. Dr. Ruster war mittelgroß, mit grauen Fäden im schwarzen Haar und einer bräunlichen Haut. Für Phils Geschmack war er ein zu schöner Mann, aber wahrscheinlich gefiel er den Frauen.
    »Miss Sherwood war Ihre Patientin. War sie ernsthaft krank?«
    Er lächelte.
    »Hören Sie, Agent Decker, ich glaube, ich brauche Ihnen gegenüber kein Geheimnis daraus zu machen, dass ich eine Art Modearzt bin, zurzeit sehr gefragt bei nervösen Damen. Sie werden in meinem Wartezimmer keinen Mann finden, und Sie werden darin auch nur selten einer Dame unter fünfzig begegnen.«
    »Sie sind sehr offen, Doc«,
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