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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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mir auch den Namen der Dame genannt. Mir passte dieser Zufall. Ein Anruf genügte, um festzustellen, dass die Gesellschaft tatsächlich um 9 Uhr begann.
    Es gab nur einen Grund für mich, den elektrischen Strom für die 143rd Street abschalten zu lassen. Dieser Grund war jene automatisch schließende Tür in der Selbridge Street. Ich hatte gesehen, dass sie elektrisch betrieben wurde. Wenn der Strom ausfiel, versagte die ganze Sache, und man konnte sie mit der Hand zurückdrücken. Vielleicht gab es in diesem Haus eine gleiche Tür, wie es eine ähnliche Tonanlage darin gab. Ich wollte nichts anderes, als während des Stromausfalles in das Haus eindringen, und, falls es eine solche Tür gab, wollte ich nicht, dass sie sich nicht öffnen ließ. Ich handelte nur aus einem vagen Verdacht heraus, einen Verdacht, der mich quälte und der mit jenem seltsamen Anruf Jerrys begonnen hatte.
    10 Uhr!
    Schlagartig erloschen die Straßenlaternen und die Lichter hinter den Fenstern der Klinik. Ich verlor keine Zeit, sprang in der Dunkelheit über den Gartenzaun, beschäftigte mich eine Minute lang mittels eines vorher ausgewählten Dietrichs mit dem Schloss und stand zwei Minuten nach dem Erlöschen des Lichtes im Flur des Hauses.
    Ich horte die Stimmen der Pflegerinnen, die nach Licht riefen, sich fragten, wo die Kerzen wären. Die oberen Räume interessierten mich nicht. Ich hatte sie gesehen, und ich wusste, dass nichts von Bedeutung darin zu finden war. Mich interessierte der Keller.
    Ich fand den Eingang rasch. Ich hatte mir seine Lage gut gemerkt. Die Tür zur Kellertreppe war nicht einmal verschlossen. Ich tastete mich die Treppe hinunter, und im Keller angelangt, nahm ich eine Taschenlampe heraus und knipste sie an. Es war unwahrscheinlich, dass jemand vom Personal in den Keller kommen würde. Ich konnte mir das Licht leisten.
    Der Keller bestand aus mehreren Räumen, die türlbs ineinander übergingen. Es stand eine Menge Gerümpel darin.
    Ich durchmaß den Kellergang mit den Schritten. Ich hatte mir die Maße auf der Grundrisszeichnung genau gemerkt. Der Keller hier, soweit ich ihn durchschreiten konnte, war zu klein. Es musste einen Teil geben, der hinter einem verborgenen Eingang lag, aber ich sah nur eine Tür aus Stahlblech mit einer gewöhnlichen Klinke. Ich öffnete die Tür und leuchtete den dahinterliegenden Raum ab. Es war der Heizungskeller. Ich sah zwei nur mittelgroße Öfen mit Ölfeuerung für die zentrale Heizungsanlage. Beide Öfen brannten nicht, kein Wunder, denn der Stromausfall hatte die elektrischen Pumpen für die Ölförderung außer Betrieb gesetzt.
    Schon wollte ich den Raum wieder verlassen, als mir etwas auffiel. Nur einer der Öfen strömte noch Hitze aus. Nur er hatte also bis vor wenigen Minuten gebrannt. Der andere Ofen war kalt. Warum überhaupt zwei Feuerungsanlagen?
    Ich untersuchte den kalten Ofen. Sein hinterer Teil reichte bis nahe an die Mauer heran, aber nicht so nahe, dass sich nicht ein Mann zwischen Ofenrückseite und Kellerwand hätte zwängen können.
    Ich zwängte mich dazwischen. Die Kellerwand war an dieser Stelle nicht verputzt, sondern bestand aus gewöhnlichen Ziegelsteinen. Ich drückte mit den Händen gegen die Wand. Plötzlich, als ich die richtige Stelle erwischte, gab ein Stück der Wand nach. Es schwang um eine Mittelachse zurück und gab den Weg in einen schmalen Gang frei.
    Sekunden später stand ich vor einer Tür. Ich öffnete sie. Der Raum war dunkel. Das Erste, was ich im Licht meiner Taschenlampe sah, war ein merkwürdiger Vorhang aus silbern aufglänzenden Metallfäden. Hinter diesen Drähten aber stand ein Mann, genauer gesagt, ein hohläugiges, stoppelbärtiges, halb nacktes Gespenst. Es war Jerry, und er sah aus, als wäre er verdammt nahe am Ende.
    »Jerry!«, sagte ich, erst flüsternd, dann schrie ich: »Jerry!«
    »Phil«, antwortete er, aber er hatte keine Stimme mehr. Er krächzte heiser, tonlos. »Vorsicht, Phil! Die Drähte… elektrisch geladen.«
    Ich wusste es besser. Ich schob die Drähte zur Seite. Jerry und ich lagen uns in den Armen.
    Er schob mich zurück. »Schnell!«, krächzte er. »Sie bringen Sandra Spent um… heute… jetzt. Komm!«
    »Ich kümmere mich darum! Bleib hier!«
    Er schüttelte den Kopf. Ich riss mir die Jacke herunter und warf sie ihm über die Schulter.
    Gemeinsam gingen wir zurück, Jerry stolperte, als er die Kellertreppe hinaufsteigen musste.
    Oben im Flur begegnete uns eine der Pflegerinnen mit einer Lampe in der
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