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0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für Monica Peters.
    Das Mädchen war schon tot. Es mußte nur noch sterben. Der ersten Begeisterung folgte tiefe Niedergeschlagenheit.
    Sonneur starrte nach draußen. Dort begann der morgendliche Normalbetrieb. Und hier drinnen triumphierte der Tod.
    Sonneur packte das Probenglas und schleuderte es kraftvoll gegen die Wand. Es zerschellte, und Blut und Gift rannen an der weißen Wand herunter.
    »Verdammt«, keuchte der Teamchef. »Es muß doch eine Möglichkeit geben!«
    Aber wer sollte sie finden…?
    ***
    Der von Gryf aus der Höhe geschleuderte Staub traf Leonardo de Montagne! Er traf den grünen Abwehrschirm, in den der Unheimliche sich gehüllt hatte. Nicole hielt den Atem an. Klappte ihr verrückter Plan, oder würde in letzter Sekunde doch noch alles schiefgehen? Dann gab es wirklich nichts mehr, was sie tun konnte!
    Das grüne Flimmern veränderte sich! Funken sprühten, wo Staubkörnchen und Abwehrfeld sich berührten!
    Leonardo wurde aufmerksam. Abermals hielt er in seinem Vorhaben inne, schlug nicht zu. Überrascht sah er an sich herunter. Das Funkensprühen wurde stärker. Nicoles Plan ging auf!
    Der aus dem Blut des Dämonensaugers gewonnene Stoff sollte in der Lage sein, schwarzmagische Kräfte zu neutralisieren, und genau das tat er! Er griff das Kraftfeld an, das zwar dem Amulett entstammte, aber von Leonardos Schwarzer Magie gesteuert wurde!
    Das Zauberpulver brannte den Schirm nieder!
    Noch ehe Leonardo begriff, was geschah, handelte Nicole. Sie schleuderte das Beuteschwert wie eine Lanze gegen den Montagne. Die Klinge erreichte ihn, als das grünliche Flimmern erlosch. Das Schwert drehte sich unterwegs mehrmals und erwischte Leonardo mit dem Griff. Wie vom Blitz gefällt brach der Mächtige zusammen!
    Und mit einem Aufschrei stürzte Gryf aus der Höhe herab!
    Er schaffte es, mit den Füßen voran aufzukommen und sich federnd abzurollen wie ein Fallschirmspringer, wenn auch mit etwas höherer Fallgeschwindigkeit. Aber er blieb unverletzt. Benommen kauerte er auf dem Boden.
    Nicole spurtete schon los. Sie rammte die Skelett-Gruppe um Zamorra, der im gleichen Moment aktiv wurde. Er riß sich los, ließ die Fäuste kreisen. Die Skelette flogen zur Seite. Sie wehrten sich nicht! Fenrir entwand sich dem Griff seines Bezwingers und raste auf Zamorra und Nicole zu.
    Aber die beiden waren sich schon in die Arme gefallen und hatten kaum Zeit, auch dem Wolf ein paar Streicheleinheiten zu gönnen. Sie küßten sich heiß und innig, aber dann löste Zamorra die Umarmung.
    Nicole lächelte. »Du läufst mir den Rang ab«, stellte sie fest.
    »Wieso?« fragte Zamorra erstaunt.
    Nicole stieß mit dem Zeigefinger gegen seine Heldenbrust. »Sonst bin ich es immer, die am Ende eines Abenteuers nichts anhat«, sagte sie. »Diesmal hast du den Schwarzen Peter.«
    »Noch sind wir ja auch nicht fertig«, erklärte Zamorra. »Jetzt geht es nämlich erst richtig los.« Er sah zu Uschi Peters hinüber, die unter dem Gewicht der Kette und des Halsrings zu leiden hatte. »Das erledigen wir gleich mit«, sagte er. »Ob Gryf noch ein wenig von dem Zauberpulver hat?«
    Nicole eilte schon zu dem Druiden hinüber. Zamorra indessen kniete neben Leonardo de Montagne nieder und drehte ihn auf den Rücken. Der Unheimliche lebte noch, er war nur bewußtlos. Das erste, was Zamorra tat, war, daß er ihm das Amulett abnahm und es sich selbst umhängte. Er betastete die Silberscheibe. Sie fühlte sich eiskalt an. Er versuchte die Hieroglyphen auf dem äußeren Ring zu bewegen und das Amulett zu aktivieren, aber es gelang ihm nicht.
    Merlins Stern verweigerte ihm den Dienst!
    Der Professor unterdrückte eine Verwünschung. Es war so wie in den letzten Tagen, bevor Leonardo es raubte: Das Amulett hatte an Kraft verloren und zeigte sich schließlich tot! Leonardo konnte es einsetzen, und jetzt, wieder in Zamorras Hand, war es erneut nur eine einfache Metallscheibe ohne jeden inneren Wert!
    Was also nützte es ihm?
    Er starrte Leonardo an. Das Vernünftigste wäre es, wenn er das Schwert nahm und dem Höllensohn den Kopf abschlug.
    Aber er konnte es nicht.
    Niemand springt über seinen eigenen Schatten. Auch ein Professor Zamorra nicht. Er konnte keinen Wehrlosen töten. Etwas anderes wäre es gewesen, hätte er Leonardo im Kampf gegenübergestanden. Aber so?
    Er konnte es nicht.
    Nicole und Gryf traten zu ihm. Sie sahen ihn und Leonardo an. Zamorra zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Ich passe derweil auf ihn auf«, versprach der Druide
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