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026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett
Autoren: A.F.Morland
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Crenna.
    Abermals befanden wir uns in diesem Keller. Ich konnte mich noch genau an den erbitterten Kampf erinnern, den wir hier ausgetragen hatten.
    Dort stand der Silbersarg. Es hatte den Anschein, als würde silbriges Mondlicht aus ihm herausfluten. Ich durchschaute als erster, was Arma vorhatte. Es gelang mir ihren Gedankengang nachzuvollziehen. Sie wollte sich im Sarg der tausend Tode in Sicherheit bringen.
    Dagegen hatte ich eine ganze Menge. Ich wollte nicht, daß dieser Ärger mit Arma in wenigen Wochen von neuem losging. Mein Colt Diamondback spie Feuer.
    Die Kugel traf Armas Schulter und stieß sie zur Seite. Das Geschoß brachte sie nicht nur vom eingeschlagenen Kurs ab, sondern raubte ihr das Gleichgewicht, so daß sie stürzte.
    Klappernd landeten die glühenden Gebeine auf dem Boden.
    Mr. Silver ließ seinen Körper zu Silber erstarren.
    Cruv traf ein.
    Mr. Silver hechtete sich auf das rote Skelett. Er packte die Zauberin mit seinen Metallhänden, ohne daß ihm die Glut etwas anhaben konnte. Kraftvoll riß er Arma auf die Beine. Pakka-dee trat vor das Gerippe, das Mr. Silver von hinten umklammert hielt. Ich sprang seitlich hinzu. Viele Hunde… Ich wußte, daß es uns mit vereinten Kräften gelingen würde, die Zauberin endgültig zu vernichten.
    Sie wehrte sich mit Magieattacken, die Mr. Silver jedoch so stark schwächte, daß wir sie kaum spürten.
    Pakkadees gelbe Hornstacheln zuckten vor – direkt auf die Augen der Zauberin zu. Die Tentakel drangen tief in den Schädel des roten Skeletts ein und sprengten ihn. Ich tat ein Übriges, indem ich meinen Revolver an Armas Schläfe setzte und abdrückte.
    Wir zerstörten den Schädel. Glühende Knochensplitter flogen davon und lösten sich auf. Das rote Skelett erschlaffte augenblicklich in Mr. Silvers hartem Griff.
    Die Glut erlosch. Die Knochen wurden bleich. Keine schwarzmagischen Kräfte hielten sie mehr zusammen. Sie fielen klappernd zu Boden. Ein wirrer Knochenhaufen lag zu Mr. Silvers Füßen. Der Ex-Dämon zerstörte sie sicherheitshalber mit einem magischen Schlag, nach dem nur noch Knochenmehl übrig war.
    »Geschafft«, sagte ich und atmete erleichtert auf.
    Doch dazu gab es noch keinen Grund, wie sich im nächsten Moment herausstellte.
    Cruv schrie auf, und mein Herz übersprang vor Schreck einen Schlag!
    ***
    Es begann so, daß wir nichts davon mitbekommen konnten. Das mondhelle Leuchten des Sarges der tausend Tode nahm kaum merklich zu. Das Licht schien zu pulsieren. Ein Sog bildete sich, der sich auf Cruv, den Gnom richtete. Der Silbersarg, der wie ein weit aufgerissenes gefräßiges Maul, gespickt mit Silberzähnen, aussah, wollte den Knirps verschlingen.
    Cruv verfolgte gespannt unseren Kampf mit Arma, der in die Endphase getreten war. Mit vereinten Kräften machten wir die Zauberin fertig. Für Cruv war kein Platz mehr, deshalb hielt er sich im Hintergrund auf – und somit in der Nähe des gefährlichen Sarges.
    Die silberne Totenkiste nahm die Gelegenheit sogleich wahr.
    Der Sarg, eine gefährliche Todesfalle, wollte Cruv in seinen stacheligen Rachen reißen. Zunächst bemerkte Cruv den Sog nicht, als er ihn dann aber spürte, schien der Kleine so gut wie verloren zu sein.
    Das Licht drehte sich kreiselnd und spiralenförmig. Unheimliche Kräfte zerrten plötzlich an Cruv. Er stemmte seine kurzen Beine dagegen und schrie bestürzt auf.
    Er hatte nicht die Kraft, sich dem verderbenbringenden Sog zu entziehen. So sehr er auch dagegen ankämpfte, der Sarg der tausend Tode war stärker.
    »Tony! Silver! Pakka-dee!« brüllte der Gnom. »Helft mir!«
    Schritt um Schritt mußte sich Cruv dem offenen Sarg nähern.
    Mr. Silver und Pakka-dee griffen sofort ein. Sie hetzten zu Cruv und hielten ihn fest. Der verdammte Sog zerrte weiter an dem Knirps, der grelle Schreie ausstieß, weil furchtbare Schmerzen seinen Körper peinigten.
    Mr. Silver und Pakka-dee hielten Cruv zwar fest, aber auch die Kraft des Silbersargs hatte den Gnom gepackt, und es bestand die Gefahr, daß der Kleine in der Mitte auseinandergerissen wurde.
    Wie war das zu verhindern? Was sollte ich tun? Wie sollte ich das abstellen? Mit einer Kugel war da nichts zu machen. Auch mein magischer Ring war zu schwach.
    Der Dämonendiskus! schoß es mir durch den Kopf.
    Bisher hatte ich diese starke Waffe stets gegen organische Gegner eingesetzt. Der Silbersarg war anorganisch, kein Lebewesen ein Ding, ein Höllenrequisit. Würde der Diskus auch damit fertigwerden? Ich mußte es
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