Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
die er besaß, verloren, und nun war ihm Arma überlegen. Sie brauchte ihn nur zu packen und an sich zu pressen, dann war er verloren. Doch dazu sollte es nicht kommen, dafür würde ich sorgen.
    Die beiden drehten sich, waren ständig in Bewegung, so daß es nicht leicht war, einen sicheren Treffer anzubringen.
    »Cruv!« schrie ich, hoffend, daß er sich aus meinem Schußfeld katapultierte, aber ehe er es tun konnte, griff ihn die Zauberin an, und ich drückte ab. Donnernd entlud sich mein Revolver.
    Das geweihte Silber traf die glühende Knochenhand, die den Gnom ergreifen wollte. Die Kugel riß zwei Skelettfinger ab, und Arma erkannte in Sekundenschnelle den Ernst ihrer Lage.
    Sie ließ augenblicklich von Cruv ab, federte zurück, und ich konnte sie nur noch im Spiegel sehen. Arma hetzte zum Fenster.
    Mr. Silver und Daryl Crenna trafen ein. Ich schenkte ihnen keine Beachtung, wollte verhindern, daß dem roten Skelett die Flucht gelang. Als Mr. Silver sah, wie die Zauberin sich aus dem Fenster schwang, machte er sofort kehrt. Er wollte Arma unten abfangen.
    Ich stürmte in das Badezimmer.
    Cruv hob gerade seinen Stock auf. Arma war verschwunden. Sie war aus dem Fenster gesprungen. Atemlos erreichte ich es, sah das rote Skelett und feuerte mehrere Schüsse ab.
    Doch die Zauberin hatte verdammt viel Glück. Im Zickzack rannte sie davon. Als sie um die Ecke verschwand, zerbiß ich einen Fluch zwischen den Zähnen und stieß den Diamondback in die Schulterhalfter.
    »Wir kriegen sie trotzdem, Tony«, sagte Daryl Crenna zuversichtlich.
    »Das hoffe ich«, gab ich zurück.
    »Verdammt und zugenäht!« ärgerte sich Cruv. »Ich hätte sie fertigmachen können. Ich hätte das rote Skelett mit meinem Stock zerstören können. Ich war zu hektisch, kämpfte zu unüberlegt, hätte einen kühlen Kopf behalten müssen…«
    »Merk dir das fürs nächstemal«, sagte ich.
    Wir verließen Lilly Boyds Zimmer. Ängstliche, fragende, neugierige Blicke verfolgten uns. Wir hielten uns nicht auf. Nicht einmal bei Miß Elissa Timson blieb ich stehen.
    Arma war jetzt wichtiger als alles andere.
    Als wir auf die Straße traten, schrie Mr. Silver: »Tony! Hier!«
    Wir rannten los. Cruv hatte Schwierigkeiten, mit seinen kurzen Beinen das Tempo mitzuhalten. Er fiel mehr und mehr zurück. Wir sahen das rote Skelett am Ende der Straße.
    »Wißt ihr, welche Richtung Arma einschlägt?« sagte ich keuchend.
    »Sie kehrt zur ausgebrannten Fabrik zurück!« stellte Mr. Silver fest. »Da treiben wir sie in die Enge, da machen wir sie fertig, Tony!«
    ***
    Armas Geist raste vor Wut. Tony Ballard hatte Verstärkung erhalten. Die Zauberin wollte es auf keine Kraftprobe ankommen lassen.
    Sie merkte, daß sie doch nicht so stark wie früher war. Es hatte sie viel von ihrer magischen Substanz gekostet, um im Sarg der tausend Tode überleben zu können.
    Gehetzt blickte sie sich um. Gleich drei Gegner verfolgten sie, und der vierte, der Gnom, lief hinterdrein. Vier Feinde, die ihr Leben wollten, für die es im Augenblick nichts Wichtigeres gab, als sie zu vernichten. Wie sollte sie diesen gefährlichen Jägern entkommen?
    Eine Idee setzte sich in Arma fest.
    Einmal hatte der Sarg der tausend Tode ihren Körper vernichtet.
    Ein zweites Mal konnte ihm das nicht mehr gelingen, denn sie besaß keinen Körper mehr. Als Skelett würde sie in seinem Inneren Schutz finden.
    Ja, sie wollte sich in den Silbersarg zurückziehen, dann konnten ihr Tony Ballard und seine Freunde nichts anhaben. Sobald der Sarg geschlossen war, war sie in Sicherheit. Niemand würde ihn öffnen können, und somit kam keiner an sie heran.
    Im Sarg der tausend Tode war sie sicher. Sie hätte nicht gedacht, daß er für sie einmal die Rettung bedeuten würde. Mit langen Sätzen jagte die Zauberin auf die ausgebrannte Fabrik zu. Sie tauchte in die finstere Ruine ein und lief zur Kellertreppe.
    Der Polizist, den sie getötet hatte, lag nicht mehr da.
    Tucker Peckinpah hatte dafür gesorgt, daß man ihn abholte, und daß die Polizei der Ruine fernblieb. Deshalb war auch weit und breit kein Polizist zu sehen.
    Kein Beamter hätte Arma aufhalten können. Das rote Skelett schlüpfte zwischen den auseinandergebogenen Gitterstäben hindurch und eilte die Stufen hinunter.
    Die Verfolger waren der Zauberin dicht auf den Fersen.
    ***
    Mr. Silver erreichte die Gittertür knapp vor mir. Er bog die Gitterstäbe noch mehr auseinander, sprang hindurch, ich folgte ihm, und nach mir kam Daryl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher