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026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett
Autoren: A.F.Morland
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ausnahmsweise einmal nicht recht haben, tritt automatisch Punkt eins in Kraft.«
    »Ruf Anthony Ballard an«, empfahl mir Pakka-dee. »Vielleicht kann er dir mit Hilfe des Auges einen wertvollen Hinweis geben.«
    »Das hoffe ich«, sagte ich.
    »Hast du was dagegen, wenn Cruv und ich Mr. Silver begleiten?«
    fragte Daryl Crenna.
    »Absolut nicht. Du kennst doch das Sprichwort: Viele Hunde sind des Hasen Tod. Wir sind die Hunde, Arma die Häsin…«
    »Ich wollte, sie wäre auch so ungefährlich wie ein Hase.«
    »Das ist sie leider nicht.«
    »Wir kommen, Tony.«
    »Okay«, sagte ich, drückte auf die Gabel und wählte als nächstes Daryl Crennas Nummer.
    ***
    Das rote Skelett streckte seine Geistfühler aus und registrierte mehrere Dinge. Zum ersten nahm Arma die Nähe eines gefährlichen Feindes wahr: Tony Ballard. Er befand sich in diesem Haus, ohne zu ahnen, daß sie sich hier unten aufhielt. Zum zweiten machte die Zauberin ausfindig, daß das Mädchen, das »ihre« Haare hatte, sich auch in diesem Gebäude befand.
    Erfreulich! dachte Arma. Sehr erfreulich! So komme ich doch noch zu meinem schönen Haar, und der Tod dieses Mädchens wurde durch Tony Ballard nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben.
    Die Zauberin nahm sich vor, ganz heimlich und sehr vorsichtig ans Werk zu gehen. Hinter Tony Ballards Rücken würde sie mordend durch dieses Haus schleichen und mehr und mehr wieder zu jener Arma werden, die Metals Freundin gewesen war.
    Zuerst das Haar…
    Was sie sich dann beschaffen würde, würde sich finden.
    Und Tony Ballard würde davon keine Ahnung haben. Mal sehen, vielleicht ergab sich eine Gelegenheit, ihm in den Rücken zu fallen, dann würde es in diesem Haus ein Blutfest geben, wie es grausiger nicht sein konnte.
    Tony Ballard, du ehrgeiziger, lästiger Bastard! dachte Arma haßerfüllt. Ich sage dir den Kampf an. Du bist schuld daran, daß ich heute so aussehe und gezwungen bin, mir einen neuen Körper zusammenzustellen.
    Dafür werde ich mich grausam rächen, Dämonenhasser, das schwöre ich bei Asmodis!
    ***
    Nun hatte ich den Hexenhenker an der Strippe. Kaum hatte ich meinen Namen gesagt, da erwiderte Anthony Ballard schon: »Pakka-dee ist nicht zu Hause. Er fuhr mit Cruv zu deinem Haus…«
    »Weiß ich«, unterbrach ich ihn. »Ich wollte auch nicht Pakka-dee sprechen, sondern dich.«
    »Mich?« fragte er verwundert.
    »Begib dich in den Keller«, sagte ich zu meinem Ahnen. Es war ein komisches Gefühl, mit ihm zu sprechen. Er hatte die Welt immerhin vor einigen hundert Jahren verlassen.
    »Wozu?«
    »Sieh dir an, was Yuums Auge zeigt!«
    »Das hat keinen Zweck, Tony. Das Auge ist gestört.«
    »Jetzt nicht mehr. Der zweite magische Einfluß, der es irritierte, existiert nicht mehr«, behauptete ich, obwohl ich nicht ganz sicher sein konnte. Okay, Mago hatte mein Haus mit seinen Schergen verlassen. Das hieß aber nicht automatisch, daß er auch London – oder überhaupt unsere Welt – verlassen hatte. Er konnte sich noch in der Stadt aufhalten. Dann war Yuums Auge weiterhin irritiert, und ich würde von meinem Ahnen, dem Hexenhenker, keinen brauchbaren Hinweis erhalten.
    Probieren geht über studieren, sagt man. Deshalb bat ich Anthony Ballard noch einmal, sich in den Keller zu begeben.
    »Wo bist du?« fragte der Hexenhenker. »Soll ich zurückrufen?«
    »Nein, ich bleibe am Apparat.«
    Anthony Ballard legte den Hörer neben den Apparat und entfernte sich. Ich hörte seine Schritte. Er sprach kurz mit jemandem.
    Der andere konnte nur Mason Marchand alias Fystanat sein. Der arme Kerl. Ich hatte für kurze Zeit sein Schicksal geteilt und am eigenen Leib erfahren, was es heißt, sich nicht bewegen zu können. [11]
    Mason Marchand war zu einem reglosen Wesen geworden, zu einem ungefährlichen Ding. Das Grausame an der Sache war, daß er denken konnte, und da er sich auf keine Weise abzulenken imstande war, mußte er immerzu denken, denken, denken. Das kann einen verrückt machen. Ich hoffte für den sympathischen Mann aus der Welt des Guten, daß seine Nerven so widerstandsfähig waren, wie es seine Situation erforderte, und ich hoffte außerdem, daß wir bald eine Möglichkeit fanden, diese peinigende Starre von ihm zu nehmen.
    Seit Mago sich das Höllenschwert geholt hatte, hatte ich eine Sorge mehr. Wie sollten wir uns die Waffe zurückholen? Was würde der Schwarzmagier mit ihr in naher Zukunft alles anstellen?
    Mich schauderte. Niemand brauchte uns um das zu beneiden, was da noch alles auf
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