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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
Autoren: Unbekannt
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fürchte, so werden Sie nicht weiterkommen.
    Aber wenigstens sind Sie wohl nun davon überzeugt, daß die Tefroder nicht mit den Meistern der Insel identisch sind."
    „Das bin ich nun allerdings. Aber ich kann mir selbst mit größter Phantasie nicht vorstellen, was für eine Rasse erst diese Meister sein müssen. Wer die Tefroder mit einfachen Drohungen beherrscht, muß gigantisch und nahezu allmächtig sein. In unserer Milchstraße gibt es keine Parallele dazu."
    „Das glaube ich Ihnen gern. Hier werden Sie noch eine harte Nuß zu knacken haben."
    Rhodan beugte sich vor und sagte eindringlich: „Damit wir uns richtig verstehen, Kalak: Ich will die Meister aus ihrer Reserve locken. Ich will wissen, wer sie sind. Ich will mit ihnen reden. Das ist alles."
    „Das gelang bisher noch niemandem. Sie lassen nicht mit sich reden. Niemand kennt sie. Niemand weiß, wer sie sind und wo sie wohnen. Sie sind die Herren des Andromedanebels, und sie sind gleichzeitig die unbekannteste Rasse dieser Galaxis."
    „Sie sind ganz komische Heinis", sagte Gucky dazwischen und nickte ernsthaft. „Wenn wir sie sehen, lachen wir uns vielleicht kaputt."
    „Im übertragenen Sinne magst du recht haben", stimmte Rhodan ihm zu. „Es kann aber auch das Gegenteil passieren - daß wir nämlich zu Tode erschrecken, wenn wir ihnen gegenübertreten. Wer weiß das?" Niemand wußte es. „Sie können froh sein", kam Kalak noch einmal auf das Unternehmen Tefrod zurück, „daß Sie lebend entkamen. Wahrscheinlich sind Sie die ersten Fremden, denen das gelang."
    Gucky stand auf und reckte sich. „Die anderen", sagte er stolz, „hatten auch keinen Gucky mit."
    „Mann, oh Mann!" rief Tolot erschüttert.
    Gucky warf ihm einen wütenden Blick zu, „Was soll die Bemerkung? Willst du vielleicht nicht zugeben, daß ihr ohne mich noch immer in der Wasserhöhle säßet? Bis zum Hals im Wasser, nebenbei! Und kalt wäre es auch noch. Oder ihr wäret schon ertrunken, erstickt, verhungert, verdurstet ..."
    „Und willst du vielleicht abstreiten, daß du ohne mich jetzt vielleicht in der fünften Parafalle hocken würdest? Dein Gebrüll könnte man bis hierher hören, achtzehn Lichtjahre weit."
    Gucky war sichtlich kleiner geworden, aber seine blitzenden Augen kündigten einen neuen Wutausbruch an. Rhodan vermittelte: „Ich würde doch sagen, daß wir alle aufeinander angewiesen waren. Mal konnte uns der eine aus der Klemme befreien, dann wieder der andere, Teamwork, wie man so schön sagt. Der einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles. Was hältst du davon, Gucky?"
    Der Mausbiber hatte sich wieder gesetzt.
    „Zugegeben, Tolot hat auch etwas geleistet", piepste er, aber so leise, daß ihn kaum jemand verstand.
    Dann lauter: „Aber ich bin derjenige, der im Einsatz verwundet wurde." Kalak lachte schallend. „Das wurdest du schon einmal, wenn ich mich recht erinnere. Und das war nicht gerade schmeichelhaft für dich. Als dich der eine Tefroder mit dem Nachttopf außer Gefecht setzte..."
    „Auf Tefrod gab es keine Nachttöpfe!" schrillte Gucky empört.
    „Da hättest du dir aber ganz schön die Hosen ..."
    Weiter kam Kalak nicht. Gucky packte telekinetisch zu wobei er ruhig auf der Couch sitzen blieb. Der kosmische Ingenieur hing plötzlich im Raum. Die Tür zum Gang öffnete sich, obwohl niemand in der Nähe war. Kalak glitt wie eine kleine Rakete aus dem Raum. Die Tür schloß sich wieder.
    Draußen plumpste etwas hart auf den Gangboden.
    „So, den wären wir los", knurrte Gucky befriedigt und lehnte sich zurück.
    Die Tür öffnete sich. Kalak streckte den Kopf herein.
    „...vollgemacht!" beendete er den angefangenen Satz und war in der gleichen Sekunde verschwunden.
    „Ha!" machte Gucky und schwieg dann.
    Tolot beugte sich zu ihm hinab und streichelte ihn.
    „Er kann deine Verdienste nicht schmälern", tröstete er und verkniff sich das Lachen. „Er hatte ja von Anfang an Angst, mit uns nach Tefrod zu gehen. Kommentar überflüssig, nicht wahr?"
    „Ha!" machte Gucky abermals, dann schloß er die Augen und bekundete damit, daß er an einer weiteren Unterhaltung nicht mehr interessiert war.
    Rhodan atmete auf. Er wußte, daß nun die Lagebesprechung in aller Ruhe und ohne weitere Störung fortgesetzt werden konnte.
    Als Gucky zu schlafen schien, kehrte auch Kalak zurück. Ganz still und bescheiden setzte er sich abseits in seinen Sessel. Er wollte Gucky nicht aufwecken.
    Gucky aber blinzelte Rhodan in einem unbewachten Augenblick zu.
    Womit
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