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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
Autoren: Unbekannt
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Tefroder waren vi el zu diszipliniert, um Neugier zu verraten.
    Dreihundert Kilometer entfernt aber begann die Lage für Rhodan und seine Freunde kritisch zu werden.
    Das Wasser stieg schneller. „Es muß durch den Kanal hereingepumpt werden", sagte Noir, „denn wenn der Wasserstand von See und Meer auf gleicher Höhe liegt, kann er hier nicht von selbst steigen. Es wird Zeit, daß wir die Höhle verlassen."
    Rhodan warf noch einen bedauernden Blick auf die Funkanlage, dann nickte er. Gucky wurde unsanft geweckt und wieder auf Noirs Schoß verfrachtet. Rhodan übernahm das Steuer. Sie versanken in dem unterirdischen See und näherten sich der tiefsten Stelle in der Mitte.
    Rhodans Gesicht wurde ausdruckslos, als er die starke Strömung spürte, die sich ihm entgegenstemmte. Sie kam vom Kanal her. Dann sah er im Licht der Scheinwerfer das Gitter. Es hatte sich vor die Ausfahrt geschoben und den Weg zum Meer versperrt. Aber auch ohne das Gitter wäre die Flucht durch die Strömung derart erschwert worden, daß sie nur mit den größten Gefahren verbunden gewesen wäre. Rhodan stieg wieder auf. Die Maschine stand mit dem Sockel bereits im Wasser.
    „Wenn das so weitergeht, kleben wir bald an der Decke." Gucky streckte sich. „Wann kommt denn endlich jemand auf die glorreiche Idee, mich um Hilfe anzuflehen? Wenn hier jemand helfen kann, dann doch wohl nur ich, nicht wahr?"
    Rhodan ließ den Gleiter an der Oberfläche treiben.
    „Und wie stellst du dir das vor? Du bist verletzt und verfügst nicht mehr über deine Kräfte. Du kannst nicht einmal mehr teleportieren. Was ist telekinetisch los? Könntest du das Gitter beseitigen?"
    „Hätte wenig Sinn, wegen der Strömung. Aber ich kann euch wenigstens aus der Höhle herausbringen.
    Auf die Insel." Er fröstelte, obwohl es in der Kabine warm geworden war. „Hier ist es mir auch zu kalt."
    „Und der Gleiter? Kannst du den auch mitnehmen?"
    „Leider nicht. Tolot soll uns holen." Rhodan sah, wie die riesige Funkanlage allmählich in den Fluten versank. Nicht mehr lange, dann war sie endgültig verschwunden. Nach Tausenden von Jahren war die tödliche Falle der unbekannten Erbauer zugeschnappt. Ohne Gucky, wußte Rhodan, wären sie jetzt verloren gewesen.
    „Gut, Kleiner, dann bringe uns nach oben. Hoffentlich sind das bloß einfache Felsen ohne eine Parafalle."
    Gucky nahm Rhodan bei der Hand. Er sah Atlan und Noir an.
    „Ich bin gleich zurück. Haltet die Daumen."
    Sekunden später sah Rhodan die Sonne. Sie stand schon hoch am Himmel und verwandelte die Meeresoberfläche in flüssiges Gold. Obwohl kein Windhauch wehte, war das Wasser nicht völlig ruhig.
    Rhodan sah, daß es an einer Stelle zusammenströmte und einen Wirbel bildete.
    „Bin gleich wieder da", sagte Gucky und entmaterialisierte.
    Rhodan stand auf dem Gipfel eines Berges. Die Sicht nach allen Seiten war frei. In der Luft war nichts zu bemerken. Im Süden, wo das Festland unter dem Horizont lag, waren winzige, dunkle Punkte zu erkennen. Wahrscheinlich Patrouillenschiffe.
    Rhodans Fuß stieß gegen etwas Hartes. Er trat zur Seite und bückte sich. Es war eine silberne Metallspitze, die aus dem Felsen ragt e.
    Das Ende der Sendeantenne. Sie war an sich gut getarnt, aber es hatte geologische Veränderungen auf der Insel gegeben. Früher hatte sie bestimmt meterhoch in den Himmel geragt; heute war nur noch die Spitze zu sehen. Sie würde nicht mehr ausreichen, Funkwellen zu anderen Sternen zu schicken. Gucky brachte Atlan und Noir. „Da sitzen wir also und spielen Robinson", sagte Atlan und betrachtete die Insel. „Nichts als Felsen. Ohne unsere Nahrungstabletten würden wir verhungern."
    „Ihr habt ja mich", protestierte Gucky und peilte bereits das unsichtbare Festland an. „Von mir aus können wir. Wer will zuerst?" Rhodan nahm ihn beim Arm. „Nicht so voreilig, wenn ich bitten darf. Ein einziger Fehler, und wir sind erledigt. Du bist unsere letzte Hoffnung, das stimmt, aber ich werde dafür sorgen, daß wir diese Hoffnung nicht durch Leichtsinn aufs Spiel setzen. Hast du das klar verstanden, Gucky?"
    „Schon gut, war ja auch nur Spaß. Ich habe keine Lust, wieder in eine Parafalle zu springen. Was sagt Tolot?"
    Rhodan setzte sich neben die silberne Antennenspitze auf den warmen Steinboden. „Das werden wir gleich wissen."
     
    *
     
    Tolot erwachte sofort, als der Telekom summte. „Wie ist die Lage?" fragte Rhodan. „Unverändert. Sie haben die Suche über der Stadt zwar aufgegeben, dafür
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