Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kontrolltafel. Noir blieb stehen. Er hatte plötzlich ein unbehagliches Gefühl.
     
    *
     
    „Energie ist vorhanden," Atlan probierte einen anderen Hebel; sehr vorsichtig und langsam drückte er ihn nach unten. Rost knirschte, aber der Hebel hielt. Eine Kontrollampe glühte auf. In dem Metallblock begann es zu summen. „Der Bildschirm wird hell, aber er ist zu verschmutzt. Viel werden wir nicht sehen können."
    „Wenn wir tatsächlich Sendungen empfangen", sagte Rhodan langsam, „so ist noch lange nicht gesagt, daß sie auch von den Tefrodern stammen. Ich halte das hier für eine interstellare Funkeinrichtung. Wenn das aber so ist, möchte ich wissen, wer sie erbaute. Ausgerechnet hier, in einer hohlen Insel. Fast könnte ich es mir denken."
    „Ich weiß, was du denkst." Atlan lächelte. „Die Methoden wiederholen sich im ganzen Universum. Eine technisch überlegene Rasse findet eine noch unterentwickelte Welt, mit der sich eine direkte Verbindung noch nicht lohnt. Man baut ein Versteck und errichtet eine Funkanlage, die in bestimmten Zeitabständen Lagemeldungen gibt. Dann ist die Welt reif, und sie wird kolonisiert. So einfach ist das."
    „Richtig. Und wir haben diesen Funkspion gefunden. Er wurde nicht mehr benötigt und daher vergessen."
    „Viel werden wir damit nicht anfangen können, denn wenn meine Vermutung stimmt, handelt es sich nur um einen Sender." Rhodan hob plötzlich den Arm. „Der Telekom! Wir erhalten doch nur deshalb keinen Kontakt, weil die Funkwellen vom Fels aufgehalten werden." Er deutete auf den geheimnisvollen Hypersender. „Die Maschine hat Verbindung zur Oberfläche, durch die verbogene Antenne. Nehmen wir doch die."
    Sie fanden im Gleiter genügend Draht, um eine primitive Verbindung von der Silberantenne zum Telekom herzustellen. Dann versuchte Rhodan noch einmal, Tolot zu rufen. Diesmal gelang es. „Hier alles in Ordnung, Sir. Die Tefroder stellen sich wie verrückt an, unternehmen aber nichts gegen die gelandeten Schiffe der Handelsflotten. Ich bin hier sicher. Sie suchen in der Stadt."
    „Wir sind ebenfalls in Sicherheit. Entfernung zum Raumhafen dreihundert Kilometer. Notfalls können wir in wenigen Minuten dort sein, falls Gucky weiterhin ausfällt. Wir melden uns wieder."
    „Ich gebe Bescheid, sobald es ruhiger wird und die Energiegitter abgeschaltet werden."
    Sie unterbrachen die Sendung, um den Tefrodern keine Zeit für eine Ortung zu lassen. Rhodan fühlte sich beruhigt. Tolot würde ihn von jeder Änderung der Verhältnisse unterrichten. Jetzt wußte er, daß er nichts mehr versäumte, wenn er hier in der Höhle wartete.
    „Es wird gut sein, wenn wir das Ding wieder ausschalten", riet Atlan und deutete auf den interstellaren Sender. „Man weiß nie, wer am anderen Ende sitzt und lauscht."
    Rhodan ahnte, wer am anderen Ende saß, aber er sagte nichts.
    Er schob den Hebel wieder zurück, den er vorher umgelegt hatte. Das Summen in der Maschine verstummte, und der Bildschirm erlosch. Als Rhodan zurücktrat, stieß sein Fuß gegen ein Hindernis. Es gab nach.
    Es war ein anderer Hebel, den sie bisher nicht bemerkt hatten. Er ragte aus dem Unterteil der Maschine hervor und schien nichts mit der Sendeanlage zu tun zu haben. Er brach ab.
    Für einen Augenblick stand Rhodan wie versteinert, denn er ahnte sofort, daß dieser Hebel eine Falle für den Uneingeweihten bedeutete. Er war so angebracht, daß man über ihn stolpern mußte. Zurücklegen ließ er sich auch wieder nicht, da er abgebrochen war, Nichts geschah.. Nur der Gleiter schaukelte plötzlich, als habe ihn eine leichte Brise erfaßt. Winzige Wellen rollten auf den flachen Strand.
    Und dann begann das Wasser langsam zu steigen ...
     
    7.
     
    Tolot war eingeschlafen, ohne es verhindern zu können. Er war nun schon so lange wach, daß ihn die Müdigkeit einfach übermannte. Immerhin war er klug genug gewesen, den Telekom auf Empfang zu schalten. Wenn Rhodan ihn rief, würde das Summen ihn sofort wecken.
    Draußen über Vircho hatte sich nichts geändert. Die Tefroder suchten noch immer den Fremden, der es gewagt hatte, die Insel zu betreten. Aber er war wie vom Erdboden verschwunden, was in gewissem Sinn sogar stimmte.
    Außerhalb des Tefa-Systems sammelten sich die Handelsschiffe, die während des Großalarms nicht landen durften. Ganze Flotten kreisten im Abstand von mehreren Lichtstunden um die Sonne und warteten auf die Landeerlaubnis. Niemand wußte, was geschehen war, aber niemand stellte Fragen. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher