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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
Autoren: Unbekannt
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geringer Höhe, daß die Gleitkufen fast die Wasseroberfläche berührten.
    „Die Dinger müßten eigentlich auch tauchen können", sagte Atlan plötzlich und deutete auf die Kontrollen des Gleiters. „Unter Wasser wären wir sicher vor jeder Entdeckung und Ortungsgefahr."
    Rhodan antwortete nicht sofort. Er hatte vor sich im Meer einen winzigen dunklen Punkt entdeckt. Als er näherkam, sah er, daß es eine Insel war. Sie war nicht sehr groß, ragte aber fast fünfhundert Meter aus dem Meer. Sie war felsig und unbewohnt.
    „Gleiter sind auch Wasserfahrzeuge und können natürlich tauchen." Rhodan flog langsamer und umkurvte die Insel, ohne höher zu gehen. „Du kannst recht haben, Atlan. Wenn wir uns hier auf Grund legen, findet uns niemand. Aber wie sollen wir dann erfahren, wann alles vorbei ist? Über Funk, stimmt.
    Wenn sie keinen Kode anwenden."
    Die Insel war fünf Kilometer lang und höchstens einen breit. Die Ufer waren an allen Stellen so steil abfallend, daß mit großer Wassertiefe direkt neben der Insel gerechnet werden konnte. So einfach würde es nicht sein, den Gleiter hier auf Grund zu legen.
    Rhodan setzte auf. Nach dreißig Sekunden intensiven Nachdenkens fand er die Kontrollen für die Unterwasserfahrt. Er flutete die Tanks, und der Gleiter versank langsam unter der Oberfläche. Gleichzeitig begann automatisch die Luftversorgungsanlage zu arbeiten.
    „Ein reines Vergnügen ist das ja nicht", meckerte Gucky, der noch immer auf Noirs Schoß hockte und sich bemitleiden ließ. „Verdammt eng in dem Kasten 'Das stimmte, aber der „Kasten", wie Gucky die Kabine mit dem durchsichtigen Dach bezeichnete, hatte auch seine Vorteile. Der Blick war nach allen Seiten frei.
    Das Wasser war sehr klar und schimmerte grünlich. Steil fielen die Felsen in die Tiefe, und Rhodan steuerte ganz dicht an sie heran, als suche er etwas. Bunte Meerestiere bevölkerten die Riffe wie Pflanzen. Größere Fische jagten ganze Rudel kleiner Schwimmkrebse und ließen sich auch durch das Erscheinen des Gleiters nicht in ihrer Beschäftigung stören.
    „Warum gehst du so nah an die Felsen heran?" fragte Atlan besorgt, als sie nur noch wenige Meter von dem Inselfundament entfernt waren.
    „Der Gleiter hat bestimmt keine große Tauchtiefe. Vielleicht hundert Meter, wenn's hoch kommt. Das Meer ist hier aber tausend tief, wenn mich nicht alles täuscht. Wir müssen also eine Art Terrasse am Hang finden, wo wir den Gleiter aufsetzen können."
    Sie entdeckten keine Terrasse und auch keinen noch so kleinen Vorsprung, dafür aber eine Höhle.
    Atlan sah sie zuerst.
    „Da vorn rechts, Perry. Was ist das? Ein Loch im Felsen?"
    Rhodan steuerte darauf zu. Das Loch war fast rund und hatte einen Durchmesser von etwa zwanzig Metern. Dahinter war es lichtlos und total dunkel.
    „Eine Höhle, was sonst? Ich schalte die Scheinwerfer ein."
    Einige Sekunden später wurde es hell. Gleich hinter dem Eingang vergrößerte sich die Höhle zu einem weiten Tunnel, der gerade in die Felsen hineinführte. Die Wände waren glatt und ohne Vorsprünge.
    Pflanzen und Tiere gab es hier nicht.
    „Ein besseres Versteck hätten wir nicht mehr finden können", sagte Noir. „Sogar vor Ortungen sind wir hier sicher."
    Aber Rhodan machte keine Anstalten, das Boot auf Grund zu legen. Langsam und vorsichtig steuerte er in den Unterwasserkanal hinein. Die Wände glitten nach hinten, und bald war der grün schimmernde Eingang verschwunden.
    Hundert Meter fast ging es geradeaus, dann mußte Rhodan das Höhensteuer betätigen, um nicht den Boden zu rammen. Der Kanal war leicht nach oben abgebogen. Er wurde auch enger, und das Navigieren wurde immer schwieriger.
    „Warum bleiben wir nicht hier?" Atlans Stimme klang besorgt. „Wenn es noch enger wird, können wir nicht mehr wenden,"
    „Ich will wissen, wohin der Tunnel führt", sagte Rhodan. „Glaubst du, daß er auf natürliche Weise entstanden ist? Dazu scheinen mir die Wandungen zu glatt zu sein. Aber selbst wenn er nicht künstlicher Herkunft ist, interessiert es mich, was wir an seinem Ende finden." Er lächelte Atlan zu. „Es ist die angeborene Neugier des Menschen, mein Freund, von der du ja soviel hältst." Atlan gab keine Antwort.
    „Komisch", knurrte Gucky im Hintergrund ironisch. „Beim Menschen ist die Neugier angeblich der Ursprung allen Fortschritts. Und wenn mal ein Mausbiber neugierig ist, so wird gleich behauptet, er sei frech und naseweis. Wo ist da die Logik ...?"
    Rhodan seufzte, aber ehe er
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