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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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war von einer schwarzen Limousine überholt worden, und die Insassen der Limousine, von denen der Überlebende nicht mehr gesehen hatte, als tief ins Gesicht gezogene Hüte und vorgebundene Schals, ballerten mit zwei Maschinenpistolen los, der Jeep stürzte um, und von den fünf Männern blieb nur einer am Leben.«
    »Das erklärt alles nicht, warum Sie bisher keinen Erfolg hatten«, sagte Boulwer verbissen.
    »Zugegeben, aber ich will mich nicht entschuldigen, Chef. Die größte Schwierigkeit liegt in der Nähe der Grenze. Für die Gangster, die dieses Manöver gestartet haben, ist es eine Kleinigkeit, in Mexiko in Aktion zu treten und wieder in die Staaten zu verschwinden. Sie können ihre Treffs hier oder drüben veranstalten, sie können aber auch ihr Hauptquartier in Mexiko-City oder sogar auf einem Kahn im kalifornischen Golf aufgeschlagen haben. - Sehen Sie sich doch die Landkarte an, Chef. Die South hat sich ein verdammt günstiges Gebiet für Ihre Bohrungen ausgesucht; günstig für Gangster, aber verdammt ungünstig für Polizisten.«
    Es wurde an die Tür geklopft. Der Sekretär Colloway kam herein und übergab dem Direktor ein Fernschreiben.
    Boulwer las als erstes die Unterschrift. Sie lautete: Barring. Das Fernschreiben stammte vom obersten Chef der South Oil.
    »Vorkommnisse höchst bedauerlich. Wir schicken Ihnen sofort Ted Wagh und seine Gruppe zum Löschen des Feuers. Lassen Sie die Arbeiten an den anderen Bohrlöchern sofort wieder aufnehmen. Verschärfen Sie die Sicherheitsmaßnahmen. - Sobald Sie das Feld wieder in Schwung gebracht haben, erwarte ich Sie zur Berichterstattung in Los Angeles. - Barring.«
    Chester Boulwer schnaufte. Er wusste genau, dass er, wenn er keine Erfolge aufzuweisen hatte, von dieser Berichterstattung nicht auf seinen Posten zurückkehren würde. Er rechnete nach, wie viel Zeit ihm noch blieb. Ted Wagh galt als einer der erfahrensten »Salamander« auf der ganzen Erde. »Salamander« nennt man die Männer, die sich darauf spezialisiert haben, Großbrände, in erster Linie hochgegangene Ölquellen, mit besonderen Methoden zu löschen. Aber auch Wagh würde drei Wochen brauchen, nur um die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, und wenn der erste Versuch vergeblich sein sollte, so würden vielleicht fünf oder sechs Wochen vergehen, bevor Bohrloch 3 gebändigt werden konnte. Für ihn, Chester Boulwer, war diese Zeit die Galgenfrist.
    Der Direktor wuchtete seine schwere Gestalt hoch.
    »Lorrow, ich will, dass Sie in drei Wochen die Gangster zur Strecke gebracht haben.«
    ***
    »Zum Henker! Beeilt euch«, fluchte Sam Hawkins, Vormann am Bohrloch 8. »Warum stellt ihr keine Betten auf und versucht, den Job im Liegen zu erledigen?«
    Phil, Rag Cool und ich hielten die Seilzüge, an denen das neue Gestänge hing, während Tob Wool, ein großer Farbiger und Juan Moroz, der einzige Mexikaner, der nach der Explosion von Bohrturm 3 in unserer Gruppe geblieben war, mit den Schraubenschlüsseln hantierten. Hawkins, dieser Antreiber, hatte eine ganze Reihe Rollen von dem Seilzug entfernen lassen, damit das Hochhieven der Gestänge schneller ging, und er kümmerte sich nicht darum, dass uns die Muskeln zitterten.
    Wir bohrten nicht mit dem neuen Turbinenverfahren, sondern nach der alten Methode, bei der der Bohrkopf an einem Gestänge hing, das über eine Transmission von einem kräftigen Motor gedreht wurde. Jedes Mal, wenn das Loch eine Gestängelänge von rund vierzig Fuß gefressen hatte, musste ein neues Gestänge anmontiert und die Transmission hochgefahren werden, eine schwere und bei dem höllischen Tempo sogar gefährliche Arbeit, denn das schwere Gestänge schwebte frei am Seilzug.
    Wools schwarze Haut glänzte, als wäre sie mit Wasser überschüttet worden. Mit aller Kraft versuchte er, das anzumontierende Gestänge in den Verschluss zu drücken.
    »Lasst nach, Jungs!«, rief er kehlig. »Aber langsam, langsam!« Nur zollweise ließen wir die Seile durch die Hände gleiten.
    »Stop!«, gurgelte Wool, aber es war schon zu spät. Das Gestänge hing zu tief.
    »Noch einmal hoch!«
    Hawkins stieß tierische Schreie der Wut aus. Er war ein Kerl wie ein Kleiderschrank, nicht sehr groß, aber schwer wie eine Dampfwalze.
    »Das ist Absicht!«, brüllte er. »Ihr seid auch von den Saboteuren bestochen!«
    Rag Cool platzte der Kragen.
    »Du frisst Prämien in dich hinein, bis du platzt, aber ich will nicht deinetwegen in dieser verdammten Wüste vor die Hunde gehen.«
    Hawkins
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