Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
Vom Netzwerk:
Fahrzeuge! Unsere Leute!«
    Schon waren die Sirenen zu hören. Auch der Gangster hörte sie. Er setzte sich in Bewegung, kam langsam auf uns zu. Der Lieutenant, der Polizist, jetzt auch der Fahrer nahmen die Gewehre hoch. Ich schob die Sicherung meiner Pistole zurück.
    Der Gangster kam näher, aber er hielt die MP gesenkt in der Faust, und als er auf fünfzig Yards herangekommen war, öffnete er die Finger und ließ die Waffe achtlos fallen. In einer seltsamen Geste streifte er sich mit der anderen Hand den Hut von dem Kopf. Er kam noch einmal zwanzig Schritte näher. Während zwei Wagen der Grenzpolizei heranschossen, blieb er stehen und rief: »Ich bin Steward Tawell! Mein Bruder Berry ist tot. Ich ergebe mich! Und jetzt holt euch den Mann, der uns das alles eingebrockt hat!«
    Von Wut geschüttelt brüllte er einen Namen.
    ***
    Es war soweit. In der silbern schimmernden Asbestrüstung, den schweren Behälter mit dem Nitroglyzerin in den Händen, schwankte Ted Wagh, der »Salamander« auf die heulende Flammenfontäne von Bohrloch 3 zu. Ein Regen von Wasser ging auf ihn nieder, geschleudert aus einem Dutzend Schläuchen, ein Wasservorhang, der ihn vor der schlimmsten Hitze schützen sollte, und der doch vor der rasenden Feuerwand fast wirkungslos blieb.
    In mehr als fünfhundert Yards Entfernung stand alles, was zu den leitenden Leuten der South Oil in Sonoita gehörte: Chester Boulwer, James Colloway, die Ingenieure, und in einem noch weiteren Kreis standen die Arbeiter. An keinem der anderen Bohrtürme wurde gebohrt. Jeder wollte sehen, wie das Bohrloch 3 gelöscht wurde.
    Wagh hatte die Quelle bis auf fünfzig Yards erreicht. Er torkelte, schien erschöpft zu sein, ließ sich auf die Knie nieder.
    »Mehr Wasser!«, schrie einer der Ingenieure.
    Mit jaulender Hupe brach sich ein Wagen durch den Ring der Zuschauer Bahn, Chester Boulwer wandte unwillig den Kopf.
    »Was soll das?«
    Der Wagen stoppte unmittelbar vor dem Wagen des Chefs. Verdreckt, in zerrissenen Kleidern sprangen Phil, Charles Lorrow und ich heraus.
    Die amerikanischen Grenzpolizisten hatten uns nach Sonoita gefahren. Wir hatten in der Stadt ein Taxi gekapert, hatten den Chauffeur an die Luft gesetzt, und jetzt waren wir hier, rechtzeitig zum letzten Akt.
    Boulwer traten die Augen aus den Höhlen, als er uns sah.
    »Wie kommen Sie her, Charles!«, stammelte er. »Und diese Gangster!«
    Sein dicker Zeigefinger wies auf uns.
    »Chef«, sagte Lorrow und er hatte zu seiner ruhigen und langsamen Sprechweise zurückgefunden. »Ihre großen Bosse in Los Angeles werden wenig zufrieden mit Ihnen sein. Sie haben den Leuten Ihrer Umgebung zu viel Vertrauen entgegengebracht.«
    »Ich verstehe Sie nicht«, knurrte Boulwer.
    »Besonders diesem Mann«, fuhr Lorrow fort und wandte sich James Colloway, dem Sekretär, zu, der bleich an der Wand des Wagens lehnte.
    »Colloway, Berry Tawell ist tot, und Steward Tawell beschuldigt Sie, der Anstifter und Urheber der Verbrechen zu sein, die hier geschehen sind. Ich verhafte Sie, James Colloway.«
    Boulwers Gesicht verfärbte sich.
    »Der!«, stieß er hervor. »Colloway!« Bevor es jemand verhindern konnte, hatte er sich auf den Sekretär gestürzt. Seine schweren Fäuste schlugen auf den Mann ein. Wir warfen uns dazwischen.
    ***
    Wagh kroch jetzt auf die Flammensäule zu. Nur noch zwanzig Yards. Niemand ahnte, was in dem Mann vorging, welcher Willen ihn vorwärtstrieb, direkt in die Hölle hinein. Er schätzte die Entfernung, er nahm den Rest seiner Kräfte zusammen, er richtete sich auf. Er hob den linken Arm, das Zeichen für die Ingenieure an den Wasserpumpen. Schlagartig brach der Wasservorhang, sein letzter dürftiger Schutz zusammen. Der »Salamander« schleuderte die Kapsel mit dem Nitroglyzerin in die Flammen.
    Kaum jemand sah in dem gleißenden Sonnenlicht den Flug der Kugel, aber alle sahen, wie ein weißer Blitz zwanzig Fuß über dem Boden die Flammenfontäne zerriss. Staub und Erde wölkten hoch.
    Es sah so aus, als enteilte das Feuer in den Himmel hinein. Die Flammen verschwanden, als wären sie durch einen mächtigen Zauber verjagt worden. An ihrer Stelle sprang aus der zerborstenen, ausgeglühten Erde ein mächtiger, schwarzer, stinkender Strahl, eine Fontäne aus Erdöl, Dreck, Steinen, die hoch in den Himmel stieg, sich teilte und niederregnete auf das Land; ein widerlicher, schmieriger Regen und doch das Ziel all der Männer, die hier in der Sonnenhölle geschuftet hatten.
    Sie fielen sich in die Arme,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher